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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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den Mexikanern gegenüber zu behaupten, sie würden gewaltsam aus dem Land gebracht.
    Die Grenze, die sich quer durch die Wüste zog, wurde nur nachlässig bewacht. Selbstverständlich fuhren von Zeit zu Zeit auf beiden Seiten Patrouillen der Grenzstreife daran entlang, und es bestand die Möglichkeit, dass wir auf eine dieser Patrouillen stießen. Aus diesem Grund hatte man auch darauf verzichtet, uns Handschellen anzulegen. Aber im allgemeinen war das Überschreiten der Grenze außerhalb der häufig von Touristenhorden verstopften Kontrollpunkte ein durchaus übliches Verfahren, besonders seit die South Oil in der Gegend zu bohren begonnen hatte.
    Lorrow fuhr mit hoher Geschwindigkeit durch die kahle Landschaft, die nur in großen Abständen von Gruppen dürftiger Kakteen belebt wurde. Immer noch befand sich die Sonne unter dem Horizont, und das Licht behielt den grauen Ton. Wegen der Staubfahne, die wir aufwirbelten, hatte der zweite Wagen den Abstand vergrößert.
    Charles Lorrow trat so hart in die Bremse, dass wir durcheinandergeschüttelt wurden.
    »Da!«, sagte er trocken, streckte den Arm aus und zeigte nach rechts.
    In zweihundert Yards Abstand stand ein Wagen neben einer Kakteengruppe. Es war eine schwere schwarze Limousine, ein Lincoln, wenn ich das Modell auf diese Entfernung richtig erkannte. Seine Lichter brannten nicht, und die Entfernung war zu groß, um zu sehen, ob sich Menschen darin befanden.
    Der zweite Command-Car war durch Lorrows plötzliches Bremsen näher gekommen. Fünfzig Yards hinter uns stoppte er.
    Im gleichen Augenblick setzte sich die schwarze Limousine in Bewegung und fuhr direkt auf uns zu.
    »Das sind sie!«, stieß ich hervor. »Sie haben auf uns gewartet wie damals, als die beiden Worker und die Cops zusammengeschossen wurden.«
    In dem zweiten Wagen entstand ein Tumult. Eine Stimme brüllte unverständliche Worte.
    Ich warf mich herum, sah Crossbeen aus dem Command-Car springen. Er hielt eine schwere Pistole in der Hand, und jetzt verstand ich seine Worte.
    »Weg mit den Pistolen!«, schrie er.
    Er krümmte den Finger. Der erste scharfe Knall peitschte durch die Stille der Wüste.
    Die Company-Polizisten warfen ihre Gewehre und Pistolen fort, aber Loft Crossbeen wartete nicht einmal, bis wirklich alle ihre Waffen fortgeworfen hatten. Er drehte sich herum und lief auf den schwarzen Wagen zu.
    Die Limousine war bis auf rund hundert Yards herangekommen. Sie hatte ihre Geschwindigkeit erhöht. Sie war in einem gleichmäßigen Tempo von knappen zwanzig Meilen gefahren wie ein Tier, das sich anschleicht, um dann in einem plötzlichen Ansprung sein Opfer zu fassen. Jetzt, da Loft Crossbeen auf den Wagen zulief, stoppte der Lincoln.
    Ich sah, dass Männer in dem Auto saßen. Ich erkannte ihre Gesichter nicht. Ich sah nur die dunklen, tief in die Stirn gezogenen Hüte, die Bewegungen ihre Arme.
    Fünfzig, vierzig Yards trennten Crossbeen noch von dem Wagen. Er rief nicht, er rannte nur, schwerfällig und unter Aufbietung all seiner Kräfte.
    Ein Seitenfenster des Lincoln wurde heruntergekurbelt. Ein matt schimmernder, dunkler Lauf erschien, Mündungsflammen zuckten auf, das harte Hacken einer Maschinenpistole hallte über die Wüste.
    Loft Crossbeen wurde herumgewirbelt, als stieße ihn eine riesige, unsichtbare Hand zurück. Ein lang gezogener Schrei gurgelte aus seiner Kehle. Der Staub wölkte auf, als er niederstürzte.
    Ich riss dem South-Polizisten die Pistole aus der Hand. Der Mann war so verwirrt, dass er nicht den geringsten Widerstand leistete. Ich jagte vier Schüsse auf den Lincoln, aber ich kannte die Waffe nicht. Nur zwei Kugeln durchschlugen die Windschutzscheibe des schwarzen Wagens. Lange Sprünge durchliefen das Glas.
    Die Antwort kam prompt, die lange Serie einer zweiten Maschinenpistole. Durch das Rattern hindurch hörte ich das Pfeifen der Kugeln. Gleichzeitig setzte sich der schwere Wagen wieder in Bewegung.
    ***
    »Lass mich ans Steuer!«, schrie ich, sprang aus dem Wagen, sprang gleich wieder auf und drängte Lorrow zur Seite. Er stieß seinerseits gegen den Company-Cop. Der Mann klammerte sich verzweifelt fest, um nicht aus dem Wagen zu fallen.
    Ich behandelte den Command-Car, als hätte ich meinen Jaguar in den Händen, aber, zum Henker, ein Command-Car ist nun einmal kein Jaguar. Die Mühle kam nur langsam auf Touren. Der Lincoln hätte uns im ersten Ansturm überholt, wenn nicht vom zweiten Wagen her ein Schuss gefallen wäre.
    Später erfuhren wir, dass einer
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