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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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gelöscht ist, können wir vielleicht die ganze Komödie platzen lassen. Ich muss mir das noch überlegen.«
    Auch am Sonntag sah ich Lorrow mehrere Male. Er berichtete, dass Wagh bereits mit dem Greifer arbeite, und dass er sich dauernd mit Boulwer herumzanke, der darauf bestünde, wir sollten über die Grenze gebracht werden.
    Dann erschien er am Sonntagabend. Er machte einen müden und abgekämpften Eindruck.
    »Wagh hat seine Vorbereitungen beendet«, sagte er. »Es ist alles bereit, um den Brand morgen auszublasen. Gegen acht Uhr wollen sie damit beginnen. Haben Sie Ihre Entscheidung getroffen, Cotton? Boulwer besteht darauf, dass Sie vorher in die Staaten gebracht werden. Er hat es sich einfach in den Kopf gesetzt. Wenn ich Sie nicht rüberbringe, wird er den Company-Polizisten den Transport befehlen. Morgen früh um fünf Uhr sollen wir starten.«
    Ich überlegte noch einmal. Es stand fest, dass es noch einen Mann auf dem Ölfeld gab, der zu den Gangstern gehörte, aber konnte dieser Mann noch Schaden anrichten? Er hatte die Leute verloren, die für ihn arbeiteten: Hawkins, Crossbeen und im gewissen Sinne auch mich. Auch auf die Tawells und die Gangster aus dem Oil Inn konnte er im Augenblick nicht rechnen. Es gab keine Möglichkeit für ihn, den Löschversuch an Bohrloch 3 zu verhindern. Selbstverständlich würde er versuchen, später weitere Sabotageakte zu inszenieren. Gerade wegen dieser späteren Versuche war es wichtig, dass ich meine Rolle weiterspielte. Nur über die Tawells war an diesen Mann heranzukommen, und nur über Hawkins und Crossbeen vermochte ich mich den Tawell-Brüdern zu nähern. Ich entschloss mich. »Okay, Charles! Schaffen Sie uns morgen rüber! Ich bin einverstanden.«
    ***
    Schwere Männertritte, ein gleißender Lichtschein rissen mich aus dem Schlaf. Zwei South -Cops standen vor der Matratze und blendeten mich mit dem Schein einer Taschenlampe.
    »Hoch, du Verbrecher!«, schnauzte mich einer von ihnen an. Ich raffte mich auf. Sie führten mich durch die Baracke auf den Hof.
    Draußen herrschte die graue Morgendämmerung, die für diesen Landstrich charakteristisch ist, bevor die Sonne am Horizont erscheint und die Erde in ihre Glut hüllt.
    Ein Dutzend von den Company-Polizisten war versammelt. Sie hielten ihre Hände an den Pistolentaschen und bildeten einen Kreis um zwei der sogenannten Command-Cars, die eine größere Ausgabe der gewöhnlichen Jeeps waren.
    Phil und Hawkins saßen bereits im Fond des einen Cars. Sie trugen keine Fesseln oder Handschellen, aber ein Polizist mit gezogener Pistole hielt sie in Schach. Ich musste mich zu ihnen zwängen.
    Phil grinste, als er mich sah.
    »Großer Geleitschutz«, sagte er. »Sie haben mächtige Angst vor uns.«
    Jetzt kamen Loft Crossbeen und Charles Lorrow aus dem Bungalow. Der ehemalige Polizeichef trug Zivil. Lorrow behandelte ihn, als wäre er ein durchaus ehrenwerter Mann, auf dem keinerlei Verdacht liege.
    »Am besten fahren Sie mit dem zweiten Wagen, Loft«, hörte ich ihn sagen. »Der erste Schlitten ist bereits überfüllt.«
    Crossbeen nickte und ging zu dem zweiten Command-Car. Lorrow trat an unseren Wagen heran.
    »Hört gut zu, ihr Galgenvögel«, sagte er. »Der Mann hier hat den Befehl, von seiner Pistole Gebrauch zu machen, falls ihr aufzumucken versucht. Außerdem folgt uns die andere Mühle, die mit drei zuverlässigen Cops besetzt ist, und ich habe auch noch ein Schießeisen in der Tasche, mit dem ich umzugehen weiß. Macht also keinen Unsinn, mit dem ihr nur euch selbst schädigen könnt!«
    Ich stieg noch einmal in die Gangsterrolle ein.
    »Verdammt, G-man, Sie haben kein Recht, uns so zu behandeln. Das hier ist kein US-Boden. Wenn Sie uns hier mit einer Pistole bedrohen, so ist das glatte Gewalt.«
    Lorrow nickte. »Stimmt, mein Freund, aber in einer knappen Stunde befinden wir uns auf dem Territorium der USA und dort könnt ihr euch lauthals beklagen. - Vorwärts!«
    Er schwang sich hinter das Steuer, ließ den Motor an und gab Gas. Der Command-Car setzte sich in Bewegung. Der andere Wagen folgte in zwanzig Yards Abstand.
    Lorrow folgte der Straße nach Sonoita nur etwa vierzig Meilen. Dann bog er nach links ab in die Wüste. Er dachte nicht daran, die Grenze an dem offiziellen Übergang zu überschreiten. Er wollte sich nicht den Gefahren einer Kontrolle durch die Mexikaner aussetzen, denn er wusste, dass es mörderische Scherereien geben konnte, falls Hawkins oder Crossbeen auf den Gedanken gekommen wären,
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