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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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Tisch. »Nicht von selbst und nicht durch Fahrlässigkeit. Der Sicherheitsingenieur hat das Bohrloch noch eine Stunde vor der Explosion inspiziert. Wir haben die Kappe schon vor zwei Wochen aufgesetzt und damit die Quelle unter Kontrolle gebracht. Die Schieber waren geschlossen und versiegelt. Sie halten das Zehnfache des Druckes aus, den Öl und Erdgas zusammen erzeugen. - Die Nachtschicht arbeitete an der Verlegung der Rohrleitungen, und die Männer taten nichts anderes, als die Verschweißungen vorzubereiten. Es wurde nichts benutzt, was mit Feuer auch nur eine entfernte Ähnlichkeit hatte. Die Scheinwerfer waren die einzigen Geräte hundert Meter im Umkreis, die mit Elektrizität arbeiteten, und ihre Kabel sind zwanzigfach isoliert. - Wie soll unter solchen Umständen eine Ölquelle sich in einen Springbrunnen aus Feuer verwandeln?«
    Charles Lorrow rieb sich das stoppelbärtige Kinn.
    »Okay, Chef, aber dann bleibet nur die Schlussfolgerung, dass das Bohrloch 3 von einem Toten in die Luft gejagt wurde.«
    Boulwer öffnete erstaunt den Mund. Er sah den FBI-Agenten dumm an.
    »Entschuldigung«, sagte Lorrow, als er sah, was seine Ausdrucksweise angerichtet hatte, »ich meine selbstverständlich, dass jemand die Explosion verursachte, der selbst dabei zu Tode kam.«
    »Charles, das ist doch Unsinn. Dafür würde sich niemand hergeben, selbst wenn man ihm zehntausend Dollar böte.«
    Lorrow zuckte die Achseln. »Vielleicht hat er das Risiko falsch eingeschätzt. Meine Feststellungen lassen jedenfalls keinen anderen Schluss zu.«
    Boulwer starrte finster auf die Tischplatte. Seine kurzen, kräftigen Finger trommelten. Er sagte: »Der Mann müsste verrückt gewesen sein.«
    »Das möchte ich nicht behaupten. Wie ich schon sagte, vielleicht hat er sein eigenes Risiko unterschätzt, aber ich neige mehr zu der Annahme, dass die Leute, die ihm das Knallbonbon in die Hand drückten, ihm erzählt haben, es handele sich um eine harmlose Sache. Schließlich gibt es durchaus Möglichkeiten, eine Sprengstoffpatrone so zu präparieren, dass sie wie ein harmloses Stück Metall oder sogar wie ein Werkzeug, sagen wir, ein Hammer, aussieht. Sie können ihm gesagt haben, er solle das Ding in das Getriebe des Rohraufzuges werfen, um ihn unbrauchbar zu machen; oder etwas Ähnliches. Wenn sie eine Patrone mit Säurezünder benutzten, dann könnten sie die Explosion relativ genau einstellen, ohne dass es in dem Ding verräterisch getickt hätte.«
    Wieder donnerte Boulwers Faust auf den Tisch.
    »Sie machen mich verrückt, Charles, wenn Sie immer von ›sie‹ reden. Zum Henker, wer sind diese ›sie‹?«
    »Leute, die die South Oil ebenso anzapfen wollen, wie die South den Erdboden anzapft.«
    »Die Company lässt sich nicht erpressen!«
    Lorrow nickte. »Das haben die Burschen gemerkt, und darum unternehmen sie all das, was sie der Company für diesen Fall angedroht haben. Sie haben mit ihren Manövern an Maschinen und Geräten die Arbeiten mächtig verzögert, und schließlich haben sie das einzige fündige Bohrloch hochgejagt. Ich wette, Chef, die Company erhält in spätestens vierundzwanzig Stunden einen Brief, in dem der Betrag genannt wird, den sie zu zahlen hat, wenn sie Ruhe auf dem Ölfeld haben will. Ich bin überzeugt, es wird eine stolze Summe sein.«
    »Warum fassen Sie die Burschen nicht?«
    Lorrows helle Augen zogen sich zusammen.
    »Sie haben jede Einzelheit über die Untersuchung erfahren, Chef«, antwortete er. »Am Anfang haben Sie die Drohbriefe als lächerliche Erpressungsversuche kleiner mexikanischer Gauner betrachtet. Nach den ersten Sabotageakten haben Sie Ihre Meinung geändert, und die Gesellschaft ging Washington um Hilfe an. Das FBI schickte mich her. Ich habe dafür sorgen können, dass Sie und Ihre Werkspolizei zwei Oil-Worker verhaften konnten, die solche Sabotage-Akte verübten. Beide waren Amerikaner, und sie sagten aus, dass der Mann, der sie für ihre Aufgaben angeheuert hatte, ebenfalls Amerikaner gewesen sei. Mehr noch, sie behaupteten, unter Drohungen, die ihr eigenes Leben betrafen, zu den Sabotageakten erpresst worden zu sein. Ich glaube, damals, beim ersten Verhör hier in diesem Haus hat keiner von uns den Jungs geglaubt. Ich nehme an, Chef, Sie haben nicht vergessen, was geschah. Die Jungs sollten von Ihren Werkspolizisten über die Grenze in die Staaten gebracht werden. Drei von den Werkcops fuhren mit in einem der Jeeps der South Company, aber nur einer kam zu Fuß in Sonoita an. Der Jeep
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