Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0253 - Judys Spinnenfluch

0253 - Judys Spinnenfluch

Titel: 0253 - Judys Spinnenfluch
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hinterm Berg hielt. »Dr. Valentin ist von einem Monstrum angegriffen worden.«
    »Aha. Und wo ist es?«
    »Verschwunden. Ebenso wie die Patientin, die hier eingeliefert wurde. Sie kennen das junge Mädchen!?«
    »Beide sind weg?«
    »Ich sagte es.«
    »Das soll ich Ihnen glauben, Mr. Sinclair?«
    »Sie müssen es. Das ist die reine Wahrheit.«
    Er schaute mich scharf an. In ihm kochte es, das war nicht zu übersehen. »Okay«, sagte er, »Sie sind von Scotland Yard. Ich weiß, daß Sie Sondervollmachten besitzen, aber in diesem Krankenhaus bin ich der Chef. Und ich möchte von Ihnen genau wissen, was sich hier abgespielt hat. Sonst wird es einen Skandal geben, der sich gewaschen hat, und ich kann dabei auch keine Rücksicht auf Scotland Yard nehmen. Ich hoffe, Sie haben mich verstanden.«
    »Sicher, Professor Latimer. Sie haben laut genug geredet. Ich jedoch bleibe bei meiner Aussage. Dr. Valentin ist von einer Riesenspinne verletzt worden. Sie befand sich in diesem Gang, wo wir jetzt stehen. Glauben Sie mir.«
    »So etwas gibt es nur in Horror-Filmen!«
    »Nein, auch in Wirklichkeit. Und Sie können mir nicht das Gegenteil beweisen.«
    »Wie sollte diese Spinne in unser Hospital gekommen sein, das frage ich Sie, Mr. Sinclair?«
    »Eine sehr gute Frage«, erwiderte ich. »Aber ich kann Ihnen leider keine Antwort geben, denn ich stehe selbst vor einem Rätsel.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht!«
    »Es bleibt Ihnen überlassen, Professor. Aber denken Sie mal nach. Welchen Grund sollte ich haben, Sie anzulügen? Können Sie mir das verraten? Ich selbst bin an einer Aufklärung des Phänomens ebenso interessiert wie Sie, und ich will auch, daß Dr. Valentin durchkommt. Vielleicht können Sie ihn fragen. Er wird reden, später…«
    »Das weiß ich selbst.«
    »Na bitte.«
    Der Professor schaute auf seine Schuhspitzen. »Angefangen hat alles mit diesem Mädchen, dieser Judy Garrets. Sie ist eingeliefert worden, und der Mann, der sie gebracht hat, erzählte etwas von Riesenspinnen und Monstren, so daß wir die Polizei verständigten. Mich rief dann Ihr Chef, Sir James, an. Ich habe das alles nicht für tragisch gehalten, ich glaubte an Phantastereien, aber jetzt…«
    »Wo finde ich den Mann, der Judy eingeliefert hat?«
    »Er wird weg sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Professor. Dr. Valentin sagte mir, daß er warten wollte.«
    »Darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben. Aber wenn Sie mit ihm reden wollen, dann unten, wo sich der Kiosk befindet. Dort haben wir einen Warteraum, der…«
    »Professor Latimer. Professor Latimer.« Eine Krankenschwester rief den Namen des Chefarztes. Sie stürmte aus einem Zimmer und hatte vor Aufregung rote Wangen.
    »Was ist denn los?«
    »Dr. Valentin ist zu sich gekommen. Er… er hat ein paar Worte reden können.«
    »Und?«
    »Es ist verrückt, aber er sprach von einer großen Spinne. Von einem riesigen Tier, das…«
    Ich war wie elektrisiert. »Hat er noch mehr gesagt?« fiel ich der Schwester ins Wort.
    »Nein, nur davon. Dann wurde er wieder bewußtlos. Im Moment wird er behandelt.«
    Professor Latimer nickte. »Es ist gut, Schwester, vielen Dank, daß Sie es uns mitgeteilt haben.«
    »Ja, natürlich.« Die Schwester hatte verstanden, machte kehrt und ging davon.
    »Nun?«
    »Tja, Mr. Sinclair. Ich glaube, ich muß mich bei Ihnen entschuldigen. Ihre Angaben scheinen der Wahrheit zu entsprechen. Tut mir leid, daß ich Ihnen Schwierigkeiten gemacht habe, aber ich konnte nicht wissen, daß es so etwas gibt.«
    »Manchmal steht der Naturwissenschaftler vor den Dingen wie ein Sechsjähriger vor der Bruchrechnung«, erwiderte ich. »Es gibt in der Tat Dinge, die wir nicht oder kaum beeinflussen können. Jetzt aber, werde ich mit dem Mann reden, der Judy gebracht hat. Wissen Sie seinen Namen, Profesor?«
    »Ja, Rigg.«
    »Danke.«
    »Und sollten sich neue Fakten ergeben, dann informieren Sie mich. Ich habe leider zu tun. Eine Operation, die keinen längeren Aufschub duldet.«
    »Klar, ich halte Sie auf dem laufenden.«
    Mit dem Lift fuhr ich ins Erdgeschoß. Einen Kiosk fand ich nicht.
    Auf meine Frage hin erklärte man mir, daß sich der Zeitungsstand und auch der Warteraum eine Etage tiefer befänden.
    Da nahm ich die Treppe.
    Der Kiosk stand inmitten des Warteraums. Eine buntes Viereck zwischen den graugrün gestrichenen Wänden, an denen Bänke angebracht worden waren. Es gab auch Tische und Stühle. Da am Kiosk nicht nur Zeitschriften, Rauchwaren und Süßigkeiten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher