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0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht

Titel: 0253 - Bankraub kurz nach Mitternacht
Autoren: Bankraub kurz nach Mitternacht
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Dick und Phil eingreifen konnten.
    Ich tat, als wollte ich mich erschrocken der Couch zuwenden. Da ich die Arme in scheinbarer Angst schon ein wenig erhoben hatte, mussten sie die Drehung am weitesten ausführen. Und da verlängerte ich die Drehung einfach zu einem raschen Griff.
    Meine Linke fuhr aus der Deckung heraus von oben nieder und zwischen seinem rechten Arm und dem Körper hindurch. Im selben Augenblick aber hatte ich auch schon mit der Rechten sein Handgelenk gepackt und drückte es nach oben. Und gleichzeitig schrie ich: »Dick! Phil! Los!«
    Ich schlug seinen rechten Unterarm gegen die Kante meines linken Unterarms. Der Bursche verzog das Gesicht und versuchte, mich mit dem Knie zu rammen. Da wir zu dicht aneinanderklebten, konnte er nicht weit genug ausholen. Ich riss meine Linke hoch und packte damit sein Handgelenk von der Innenseite her. Mit der Rechten umklammerte ich den Lauf der Pistole und drückte die Waffe nach hinten aus seiner Hand heraus.
    Ein Schuss krachte in der Nähe der Tür. Die Frau schrie vor Schreck gellend. Etwas Dunkles fegte wie ein Wirbelwind an mir vorbei auf das Fenster zu. Ich hatte seine Pistole und gab ihm einen Stoß, der ihm vom Sessel weg gegen die nächste Wand warf.
    Blitzschnell drehte ich mich um, packte die Frau bei den Armen und riss sie aus dem Sessel. Zusammen mit ihr ließ ich mich neben die Couch fallen. Ich rollte herum, sodass die Frau von meinem Körper gedeckt war.
    Aber jetzt behinderte der kleine Couchtisch meine Sicht. Ich konnte nichts weiter sehen als das untere Drittel der offen stehenden Tür. Dafür hörte ich die keuchenden Geräusche von kämpfenden Männern. Ich riss meine Pistole aus der Hosentasche hervor und lugte um die Ecke des Tisches nach oben.
    Phil schlug sich mit dem Burschen herum, der am Fenster gestanden hatte. Dick war mit dem Mann an der Tür beschäftigt. Aber der Bursche, dem ich die Pistole abgenommen hatte, schien von hinten in den Kampf eingreifen wollen, den Phil mit seinem Gegner austrug; er stand breitbeinig im Zimmer, hatte ein Schnappmesser in der Hand und ließ gerade die Klinge hervorschießen.
    Ich richtete mich leise auf und kroch auf allen vieren unter dem Tisch hindurch und zwischen Sessel und Couch weiter. Ich brauchte höchstens drei oder vier Sekunden zu warten, da kam der Bursche herangeschlichen, das Messer, das er Phil in den Rücken stoßen wollte, in der Faust.
    Meine beiden Hände schossen vor wie eine angreifende Schlange. Sie packten sein Fußgelenk, drehten es nach außen und rissen gleichzeitig seinen Fuß weg.
    Der Kerl stieß einen gellenden Schmerzensschrei aus, während er halb auf die Seite, halb auf den Rücken stürzte. Ich ließ ihn los und sprang auf. Der Kerl hatte das Wesen einer Katze. Er war ebenso schnell wieder auf den Beinen wie ich.
    Und er hatte sein Messer noch immer in der Hand.
    »Komm her!«, keuchte er.
    Ich sagte nichts. Leicht vorgebeugt standen wir uns gegenüber. Er tänzelte nach rechts weg. Ich wich nach links aus, sodass wir uns immer gegenüber blieben.
    »Dich mach ich fertig«, stieß er hasserfüllt hervor.
    »Wie den Mann an der Laterne«, sagte ich.
    »Welchen Mann?«
    »Den ihr mit der Maschinenpistole umgelegt habt.«
    Ein brutales Grinsen ging über sein Gesicht.
    »Das war gut gezielt, was?«, fragte er höhnisch.
    Ich sah nicht mehr das Messer, ich sah die Gegenstände rings um mich her nicht mehr, ich sah nur noch das höhnische, grinsende Gesicht, das Hennegans Tod komisch fand. In mir gefror alles. Ich richtete mich kerzengerade auf.
    Er stutzte, als er den Ausdruck in meinem Gesicht sah. Er riss das Messer hoch. Ich kümmerte mich nicht darum. Ich tat einen Schritt nach vorn und holte aus.
    Sein Messer zischte herab, ratschte meinen Hemdsärmel und riss ein Stück Fleisch an meinem Arm auf.
    Aber mein gerader Haken traf ihn mit mörderischer Wucht.
    Einen Sekundenbruchteil sah es aus, als erstarrte er. Dann, vielleicht nur nach einer Zehntelsekunde, flogen seine Arme auseinander, er wurde rückwärts durch das Zimmer geschleudert, zerschlug mit dem Hinterkopf die Fensterscheibe, krachte mit dem Rücken gegen die niedrige Fensterbank, und dann sahen wir alle nur noch seine Beine, die sich vom Boden hoben, als würden sie von einer unsichtbaren Kraft hochgedrückt. Sein Oberkörper war schon draußen, unterhalb der Fensterlinie. Sein Schrei gellte ein paar furchtbare Sekunden lang in unseren Ohren.
    Ich drehte mich um. Dick schlug gerade mit dem Lauf seiner
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