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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft
Autoren: Jason Dark
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starb.
    Suko atmete auf, hörte in seinem Rücken den entsetzten Ruf und wirbelte herum.
    Auf der Straße stand Miß McGovern. Sie hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen und schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich hatte sie den Kampf mit angesehen.
    »Gehen Sie ins Haus zurück!« rief der Chinese. »Bitte…«
    Sie ließ die Hände sinken, nickte und verschwand rasch. Suko blieb stehen. Er hatte drei Gegner erledigt, und er fragte sich, was als nächstes auf ihn zukommen würde. Griffen ihn dann vielleicht Menschen an?
    Bei diesem Gedanken schüttelte er sich. Suko ging weiter, Die Straße wollte er hinter sich lassen, und er war jetzt noch aufmerksamer als zuvor. Überall konnten magisch veränderte Tiere lauern. Die jedoch sah er nicht. Dafür menschliche Gesichter hinter den schmalen Fenstern der Häuser. Gesichter, in denen nichts abzulesen war. Stumpf, apathisch, keinerlei Gefühle, und Suko glaubte auch, die grauen Flecke auf der Haut zu sehen. Es war schlimm. Pandora hatte voll zugeschlagen und diesen kleinen Ort unter ihre Kontrolle gebracht.
    Er erreichte das Ende der schmalen Straße und blieb für einen Moment stehen.
    Sollte er sich nach links wenden? Von dort war er gekommen. Das Schild eines Gasthauses stach ihm ins Auge. Es hing über der Tür eines alten Gebäudes, wurde vom Wind bewegt, und als Suko genauer hinschaute, konnte er auch die Schrift lesen.
    Tommy’s Hotel.
    Der Inspektor wußte aus Erfahrung, daß man in solchen Dorfgasthäusern zumeist die interessantesten Informationen sammeln konnte. Deshalb entschloß er sich, dem Lokal einen Besuch abzustatten, obwohl er sicher war, dort auch Veränderte zu finden.
    Sehr weit brauchte er nicht zu gehen. Die Hauptstraße ein Stück nach links, dann über einen mit Bäumen bepflanzten Marktplatz, und schon hatte er sein Ziel erreicht. Wo waren die Menschen?
    Suko sah sie nicht. Er entdeckte wohl die abgestellten Fahrzeuge, aber Männer, Frauen und Kinder hielten sich in den Häusern versteckt. Die Bänke waren verwaist, niemand kauerte auf den kleinen Bruchsteinmauern in der Marktplatzmitte. Es schien, als hätten sich die Menschen deshalb verkrochen, weil sie etwas erwarteten. Suko blieb stehen.
    Auch er spürte, daß eine Veränderung bevorstand. Genaues konnte er nicht sagen, aber Unheil lag in der Luft. Er hatte sich nicht geirrt!
    Es begann nicht im Ort, sondern über ihm, wo dicke Wolken schwebten und den Himmel in ein graues Meer verwandelten. Innerhalb der Wolken bewegte sich etwas. Suko sah plötzlich zwei Hände, die einen seltsamen Gegenstand umklammert hielten, der ihn zuerst an eine große Tüte erinnerte. Das war es nicht, sondern ein Füllhorn. Die Büchse der Pandora!
    Der Chinese war von diesem Anblick gebannt, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und hielt seinen Blick in die Höhe gerichtet, wo das riesige Füllhorn, von zwei Händen gehalten, erschienen war. Und es wurde gekippt!
    Suko wollte noch ein ›Nein, nicht!‹ schreien, die Worte blieben aber in seiner Kehle stecken, denn Pandora hatte ihr Füllhorn geöffnet und schickte das Grauen auf die Erde. Lautlos segelten sie nach unten. Schreckliche Gestalten. Skelette und Monster, dazu Dampf und Qualm. Sie fielen wie Fallschirmspringer vom Himmel, eingehüllt in eine dicke gelbgrüne Wolke, die wahrscheinlich auch Pandora verbarg.
    Die Büchse war geöffnet. Der alte Fluch des Göttervaters Zeus sollte sich auch in der modernen Zeit erfüllen und über die Menschheit herfallen.
    Pandoras tödliche Botschaft hatte ihr Ziel erreicht…
    ENDE des ersten Teils
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