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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft
Autoren: Jason Dark
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Die Scott feuerte.
    Eine kurze Garbe nur. Dabei ärgerte sie sich, daß sie Kugeln verschwendete, aber sie wollte Xorron kurz stoppen. Aufhalten konnte sie ihn nicht.
    Die Kugeln prallten von ihm ab. Der Ast aber hatte den Einschlägen der Geschosse nichts entgegenzusetzen, und diese für Lady X so gefährliche Waffe zersplitterte. Plötzlich hielt Xorron nur noch Fragmente in seinen Fäusten, während er für einen kurzen Augenblick der Überraschung sein rasantes Vorwärtsstürmen unterbrach. Diese Spanne reichte der Vampirin. Sie hatte schon zuvor sprungbereit gestanden, stieß sich nun ab und hechtete nach rechts, wo dichtes Unterholz vom Boden her hochwuchs. Mit ihrem gesamten Gewicht flog Lady X im hohen Bogen hinein, brach sperrige Zweige und kleinere Äste, wobei sich einige noch in ihrer Kleidung verhakten. Der Mantel erwies sich für sie als ein Störfaktor. Während sie sich drehte, gelang es ihr, sich des Kleidungsstücks mit schlangengleichen Bewegungen zu entledigen. Die MPi hatte sie dabei aus der Hand legen müssen, und so rasch es ging, riß sie die Waffe wieder an sich. Jetzt weiter.
    Vor ihr lag ein Hang. Lady X hatte ihn von der kleinen Lichtung aus schon gesehen. Er war ihr eigentlich steiler vorgekommen. Doch sie erkannte nun, daß sie sich getäuscht hatte. Sie wußte, daß sie sehr schnell sein mußte. Sie selbst hatte Xorron oft genug kämpfen sehen, wußte um seine Schnelligkeit und Technik. Sie mußte schon viel Glück haben, wenn sie seinen Klauen entkommen wollte.
    Dann stellte sie fest, daß der Hang doch nicht so einfach zu begehen war. Ein falscher Tritt brachte sie in Schwierigkeiten, denn Lady X knickte weg und konnte sich auch nicht mehr fangen, so daß sie das Gleichgewicht verlor. Plötzlich kam der nasse Boden rasend schnell auf sie zu. Sie schlug auf, überkugelte sich. Das Gewicht des eigenen Körpers riß sie auf der schiefen Ebene weiter, und auch sie als Vampirin verlor den Überblick und wußte nicht, wo oben oder unten war.
    Zwar versperrten Büsche ihren weiteren Weg, doch sie standen nicht so fest im Boden verwurzelt, als daß sie ihren Fall hätten bremsen können.
    Lady X rutschte weiter. Auf dem Bauch schlitterte sie hinab, und plötzlich erschien vor ihr ein großer grauer Schatten. Sie erkannte noch einen Felsblock, als sie auch schon hart dagegenstieß. Zuerst mit dem Kopf.
    Aber Lady X war kein Mensch, sondern eine Untote. Für sie allein zählte, daß die unfreiwillige Reise ihr vorläufiges Ende gefunden hatte. Sofort drehte sie sich und kam auf die Füße, wobei sie sich mit dem Rücken gegen den Felsen lehnte. Für einen Moment blieb sie stehen und schaute den Hang hoch.
    Zwei Dinge sah sie.
    Ungefähr an der Stelle, wo sie sich von Xorron gelöst hatte, schwebte etwas in der Luft.
    Es war ein quadratischer Gegenstand, ihre Waffe, die sie nun verloren hatte.
    Der Würfel des Unheils!
    Wie zum Hohn schwebte er über dem Hang, als würde er von einem dünnen Faden gehalten. Pandora spielte mit der Vampirin und machte ihr klar, daß sie auf den Würfel nicht mehr zählen konnte.
    »Vorerst nicht!« knirschte Lady X. »Aber freu dich nicht zu früh, du Dreckstück. Ich hole ihn mir wieder…« Davor jedoch hatte Pandora einen Riegel namens Xorron gesetzt. Und der Unhold kam.
    Er brach wie ein Berseker durch die Büsche. Was Lady X durch Geschicklichkeit erledigen wollte, das schaffte er mit Kraft. Da widerstand kein Busch, kein Unterholz. Xorron, das Monster, war durch nichts zu stoppen. Er führte die Befehle seiner Herrin bis zur letzten Konsequenz durch.
    Sie hatte ihm befohlen, Lady X zu töten, und das würde er auch schaffen.
    Die Scott verzog das Gesicht. Weiß schimmerten ihre spitzen Vampirzähne. Sie mußte zusehen, daß sie so schnell wie möglich von dieser Stelle verschwand, denn Xorron näherte sich unaufhörlich wie eine alles planierende Walze. Die ehemalige Terroristin huschte um den mannshohen Felsen herum. Sie sah jetzt beschmutzt aus. Der feuchte Boden hatte auf ihrer Kleidung Dreckstreifen hinterlassen. Sie schaute noch einmal in die Tiefe.
    Der Weg schien kaum näher gekommen zu sein. Sie konnte über die Wipfel einiger Nadelbäume hinwegschauen, die sich noch zwischen ihr und der Straße befanden.
    Der Wald war nicht sehr weit entfernt. Sie mußte sich nur schräg nach links halten.
    Und sie rannte los.
    Noch schneller als beim ersten Mal, denn eine wahnwitzige Idee war in ihrem Kopf aufgezuckt. Sie sah plötzlich eine geringe Chance, Xorron
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