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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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schreiben Sie sich das hinter die Ohren. Hinter diesem Raubüberfall steckt mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn Sie die Finger davon ließen. Sie könnten gewaltigen Schaden anrichten und hätten unter Umständen ein Menschenleben auf dem Gewissen.« Thrillbroker stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Also doch. Ich habe mir ja gleich gedacht, daß da etwas nicht stimmt. Wollen Sie dem alten guten Louis nicht vertrauen? Es wäre doch nicht zum erstenmal, daß wir in eine Sache gemeinsam einsteigen.«
    »Das weiß ich, Louis, und ich setze auch das größte Vertrauen in Sie, aber diesmal geht es nicht. Es steht zuviel auf dem Spiel. Mehr kann ich Ihnen zur Zeit noch nicht sagen. Wenn es so weit ist, werde ich auspacken.«
    »Na, dann eben nicht«, sagte er und ich merkte, daß er beleidigt war.
    Trotzdem, ich war froh, ihn so leicht losgeworden zu sein.
    Am Nachmittag trieb ich mich einmal wieder in der Stadt herum und hoffte, der Zufall werde mir helfen. Phil war mit derselben Illusion unterwegs.
    Meinen Wagen hatte ich in der Nähe des Times Square abgestellt. Ich ging zu Fuß weiter.
    Um vier Uhr dreißig ging ich an dem 44stöckigen Bürogebäude am Broadway 1407 vorüber. Ich warf einen flüchtigen Blick auf die Eingangshalle, durch die eine Unzahl von Menschen geschäftig hin und her fluteten. Aber ich bemerkte nichts von Bedeutung.
    ♦
    Es war genau vier Uhr einunddreißig, am 21. November, als Jean Banster, der Bote der Firma Goldsmith & Cy, die Halle des Gebäudes Broadway Nummer 1407 betrat. Er steuerte auf den äußersten linken Lift zu.
    Dieser Lift wurde am wenigsten benutzt. Banster wußte das.
    Er drückte auf den Knopf und wartete, bis der Aufzug mit einem leisen Klicken hielt. Er öffnete die Schiebetür, trat ein und wollte — während er mit der linken Hand gewohnheitsmäßig die an einem Riemen umgehängte Geldtasche faßte — die Tür von innen schließen. Aber zwei Männer drängten sich eiligst herein.
    »Hallo«, grüßte der eine und fuhr mit dem Finger die Reihe der Knöpfe entlang. »Wohin?«
    »Einundzwanzigstes«, antwortete Banster automatisch.
    Der Mann nickte, und der Lift stieg mit leisem Surren schnell empor.
    Die zwei Männer drehten ihm den Rücken zu, aber nur bis zum achten Stock. Dann blickte Banster plötzlich in den Lauf einer Pistole und hörte den Befehl.
    »Her mit der Tasche!«
    Der Bote war kein Feigling, und außerdem trug er unter der linken Schulter eine Pistole in der Halfter.
    Er griff danach, und im gleichen Augenblick wurde es ihm schwarz vor den Augen.
    Als man geraume Zeit später — denn dieser Aufzug wurde, wie gesagt, nicht of benutzt — den bewußtlosen Boten fand, war die Tasche mit einem Inhalt von fünfzehntausend Dollar verschwunden.
    Inzwischen war ich bis zum Columbus Circle und wieder zurück gegangen.
    Ich hörte das Heulen einer Polizei-Sirene und sah den Patrouillenwagen, der vor dem Wolkenkratzer stoppte.
    Es war nicht mehr als Neugierde, die mich veranlaßte, nachzusehen, was es gäbe.
    Der Bote hatte einen verhältnismäßig gelinden Schlag hinters linke Ohr bekommen.
    Aufmerksam wurde ich, als ich den Zipfel eines Spitzentaschentuchs, der aus der Brusttasche des Überfallenen auf der linken Seite des Jacketts herausragte, ins Auge faßte.
    Ich griff danach und wußte, was ich da in der Hand hielt.
    Es war eines aus dem Dutzend Taschentücher, die Daisy Larson gehörten.
    Ich verbarg meine Überraschung und hoffte, daß niemand etwas gemerkt habe.
    Dann kamen die Leute vom Raubdezernat.
    Ich begrüßte sie, sagte wahrheitsgemäß, ich sei nur zufällig vorbeigekommen. Dann verkrümelte ich mich.
    Ein paar Stunden danach hatten wir das Protokoll der Stadtpolizei in den Händen.
    Der Bote hatte keinen nennenswerten Schaden genommen.
    Aber er war auch nicht imstande gewesen, eine brauchbare Beschreibung der beiden Leute zu geben, die ihn überfallen hatten. Er war zu sehr perplex gewesen, als daß er sich hätte etwas einprägen können.
    Die Stadtpolizei verfolgte alle möglichen Spuren und hatte auch bereits ein paar mögliche Täter zwecks Gegenüberstellung mit dem Boten einkassiert.
    Aber niemand wußte, wer diese Täter seien. Niemand, mit Ausnahme von Phil und mir.
    Und dieses Wissen fing an, uns gewaltig zu bedrücken.
    Bis jetzt hatten Frazer und seine Komplicen achtzehntausend Dollar erbeutet, also noch nicht einmal den fünften Teil dessen, was sie sich vorgenommen hatten. Wir hofften,
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