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0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

0250 - Angst war sein ständiger Begleiter

Titel: 0250 - Angst war sein ständiger Begleiter
Autoren: Angst war sein ständiger Begleiter
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daß der Erfolg .sie leichtsinnig machen werde.
    Es blieb aber noch immer eine Schwierigkeit. Nämlich, daß immer nur zwei Mann auftraten, während der dritte wahrscheinlich zur Bewachung der Geisel zurückblieb.
    Dieser dritte war die Gefahr.
    Vor allem, wenn es sich dabei um Row handelte.
    Gegen Abend lief ein Bericht ein, der uns zu denken gab. Warners ehemalige Freundin, Lissy Panther, hatte in Nashville gewohnt und eine Stellung in einem Anwaltsbüro gehabt.
    Am 14. November, also vier Tage nach der Flucht der drei Verbrecher und einen Tag vor der Entführung von Daisy Larson, hatte sie ihr Zimmer und ihre Stellung ohne Angabe von Gründen mit sofortiger Wirkung gekündigt.
    Man wußte, daß sie ein Taxi zum Flugplatz genommen hatte — und zwar eine halbe Stunde, bevor die Maschine nach New York startete.
    Diese Nachricht bewog mich, um ein Bild des Mädchens nachzusuchen.
    Im Archiv der Stadtpolizei war keines vorhanden. Es blieb nur noch eine Möglichkeit.
    Und das war die Presse.
    Daily MIRROR, MORNING TELEGRAPH und HERALD wußten nichts von dem Girl, und so wandte ich mich schweren Herzens an die MORNING NEWS.
    Ich vermied es, Louis Thrillbroker anzurufen, sondern wandte mich an den Archivar.
    »Lissy Panther, Fall Ronny Warner«, sagte er. »Bitte warten Sie einen Augenblick. Ich muß nachsehen.«
    Es dauerte fünf Minuten, dann kam er wieder.
    »Ich habe es da. Lissy Panther, 22 Jahre alt, gebürtig aus Dallas, Texas, frühere Wohnung, 131.Straße East Nummer 80. Wird als südländische Schönheit charakterisiert. Ich habe ein Bild von ihr hier.«
    Eine halbe Stunde später hatte ich eine Abschrift der Notiz aus dem Archiv der NEWS. Auch das Bild bekam ich.
    Es war nicht sehr deutlich, aber die Bezeichnung südländische Schönheit konnte wohl zutreffen.
    Es sah so aus, als ob Lissy Panther auf Warners Veranlassung nach New York gekommen sei.
    Ich konnte mir auch denken, daß sie ihren ehemaligen Freund nicht verraten würde.
    Was ich mir jedoch nicht denken konnte, war, daß das Mädel, das immer in Anwaltsbüros gearbeitet hatte, so dumm sein konnte, sich in eine Reihe von Raubüberfällen und ein Kidnapping hineinziehen zu lassen.
    Sie mußte aus ihrer Tätigkeit wissen, was ihr blühte, wenn sie erwischt und ihr das nachgewiesen wurde.
    Am nächsten Morgen kamen die Routinemeldungen der Stadtpolizei, von denen ich mir insbesondere die Einbruchsdiebstähle und Raubüberfälle vornahm.
    Darunter befand sich eine Meldung, die zwar nichts mit Frazer und seinen Komplicen zu tun haben konnte, dennoch interessant war.
    In der Second Avenue, nahe der 3. Straße war am späten Abend ein Wettbüro überfallen und ausgeraubt worden.
    Der Inhaber, Stanley Charbon, mußte um diese Zeit allein gewesen sein, denn es gab keine Zeugen.
    Erst unmittelbar danach waren zwei Männer gekommen, um ihre Gewinne vom Windhunderennen des gleichen Nachmittags abzuholen. Sie hatten die Tat entdeckt.
    Charbon lag mit eingeschlagenem Schädel hinter seinem Schreibtisch. Neben ihm sein eigener Trommelrevolver, der zwar entsichert war, den er aber nicht benutzt hatte.
    Die Kasse, in der sich schätzungsweise zehn- bis zwölftausend Dollar befunden hatten, war ausgeraubt.
    In der Wand des Raumes fand man eine Kugel aus einer Police Special und am Fußboden, nicht weit davon, Blutspritzer.
    Die Stadtpolizei neigte zu der Ansicht, daß ein Gangster Charbon überfallen habe, ihn anscheinend mit dem Kolben einer schweren Pistole erschlug, und dann die Kasse ausraubte.
    In diesem Augenblick mußte ein dritter auf der Bildfläche erschienen sein, der seinerseits auf den Räuber feuerte, ihn aber nur leicht verletzte.
    Daher die Blutspritzer am Boden, die auch einer anderen Blutgruppe angehörten, als die Charbons. Daher auch das Geschoß aus der Polizeipistole.
    Unklar blieb nur, warum der später Hinzugekommene den angeschossenen Räuber und Mörder nicht dingfest gemacht, der Polizei übergeben hatte, oder ihn — als er flüchtete — endgültig über den Haufen geschossen hatte.
    Warum hatte dieser Mann sich überhaupt nicht gemeldet? Dafür gab es allerdings verschiedene Erklärungen.
    Mir leuchtete ein, der Betreffende habe die Police Special, die man ja nicht ohne weiteres kaufen kann, illegal erworben oder sie sogar einem Polizisten gestohlen oder bei einem Handgemenge weggenommen.
    Dann hatte er allen Grund, sich nicht zu melden.
    Vielleicht hatte er sogar dem angeschossenen Räuber die Beute weggenommen und ihn dann laufen
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