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025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus

Titel: 025 - Die Todesmasken des Dr. Faustus
Autoren: Dämonenkiller
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warten Sie vergebens.«
    »Es hat eine Zeit gegeben, da haben wir ganz gut miteinander gearbeitet, Dorian. Warum sollte es nicht wieder so werden? So gegensätzlich, wie Sie meinen, sind unsere Standpunkte gar nicht. Solange Sie nicht meine persönlichen Interessen durchkreuzen, lasse ich Sie in Ruhe und verspreche Ihnen, daß ich nichts gegen Sie persönlich unternehme.«
    »Kommen Sie mir nicht so, Olivaro! Unsere Wege haben sich auf Haiti getrennt. Ich weiß, wo Sie stehen. Und Sie wissen, daß Sie mein Todfeind sind. Ihre scheinheilige Maske kann mich nicht darüber hinwegtäuschen, daß Sie zu den schrecklichsten Dämonen dieser Erde gehören. Denn wäre es anders, hätten Sie es innerhalb der Schwarzen Familie nicht so weit gebracht.«
    »Gut, wenn Sie dieser Meinung sind, dann sprechen wir nicht mehr darüber«, gab Olivaro nach. »Aber trotzdem sollten wir uns über den Goldenen Drudenfuß einigen können.«
    »Weshalb liegt Ihnen so viel an dem Drudenfuß?«
    »Das braucht sie nicht zu kümmern. Sie sind doch nur an der Vernichtung der Drillinge interessiert. Ich gebe Ihnen Gelegenheit dazu.«
    »Sagen Sie mir die Wahrheit. Andernfalls lasse ich mich auf keine weiteren Diskussionen mehr ein.«
    Olivaro machte eine resignierte Handbewegung und wandte sich Coco zu. »Könnten Sie nicht Ihren Einfluß geltend machen und Dorian von seiner sturen Haltung abbringen? Ich bin ganz einfach nicht in der Lage, ihm weitere Informationen zu geben.«
    »Tut mir leid«, sagte Coco. »Ich kenne die Zusammenhänge zu wenig, um mir eine Meinung bilden zu können.«
    »Lassen Sie Coco aus dem Spiel!« rief Dorian ärgerlich. »Sie könnte mich auch nicht umstimmen. Wenn Sie mir Ihre Beweggründe nicht verraten wollen, dann verhandle ich nicht weiter. Ich bin fest entschlossen, den Drudenfuß einzusetzen.«
    »Geben Sie mir noch eine Frist, Dorian! Überstürzen Sie nichts! Warten Sie hier, bis ich mich wieder melde. Vielleicht kann ich Ihnen weitere Informationen verschaffen.« Er verneigte sich leicht, und sein Bild auf dem Schirm des Fernsehapparates verblaßte.
    »Wenn ich nur wüßte, was er im Schilde führt«, sagte Dorian.
    Coco erhob sich. »Ich mache uns Kaffee.« In der Tür der Bibliothek drehte sie sich noch einmal um. »Ich finde, du übertreibst es, Dorian. Was kannst du denn schon dabei verlieren, wenn du im Austausch gegen den Drudenfuß die Dämonen-Drillinge ausgeliefert bekommst?«
    »Die Frage ist: Was kann ich dabei gewinnen?«
    Eine Viertelstunde später kam Coco mit einer Kanne dampfenden Kaffees. Sie goß zwei Tassen voll.
    Dorian saß in Gedanken versunken da. »Ich glaube, ich hab's«, sagte er schließlich wie zu sich selbst. »Habe ich dir schon erzählt, daß ich den Dämonen-Drillingen im Alter von vierundzwanzig Jahren noch einmal begegnet bin?«
    »Du meinst, in einem deiner früheren Leben? Nein. Ich weiß überhaupt sehr wenig über deine Vergangenheit.«
    Er blickte zu ihr hoch. Ihre Blicke kreuzten sich.
    »Was weiß ich denn über deine Vergangenheit?« fragte Dorian zurück.
    Sie erwiderte seinen Blick. »Willst du, daß ich jetzt ein Geständnis darüber ablege, welche Schandtaten ich als Hexe begangen habe?«
    »Entschuldige, Coco. Ich meinte nur … Aber lassen wir das. Ich wollte dir eigentlich von meiner Begegnung mit den Dämonen-Drillingen erzählen. Dieses Erlebnis könnte der Schlüssel zu dem Geheimnis sein, das hinter Olivaros Tauschhandel steckt. Aber ich bin mir nicht sicher. Willst du die Geschichte hören?«
    »Ich brenne darauf.«
    »Zuvor noch eine Frage: Kennst du Dr. Faustus?«
    »Goethes Faust?«
    »Nein, ich meine nicht Goethes Werk, sondern den Dr. Johannes Faustus, der ihm als Vorlage gedient hat. Er hat tatsächlich gelebt und war schon zu Lebzeiten eine legendäre Gestalt. Alles, was man heute über ihn weiß, entstammt diesen Legenden. Aber ich habe ihn persönlich kennengelernt.«
    »Tatsächlich?«
    Dorian nickte. Sein Blick glitt in unergründliche Fernen. »Ich hieß damals Georg Rudolf Speyer, war neunzehn, Sohn eines Kaufmanns an der Lahn und studierte in Wittenberg Medizin. Dr. Faust war einer meiner Lehrer. Er machte jedoch mehr Ulk mit uns, als daß er uns medizinische Kenntnisse beibrachte. Zumindest erschien es mir damals als Ulk. Ich erinnere mich plötzlich einer Begebenheit so deutlich, als sei sie gestern passiert.
    Mit sechs anderen Studenten suchte ich ihn in seinem Haus auf. Es ging um die Streitfrage, ob der Teufel, den Faust gut zu kennen
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