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0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

Titel: 0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
Autoren: Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
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unter deren Wucht zusammengebrochen. Dass sie sich dagegen auflehnte und mich der Lüge bezichtigte, war der Beweis, dass sie vollkommen eingeweiht und damit die Komplizin ihres Liebhabers war.
    »Ich gebe Ihnen eine letzte Chance, Joyce. Sie brauchen nichts einzugestehen, und ich will nicht wissen, wie weit Ihre Kenntnisse von Piscaros Verbrechen gehen. Sagen Sie mir nur, wo ich ihn finden kann, wo ich ihn jetzt, sofort, erwischen kann. Dann werde ich mich dafür einsetzen, dass Ihnen als der Betrogenen und Verführten wenig oder gar nichts geschieht. Ich bitte Sie darum; Joyce. Seien Sie vernünftig. Salvatore Piscaro hat fünf Morde begangen, die ich ihm nachweisen kann. Er ist ein niederträchtiger, gemeiner Schurke, eine Bestie wie es sie seit Dillingers Zeit nicht mehr gegeben hat. Sie haben sich durch einen falschen Sinn von Romantik verführen lassen, und wahrscheinlich 60 bilden Sie sich sogar ein, dieses reißende Tier in Menschengestalt zu lieben. Joyce, kommen Sie endlich zur Vernunft. Wollen Sie denn sich selbst und Ihren Eltern die Schande und den Schmerz nicht ersparen. Wollen Sie als Komplizin eines Mörders und Bandenchefs vor Gericht gestellt und zum Tode durch den elektrischen Stuhl verurteilt werden? Es ist Ihre letzte Chance, Joyce.«
    Sie starrte mit bleichem Gesicht über mich hinweg.
    »Der elektrische Stuhl…« murmelte sie, und hätte ich ihr nicht den Mund zugehalten, sie hätte aufgeschrien.
    »Erregen Sie hier kein Aufsehen, Joyce. Noch ist es nicht so weit. Ich kann Sie retten, wenn Sie mir die Wahrheit sagen. Wo hält sich Piscaro heute Nacht auf, und wo wohnt er?«
    »Es ist alles so furchtbar… Und ich, ich habe ihn geliebt«, flüsterte sie.
    »Joyce!« Ich schüttelte ihren Arm. »Wollen Sie reden oder nicht? Entschließen Sie sich schnell. Die Gefängniszelle wartet schon auf Sie, die Zelle und die Handschellen.«
    »Und werden Sie mich wirklich retten?«
    »Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht.«
    Da richtete sie sich auf.
    »Geben Sie mir erst noch etwas zu trinken.«
    Ich winkte dem Kellner, der uns noch zwei Flaschen brachte. Sie trank gierig, und dann begann sie.
    »Ich will es kurz machen. Ich verliebte mich in ihn, als wie uns in einem Nachtclub kennenlernten. Ich hatte anfangs keine Ahnung, wer und was er ist. Erst später, als ich ihm schon unrettbar verfallen war, sagte er mir, er sei der Nachfolger Giulettos. Ich weiß nicht, wie er es schaffte, aber all das störte mich nicht. Wenn er über die Dummheit der Polizei und des FBI witzelte und lachte, so lachte ich mit. Nur dass er ein Mörder ist, das wusste ich nicht, sonst hätte ich schon lange Schluss gemacht.«
    »Sparen Sie sich das alles für später auf, Joyce«, mahnte ich. »Sagen Sie mir, wo ich den Kerl finde. Das ist alles, was ich wissen will.«
    »Und werden Sie mich dann nach Hause bringen? Ich lasse meinen Wagen hier stehen. Ich würde vor Verzweiflung gegen den nächsten Baum oder die nächste Mauer fahren. Wollen Sie mich nach Hause bringen, zu meinen Eltern?«
    »Ja, ich verspreche es Ihnen.«
    »Und haben Sie zu irgendjemand über den-Verdacht gesprochen, dass ich Salvatores Freundin bin?«
    »Nicht, dass Sie Piscaros Freundin sind«, log ich. Es war nicht nötig, dass sie alles erfuhr.
    »Dann werden Sie also mein Geheimnis bewahren?«
    »Seien Sie vernünftig, Joyce. Glauben Sie etwa, Piscaro werde sich verpflichtet fühlen zu schweigen, wenn wir ihn erwischt haben? Er wird reden. Er wird vielleicht sogar behaupten, Sie hätten ihn angestiftet. Heraushalten kann ich Sie nicht, aber ich werde mein Versprechen halten und Ihnen helfen.«
    »Gut. Die Bande versammelt sich heute Abend um Mitternacht in dem Keller unter dem Schuppen der Lennox Fruit Cy. In Brooklyn zwischen der Columbia Street und dem Pier der Todd Shipyard. Die Lennox Fruit Cy. ist eine Scheinfirma, die von Salvatore gegründet wurde. Wenn Sie um Mitternacht kommen, so werden Sie die ganze Bande fassen. Genügt Ihnen das?«
    Es genügte mir. Ich war davon überzeugt, dass sie die Wahrheit sagte, und außerdem würde ich das Haus ihrer Eltern bewachen lassen, um ihr jede Fluchtmöglichkeit zu nehmen.
    Ich sagte ihr das auch. Sie senkte ergeben den Kopf und meinte: »Ich habe es ja nicht besser verdient.«
    Ich trank mein Bier aus und zahlte. Auf dem Weg zur Garderobe und dann zu meinem Wagen musste ich sie stützen.
    »Soll ich Ihr Auto morgen früh holen und zu Ihnen bringen lassen?«, fragte ich.
    »Das ist mir
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