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0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

Titel: 0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
Autoren: Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
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worden zu sein, es aber einfach darauf ankommen ließen. Als Piscaros Kassierer kurz vor Geschäftsschluss erschien, hatten sie sich geweigert zu zahlen.
    Das aber war noch nicht das Schlimmste.
    Der Schock kam mit dem täglichen Rapport der City Police. Im Morgengrauen war die Leiche einer jungen Frau zwischen Brooklyn und Manhattan Bridge, am Pier 29 aus dem East River gefischt worden. Die Leiche war gefesselt und geknebelt. Man hatte die Unglückliche lebend in den Fluss geworfen, wo sie elendig ertrunken war.
    Die Tote war Polizei bekannt und hieß Marietta Mozzo.
    Man hatte ihren Vater benachrichtigt, der an der Leiche zusammengebrochen war.
    Das war ein neuer Mord, der auf Salvatore Piscaros Konto ging und den Becher seiner Schuld zum Überlaufen brachte. Jetzt bereute ich es, dass ich Joyce, anstatt sie mit Glacehandschuhen anzufassen, nicht einfach verhaftet und mitgenommen hatte. Dann wüsste ich jetzt, wo der Gangster sich aufhält.
    Ich war in Versuchung, das Versäumte nachzuholen, aber ich fürchtete, ich würde den Kerl damit warnen und alles verderben. Nein! Jetzt, da ich am Tod Mariettas nichts mehr ändern konnte, musste ich alles auf eine Karte setzen, und diese Karte war mein Rendezvous mit Joyce am Abend.
    Aber ich brauchte jemanden, der sie einwandfrei als die Freundin Piscaros identifizierte. Jetzt würde Luigi Mozzo sich bestimmt nicht mehr dagegen sträuben, den Mörder seiner Tochter ans Messer zu liefern.
    Zusammen mit Phil fuhr ich zum Polizeihauptquartier und ließ den Wagen dort stehen. Dann bummelten wir, die Mantelkragen hochgeschlagen, zur Pearl Street.
    Luigi saß in seiner Bude und war auf dem besten Weg, sich sinnlos zu betrinken. Ich nahm ihm die Flasche weg und suchte nach Kaffee, den ich nicht fand. Phil ging hinunter und holte eine Büchse Kaffee. Mit Hilfe einiger Tassen des belebenden Getränks brachten wir ihn wieder zu sich.
    Dann entwickelte ich meinen Plan. Ich würde am Abend zum Rendezvous mit Joyce gehen. Luigi und Phil sollten gegenüber an der Parkmauer warten.
    Sie mussten bereits um halb zehn auf ihrem Posten sein, für den Fall dass sie zu früh kam. Wenn Joyce Masterson wirklich Piscaros Geliebte war - ich bezweifelte das entgegen aller Vernunft immer noch - so sollte Phil mich in der Taverne ans Telefon rufen lassen. Das durfte nicht auffällig geschehen, sondern so, dass Joyce nichts davon merkte.
    Wenn ich dann sicher war, so wollte ich Joyce stellen und zuerst in Güte und dann, indem ich sie notfalls festnahm, zwingen, Piscaros Aufenthaltsort zu verraten. Der Rest war einfach. Wir würden hingehen und erforderlichenfalls warten, bis er nach Hause kam, um ihn zu verhaften. Luigi war sofort einverstanden, und auch mein FVeund fand kein Haar in der Suppe.
    Unser nächster Weg war zur Tavern am Central Park, die bereits um die Luchzeit geöffnet war Wir aßen dort etwas und fragten nach dem Besitzer. Der war ein älterer, würdiger Herr. Wir luden ihn ein, sich zu uns zu setzen, legitimierten uns und verpflichteten ihn zu absolutem Stillschweigen.
    Dann sagten wir, um was es ging.
    »Das ist ja furchtbar, meine Herren«, stöhnte er verzweifelt. »Zufällig kenne ich die junge Dame und deren Eltern. Ich bin einfach entsetzt. Ich werde heute Abend selbst in der Nähe des Telefons bleiben und Ihnen gegebenenfalls einen heimlichen Wink geben.«
    Also war auch dies erledigt. Jetzt konnte nichts mehr schiefgehen. Entweder der ganze Aufwand war umsonst, oder Joyce Masterson war die Geliebte eines der abscheulichsten Gangster, die jemals New York unsicher gemacht hatten.
    ***
    Die Zeit kroch wie eine Schnecke dahin. Alle zehn Minuten sah ich auf die Uhr, und Phil ging es ähnlich. Ich dachte an das Neville gegebene Versprechen ihn mitzunehmen, wenn der Schlussakt über die Bühne ging. Aber er war nicht auffindbar. Es war wieder einmal unterwegs.
    Als es dunkel wurde, stieg meine Unruhe.
    Ich prüfte meine Pistole und steckte zwei Reservemagazine ein. Kaum hatte ich das erledigt, als Phil hereinkam und seine Pistole derselben Prozedur unterzog.
    Um sechs Uhr gingen wir, setzten uns in die Union Bar und ließen uns von ein paar Bekannten breitschlagen, eine Partie zu pokern. Wir verloren so schändlich, dass wir es aufgaben. Wir waren eben beide nicht bei der Sache.
    Um acht Uhr gingen wir essen und zogen uns danach um. Phil hatte sich mit Luigi ah der Ecke der Sixth Avenue in der 42. Straße vor der Subway Station verabredet und nahm sich ein Taxi. Ich selbst hockte
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