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0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

Titel: 0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
Autoren: Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
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Masterson wird am Telefon verlangt«, dienerte der Barmann.
    Sie glitt geschmeidig vom Hocker und verschwand im Vestibül, wo die Telefonzellen waren. Ich tauschte einen Blick mit Phil. Zehn zu eins war sie die Joyce, die wir suchten, aber sicher war ich nicht, noch nicht.
    Die Neuankömmlinge setzten sich ebenfalls an die Theke, an der nun nur noch Joyce Mastersons Hocker frei blieb. Nach fast fünf Minuten kam sie zurück und ihr Gesicht spiegelte Enttäuschung wider.
    »Es war Salvatore«, sagte sie zu ihrer Freundin. »Er bedauert, nicht kommen zu können. Er hat wieder einmal Geschäfte. Zur Hölle mit den Geschäften. Ich habe ihm schon zehn Mal gesagt, er solle mich heiraten, dann braucht er nichts mehr zu tun, aber er meint, das ginge nicht. Er habe Verpflichtungen anderen gegenüber, und außerdem sei Nichtstun nicht gerade sein Fall.«
    »Was machte er denn eigentlich? Ist er an der Börse?«
    »So etwas Ähnliches. Er ist an vielen Unternehmungen beteiligt, und es gibt eine Menge Leute, die ihn beneiden und ihm gerne einen Knüppel zwischen die Beine werfen möchten. Nur darum sind wir in New York geblieben.«
    Phil stieß mich mit dem Knie an. Es stimmte. Es stimmte haargenau. Die Beschreibung passte ebenso wie ihr Name und der ihres Freundes Salvatore. Aber auch das, was sie über dessen Geschäfte gesagt hatte, war eine, wenn auch verbrämte Wahrheit. Piscaro war an vielen Unternehmungen beteiligt.
    Zwar arbeitete er nicht dafür und verstand auch nichts davon, aber er kassierte seine Prozente. Er hatte Neider die ihm gerne einen Knüppel zwischen die Beine geworfen hätten, nämlich die G-men und die Cops. Ebenso stimmte es, dass er sich zurzeit in einer Krise befand. Nur eines war mir noch schleierhaft.
    Hatte Joyce Masterson nur das wiedergegeben, was Salvatore ihr vormachte, oder wusste sie Bescheid und hatte sich diese Erzählung aus Halbwahrheiten selbst zurechtgemacht?
    Für uns war es ein gewaltiges Pech, das wir den Boyfriend heute nicht zu Gesicht bekommen würden.
    Während Joyce sich mit ihren Bekannten, die zweifellos ebenfalls zu den oberen Zehntausend gehörten, unterhielt, irrten ihre Blicke immer wieder zu mir herüber, was mir durchaus nicht unangenehm war. Sie war ein hübsches Geschöpf, von dem beachtet zu werden, ein Kompliment ist.
    Sie war schon beim fünften Drink. Ihre Wangen hatten sich gerötet und in diesem Zustand würde sie wahrscheinlich mitteilsam sein und vielleicht Dinge erzählen, die sie besser für sich behalten hätte.
    Dabei musste ich an Marietta Mozzo denken und machte mir Sorgen, was wohl aus dem armen verdorbenen Ding werden würde.
    Die beiden Pärchen brachen um elf Uhr fünfzehn auf. Sie wollten noch in die Spätvorstellung eines besonders schauerlichen Horrorfilms, der am Broadway lief. Sie bestürmten Joyce mit Bitten, doch mitzugehen. Aber sie hatte keine Lust.
    »Ich bleibe hier und lasse mich aus Verzweiflung volllaufen«, erklärte sie. »Vielleicht…« Sie äugte bedeutungsvoll zu mir herüber, »schaffe ich mir für heute Abend einen anderen Boyfriend an.«
    »Das tust du ja doch nicht. Dazu bist du viel zu verliebt«, lachte Nora.
    »Das bildet Salvatore sich ebenfalls ein, aber wenn er mich versetzt, muss er gewärtig sein, dass ich Gleiches mit Gleichem vergleiche.«
    Unter allgemeinem Gelächter und Händeschütteln verabschiedete man sich.
    Joyce winkte dem Barmann.
    »Geben Sie mir bitte etwas ganz besonders Gutes.«
    »Darf ich Ihnen einen Champagnercocktail empfehlen?«
    »Und was ist noch drin?«, erkundigte sie sich.
    »Das, Miss Masterson, ist ein Geheimnis, das ich nicht einmal Ihnen verrate.«
    »Dann will ich Ihnen etwas sagen', Charles. Wenn ich schon Champagner trinke, dann möchte ich die Flasche im Kühler sehen«, sie machte eine kleine Pause, und der Blick, den sie mir zuwarf, war eindeutig.
    Die Bestellung würde ein gewaltiges Loch in unsere Spesenkasse reißen, aber wer nicht wagt, gewinnt auch nicht.
    »Darf ich Sie zu einer Flasche Pommery einladen?«, fragte ich.
    »Genau das wollte ich provozieren«, lachte sie unbekümmert. »Selbstverständlich nehme ich mit Vergnügen an. Wie darf ich Sie und Ihren Freund nennen? Meinen Vornamen kennen Sie ja bereits.«
    »Mein Freünd heißt Phil und ich selbst Jerry.«
    »Dann also los. Joyce, Jerry und Phil werden eine Flasche Pommery trinken und damit der etwas mehr Gehalt bekommt, stifte ich für jedes Glas einen Hennessy.«
    Joyce ging ran, das musste ihr der Neid lassen.
    Wir
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