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024 - Die Rattenkönigin

024 - Die Rattenkönigin

Titel: 024 - Die Rattenkönigin
Autoren: Dämonenkiller
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Knäuel, das über den Boden rollte. Sie stießen die Töpfe um; Glas zerschellte klirrend, als einige Einmachgläser aus einem Regal fielen; Staub wirbelte auf, und der Raum war von Kreischen, Fauchen und Quietschen der beiden Tiere erfüllt.
    Als die Ratte auf der Katze lag, hörte Chapman das Krachen und Splittern von Knochen. Die Beine der Katze zuckten noch einige Male, versuchten, das Gewicht des Rattenkörpers abzuschütteln, aber ihre Bewegungen waren schon zu lahm. Die Ratte biß noch einmal kräftig zu, und die Katze rührte sich nicht mehr.
    Chapman war in Schweiß gebadet. Die Ratte packte die tote Katze an der blutigen Kehle und schleppte sie mit sich fort. Sie verschwand mit ihrer Trophäe hinter dem Gerümpel. Der Puppenmann, die entsicherte Miniaturpistole im Anschlag, folgte ihr gebannt. Was für ein erstaunliches Exemplar von einer Ratte! Hatte er es hier mit einer jener Ratten zu tun, die den Goldenen Drudenfuß bewachten?
    Er dachte schaudernd daran, was die Ratte mit ihm anstellen würde, wenn er ihr in die Hände fiel, dennoch zögerte er nicht, die Verfolgung aufzunehmen. Vielleicht fand er auf diese Weise eine erste Spur zum Goldenen Drudenfuß.
    Er kam zu einem Loch, aus dem ihm ein beißender Gestank entgegenschlug. Das Kellerlicht fiel etwa einen Meter weit in eine schräg abwärtsführende Höhle. Chapman sah gerade noch, wie der Schwanz der Ratte hinter einer Biegung verschwand.
    Die Höhle war hoch genug für Chapman. Noch während er mit sich rang, ob er die Verfolgung der Ratte fortsetzen sollte, setzte er sich auch schon in Bewegung. Nach wenigen Schritten war er von völliger Dunkelheit umgeben. Zu seiner Ausrüstung gehörte an sich auch eine Taschenlampe, die er aber jetzt nicht bei sich hatte. Er tastete sich an der Wand aus feuchter Erde entlang und weiter durch den Stollen. Einige Male stieß er mit dem Kopf gegen Wurzeln. Als er nach weiteren Metern jedoch den Arm in die Höhe streckte, griff er ins Leere. Er durchschritt daraufhin den Stollen in seiner Breite und benötigte dafür fünf große Schritte. Das hieß, daß er sich in einer gut einen Meter breiten Höhle befand.
    Chapman beschloß, sich noch etwas tiefer in das unterirdische Labyrinth zu begeben. Plötzlich glaubte er, vor sich einen Lichtschein zu sehen. Als er um eine Biegung kam, stellte er überrascht fest, daß er sich nicht geirrt hatte.
    Ihm bot sich ein fantastischer Anblick. Der Stollen endete in einer großen Höhle, deren Boden zwei Meter tiefer lag. Er selbst befand sich auf der Höhe der Decke. Die Höhle war nicht nur für einen normalgroßen Menschen hoch genug, sie war auch an die drei Meter breit. Über die Wände krochen Würmer, die leuchteten; und in der Luft schwirrten leuchtende Pünktchen, die zusammen mit den Leuchtwürmern ein schattenloses Licht spendeten; es war ein diffuses Licht, aber es reichte aus, um die Höhle auszuleuchten.
    Plötzlich tauchte im Schein der Würmer und Irrlichter ein Rattenrudel auf. Sie sprangen von allen Seiten in die große Höhle.
    Chapman wartete nicht erst ihre nächsten Schritte ab, sondern wandte sich zur Flucht, die eine Hand ausgestreckt, mit der anderen über die Wand tastend. Als er jenen Teil des Stollens erreichte, in dem vereinzelt Wurzeln von der Decke hingen, vernahm er hinter sich das aufgeregte Quieken der Ratten. Die Geräusche kamen immer näher. Kein Zweifel, die Bestien hatten ihn entdeckt.
    Endlich sah Chapman vor sich einen Lichtschein. Er stolperte durch das letzte Stück des Stollens und erreichte den Keller. Seine Verfolger waren ihm dicht auf den Fersen. Er drehte sich um und feuerte zwei Mal in das Loch hinein. Dem zweiten Knall folgte der Todesschrei einer Ratte.
    Bis die Bestien ihren toten Artgenossen aus dem Weg geräumt hatten, konnte er längst die Kellertür erreicht haben. Er rannte durch den Keller, sprang in Riesensätzen über Hindernisse hinweg und hüpfte wie ein Floh von Stufe zu Stufe. Gleich war er bei der Kellertür angelangt. Doch da wurde ihm mit Entsetzen bewußt, daß die Tür ja verschlossen war. Er hämmerte wie verrückt mit seinen kleinen Fäusten dagegen. Hinter ihm schossen die ersten Ratten in den Keller.
    Chapman ließ von der Tür ab und wandte sich wieder den Bestien zu. Die erste Ratte hatte die Treppe erreicht. Chapman drückte abermals ab. Das winzige Geschoß drang dem Tier zwischen den Augen in den Schädel. Es wurde durch den Aufprall zurückgeschleudert und blieb tot liegen. Wenn er schon auf diese
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