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024 - Die Rattenkönigin

024 - Die Rattenkönigin

Titel: 024 - Die Rattenkönigin
Autoren: Dämonenkiller
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abscheuliche Art den Tod finden mußte, sollten wenigstens vorher einige der Ratten noch ihr Leben lassen.
    Die zweite Bestie wurde von einem Geschoß getroffen, als sie kaum noch einen Meter von ihm entfernt war. Chapman feuerte so lange, bis das Magazin seiner Pistole leer war. Plötzlich hörte er hinter sich ein Geräusch. Hatten ihn die Ratten schon eingekreist?
    Die Tür schwenkte nach innen auf. Chapman sprang auf eine untere Stufe, um von ihr nicht erschlagen zu werden.
    »Ich bin sicher, etwas gehört zu haben«, sagte jemand.
    »Dorian!« rief Chapman aus Leibeskräften.
    Hoch über ihm tauchte das angespannte Gesicht des Dämonenkillers auf. Dorian erfaßte die Situation sofort. Er bückte sich schnell nach dem Puppenmann, hob ihn auf und versetzte den heranstürmenden Ratten einige Fußtritte. Dann sprang er zurück und zog gleichzeitig die Tür hinter sich zu.
    »Das war knapp«, sagte Chapman atemlos.
    Der Dämonenkiller spürte, wie das winzige Herz des Puppenmannes gegen seine Handfläche pochte.

    Julie Hanegem war schon spät dran. Sie hastete mit trippelnden Schritten die Treppe ins Kelleratelier hinunter. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, stürmte ihr auch schon Jacob Diepenbrock entgegen.
    »Julie-Schatz, nun mach aber schnell!«
    Sie faßte im Vorübergehen nach seinem Kinn und drückte ihm einen flüchtigen Kuß auf die stoppelige Wange.
    »Du hast vielleicht die Ruhe weg! Eine geschlagene Stunde hast du überzogen. Ich sitze hier wie auf Nadeln. Die beiden anderen Mädchen …«
    »Du hast den Hosenlatz offen«, sagte Julie Hanegem süffisant.
    Das nahm Jacob den Wind aus den Segeln. Er knurrte irgend etwas, und während er noch seine Kleider in Ordnung brachte, war sie an ihm vorbei und in der Garderobe verschwunden.
    »Hallo!« begrüßte sie die beiden Mädchen, die, nur mit Büstenhalter und Slip bekleidet, rauchend an den Schminktischen saßen. Ihre Gesichter waren leicht gerötet. Julie kannte die beiden nicht.
    »Habt ihr zusammen mit Jacob auf Nadeln gesessen?« fragte sie anzüglich.
    Das brachte ihr giftige Blicke ein; die eine blies ihr herausfordernd den Rauch der Zigarette ins Gesicht.
    Julie schlüpfte aus ihrem Mantel und mit der gleichen Bewegung auch aus dem Kostüm. »Brr, ist es hier kalt!«
    »Uns nicht«, sagte das eine Mädchen, das andere lächelte.
    »Welche Klamotten sind für mich?« rief Julie durch die offene Garderobentür und wühlte in einem Berg von Reizwäsche.
    »Greif dir was heraus!« karrt Jacobs Antwort. »Achte aber darauf, daß du keinen zu kleinen BH erwischst!«
    Das war eine durchaus berechtigte Ermahnung, denn für ein Mannequin hatte Julie eine etwas zu üppig geratene Oberweite. Sie fischte sich einen Büstenhalter ihrer Größe und das dazu passende Höschen heraus.
    »Los, los, Mädchen! Schlaft mir nicht ein!«
    Julie hörte ihn im Atelier rumoren, dann ertönte rhythmische Musik.
    »Einmarsch der Gladiatoren!« verkündete Jacob.
    Und die beiden Mädchen verließen mit im Rhythmus der Musik kreisenden Händen, schwingenden Hüften und Stepschritten die Garderobe. Julie summte die Melodie mit, um sich schon in Stimmung zu bringen, während sie ihr Make-up vervollkommnete.
    »Julie!«
    Sie brachte ihre Frisur in Unordnung und tänzelte ins Atelier. Jacob hatte die beiden Mädchen in durchsichtige Schleier gehüllt und sie auf ein Podest mit allerlei Gerümpel im Hintergrund postiert.
    »Du in die Mitte, Julie!« verlangte er von seinem Platz hinter der Kamera aus. »Los, bewegt euch! Nicht so eckig wie Schaufensterpuppen! Ihr seid Flitterwöchnerinnen. Kichert nicht so dämlich! Ihr seid Flitterwöchnerinnen, die vor dem frischvermählten Gemahl den letzten Schleier ablegen. Und darunter kommt …«
    »… das dralle Blondchen Julie zum Vorschein«, vollendete eine von ihnen den Satz, während sie sich mit dem Schleier drehte und maskenhaft in die Kamera lächelte. Julie verpaßte ihr im Vorbeitänzeln mit dem Ellenbogen einen Stoß in die Rippen.
    »Au!« kreischte sie spitz. »Ich habe mich an einem Skelett gestoßen.«
    »So, jetzt seid ihr quitt. Und nun macht mir keine Faxen mehr!« rief Jacob.
    Er schaltete die Beleuchtung ein, und während die drei Mannequins ihre Verrenkungen machten, richtete er die Scheinwerfer aus und brachte die Aufheller in die richtigen Positionen.
    »Nicht so cool!« verlangte er. »Ihr wollt ja eueren Gemahl nicht frustrieren, sondern becircen. Los, mehr Schwung in den Hüften! Die Körbchen herausgestreckt!
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