Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0232 - Sieben Siegel der Magie

0232 - Sieben Siegel der Magie

Titel: 0232 - Sieben Siegel der Magie
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ein wenig Entgegenkommen schon, Mr. Hubert Peterson.«
    Da hatte die Horror-Oma in der Tat einen schwachen Punkt bei dem Händler angesprochen. Er schüttelte sich, als er an die Zeit dachte, die er »über dem Boden« verbracht hatte.
    »Gut, ich will mal nicht so sein. Für sechs Pfund können Sie das Buch eine Woche behalten. Aber Vorkasse, Lady Sarah.«
    Die Horror-Oma schmunzelte. »Damit habe ich gerechnet, Mr. Peterson. Sie verschenken nichts. Zum Glück habe ich mir genügend Geld eingesteckt.« Aus ihrer Manteltasche holte sie ein abgegriffenes Portemonnaie, klappte die beiden Hälften auf und holte das Geld abgezählt hervor. »Da sind fünf Pfund!!«
    Der Händler wunderte sich, grapschte aber danach. Selten hatte Lady Sarah so schnell Scheine in der Hand eines Menschen verschwinden sehen. Sie vernahm noch das Knistern, und einen Augenblick später waren die Banknoten verschwunden.
    »Soll ich es Ihnen einpacken, Lady Sarah?«
    »Ja, das wäre nicht schlecht. Ich möchte den Umschlag nicht beschädigen.«
    »Aber bei Ihnen doch nicht.«
    »Wer kann schon vorher sagen, was einem unterwegs widerfährt.«
    »Da haben Sie recht, Lady Sarah. Da haben Sie wirklich recht.«
    Peterson nahm das Buch und verschwand damit nach hinten.
    Er musste an der Kasse vorbei. Lady Sarah wusste, dass sich dort in der Nähe noch die Tür einer alten Abstellkammer befand. Dort lagerten Kartons, Einpackpapier und auch Tüten.
    Die Horror-Oma blieb zurück. Sie schaute auf die Uhr. Die Geschäftszeit war eigentlich vorbei, aber Hubert Peterson nahm das nie so genau. Er hatte seinen Laden manchmal sogar bis 21 Uhr geöffnet.
    Sie hörte das Knistern des Papiers. Der Mann hatte die Tür offengelassen, und die Gedanken der Horror-Oma beschäftigten sich bereits mit der nahen Zukunft.
    In diesem Buch steckte eine gewisse magische Brisanz. Davon war sie fest überzeugt. Und sie wollte die Seiten auch nicht allein durchschmökern, sondern zusammen mit ihrem jungen Freund und Bekannten, dem Geisterjäger John Sinclair.
    Sicherlich zeigte John ein reges Interesse an dieser alten »Schwarte«, wobei Sarah Goldwyn unwillkürlich an das Buch der grausamen Träume erinnert wurde, in dem die Geheimnisse der Hölle offenbart worden waren. Hinter diesem Buch war der Geisterjäger aus verständlichen Gründen besonders her, allerdings war ihm bisher kein Erfolg vergönnt worden. Das Buch blieb verschwunden.
    »Sind Sie fertig, Mr. Peterson?« rief Lady Sarah. »Ich könnte mir nämlich schon ein Taxi anrufen.«
    Sie bekam keine Antwort. Das verwunderte Lady Sarah doch ein wenig. Soweit sie sich erinnern konnte, hatte Mr. Peterson die Tür nicht geschlossen. Sie musste offen stehen, zudem hatte sie vorhin das Knistern des Papieres gehört.
    Stimmte da etwas nicht?
    Sie wollte ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber seltsam war es schon, deshalb rief sie noch einmal den Namen, des Mannes. Eine normale Antwort bekam sie nicht. Dafür hörte sie ein anderes Geräusch, ein etwas dumpf klingendes, und sie ging mit wenigen Schritten um die Verkaufstheke herum.
    Als sie sich in Höhe der Kasse befand und schon einen besseren Überblick, besaß, sah sie das Phänomen.
    Aus dem Türspalt drang ein graugrüner widerlicher Brodem. Er drückte sich hervor und wurde zu kugeligen Wellenbergen, als er den Raum verlassen hatte. Sie dampften der Horror-Oma entgegen.
    Was war hinter der Tür geschehen? Manch andere Frau in ihrem Alter hätte den Laden vielleicht fluchtartig verlassen. Nicht so Sarah Goldwyn. Sie wollte nachsehen, obwohl sie instinktiv merkte, dass sie sich damit in Gefahr begab.
    Es war nicht mehr nötig, denn die Tür wurde von innen aufgestoßen.
    Jetzt hatte der Nebel freie Bahn. Er quoll hervor, und mit den graugrünen Wolken erschien die Gestalt des Händlers.
    Das Buch trug er nicht eingepackt auf seinen vorgestreckten Armen.
    Er torkelte auf Lady Sarah zu, die all das Blut auf seiner Brust sah und bemerkte, wie plötzlich ein Strom von Lebenssaft aus seinem weit geöffneten Mund schoss.
    Im nächsten Augenblick sah sie die Spitze einer Lanze, die von hinten in seinen Rücken gestoßen worden war und den Körper durchbohrt hatte.
    Die Horror-Oma stand wie festgenagelt. Einen Lidschlag später kippte ihr der Mann entgegen…
    ***
    Ich hatte den Kopf gedreht, sah, wer da auf mich zusprang und wollte noch zur Seite wegtauchen.
    Es ging einfach zu schnell. Vielleicht hatte ich auch zu spät reagiert und war von dem Anblick zu überrascht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher