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0232 - Sieben Siegel der Magie

0232 - Sieben Siegel der Magie

Titel: 0232 - Sieben Siegel der Magie
Autoren: Jason Dark
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sehr wohl, Lady Sarah. Und ich kann Ihnen sagen, diese Seiten haben es wirklich in sich. Das ist eine ungeheure Brisanz, wobei ich nicht einmal weiß, wer das Buch geschrieben hat.«
    »Von wem haben Sie es denn?«
    Peterson lachte. »Mein kleines Geheimnis, Lady Sarah, das ich Ihnen nicht verraten kann.«
    »Auch nicht einer Stammkundin?«
    »Nein.«
    »Sie wollen es mir nicht verkaufen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Und wenn ich Ihnen einen guten Preis dafür zahle? Sie wissen doch, Mr. Peterson, ich sammle mit großer Leidenschaft diese alten Folianten, und ich möchte wirklich nicht, dass Sie das Buch an einen anderen Kunden verkaufen.«
    »Ich verkaufe es nicht, Lady Sarah, ich behalte es.«
    »Aber weshalb? Sie sind Händler.«
    Da verklärte sich der Blick des Mannes. »Manchmal bekommt man Dinge in die Hand, die sind so außergewöhnlich, dass man sich nicht mehr von ihnen trennen kann.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte die Horror-Oma. »Darf ich das Buch einmal aufschlagen?«
    »Bitte…«
    Lady Sarah drehte den dicken Wälzer um und hob den Deckel an.
    Sofort stach ihr der Titel ins Auge.
    SIEBEN SIEGEL DER MAGIE
    Sie räusperte sich. »Davon habe ich noch nie etwas gehört, Mr. Peterson, wirklich nicht.«
    »Sie meinen den Titel?«
    »Ja.«
    »Kann ich mir gut vorstellen. Er ist in gewisser Weise ja auch einmalig, wenn Sie verstehen.«
    »In der Tat, das merke ich genau.« Sie blätterte weiter und sah die Einteilung der Kapitel. Es war nicht die englische Sprache, in der das Buch verfasst worden war. Und auch die Schrift war mit der heutigen nicht zu vergleichen. Die Seiten waren noch mit der Hand beschrieben worden, jeder Buchstabe wirkte wie gemalt, als hätte sich der Verfasser besondere Mühe gegeben. Das Papier musste sehr vorsichtig behandelt werden, man durfte nicht schnell umblättern, so etwas konnte leicht reißen.
    »Na, was sagen Sie?« fragte der Händler. Er hatte eine alte Nickelbrille aufgesetzt. Über den Rand der Gläser hinweg schielte er die Horror-Oma an.
    »Ich bin einigermaßen verblüfft«, erwiderte die Horror-Oma.
    »Wieso?«
    »Leider kann ich die Schrift oder die Worte nicht auf Anhieb lesen. Ich müsste mich wirklich näher mit dem Buch beschäftigen, das Sie ja leider nicht verkaufen.«
    »So ist es.«
    Die Horror-Oma gab aber nicht auf. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, das wollte sie auch durchführen, so war sie schon immer gewesen. »Und wie steht es damit, wenn Sie mir das Buch einfach für einige Tage leihen?«
    Da riss der Mann die Augen auf. »Was sagen Sie da? Ich soll dieses wertvolle Stück verleihen?«
    »Gegen eine entsprechende Gebühr natürlich.« Mrs. Goldwyn kannte die Geldgier des Mannes.
    »Oh, Sie bringen mich in eine Zwickmühle. An ein Ausleihen hatte ich auch nicht gedacht.«
    Lady Sarah nickte. »Das kann ich durchaus verstehen, Mr. Peterson. Ich würde das Buch auch nicht irgend jemandem geben. Aber bin ich irgend jemand?« Sie schaute den Mann so treuherzig an, dass dieser auf einmal verlegen wurde.
    »Ich weiß nicht so recht…«
    »Springen Sie über Ihren eigenen Schatten. Sie brauchen es auch nicht umsonst zu tun. Wieviel soll es kosten?«
    »Darüber habe ich mir noch keinerlei Gedanken gemacht, Mrs. Goldwyn.«
    »Für eine Woche fünf Pfund?«
    Der Händler rollte mit den Augen. Er rechnete blitzschnell nach. Die Zeiten waren schlecht, selbst für alten Kram hatten die Leute kein Geld mehr, und der Touristenstrom aus Germany ließ auch nach. Fast zwei Pfund hatte man ihm gestohlen, und wenn er jetzt fünf Pfund bekommen konnte, glich sich das wieder aus. Zudem bekam er das Buch ja wieder.
    Da konnte er Lady Sarah vertrauen.
    »Nun?« fragte die Horror-Oma, »haben Sie sich entschieden, Mr. Peterson?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Zu meinen Gunsten, wie ich hoffe.«
    »Fünf Pfund sind eine Menge Geld, Mrs. Goldwyn. Andererseits ist das Buch auch ziemlich wertvoll. Ich habe große Mühe gehabt, es überhaupt zu bekommen und da…«
    »Sie sind ein Halsabschneider!« stellte die Horror-Oma fest. »Wollen Sie noch mehr?«
    »Sieben Pfund. Für jeden Tag einen.«
    »Sechs.«
    »Nein. Sechseinhalb.«
    »Ich bleibe bei sechs.«
    »Ihr letztes Wort, Lady Sarah?«
    »Sogar mein allerletztes.«
    Da wand sich der Händler wie ein Wurm. »Es fällt mir so schwer, wissen Sie. Ich kann eigentlich nicht…«
    Er atmete tief ein, und Lady Sarah sagte: »Ich hätte Sie ja auch an dem Haken hängen lassen können. Dankbarkeit verlange ich nicht,
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