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0231 - Meer der weißen Särge

0231 - Meer der weißen Särge

Titel: 0231 - Meer der weißen Särge
Autoren: Jason Dark
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sich?«
    Das Eulenwesen stieß ein häßliches Geräusch aus, das wohl ein Lachen sein sollte. »Das Grabmal ist eine Täuschung. Du hast es selbst gesehen. Es ist ein Denkmal, kein Grabmal. Die roten Vampire wußten, daß wir irgendwann hierher kommen würden. Vampiro-del-mar hat sie geschickt, um uns aufzulauern. Niemand soll wissen, was hier bald geschehen wird. Wer das angebliche Grabmal entdeckt, ist dem Tod geweiht. Er wird nicht nur von den Strigen, sondern auch von den gewaltigen Vampiren gejagt und eine sichere Beute.«
    Jetzt wußte ich auch, weshalb Franca Patelli und ihr Freund Marco so hatten leiden müssen. Die beiden hatten sich in den Keller hinter mir verirrt und waren gesehen worden. Wie ich waren auch sie zwischen die Mühlsteine einer gewaltigen Auseinandersetzung geraten. Von ihnen allerdings hatte sich nur eine Person retten können. Die andere war ein Opfer der Vampire geworden.
    »Dann haben die Strigen auch die Tauben getötet?« wollte ich wissen.
    »Das waren die Vampire und wir. Aber zumeist die Fledermäuse. Wir brauchen Blut, um existieren zu können. Es ist etwas anderes, ob man nun lebt, oder in einem langen Schlaf liegt. Leben bedeutete Kraft. Und diese Kraft gibt uns allein das Blut, wobei es egal ist, ob es von einem Menschen oder einem Tier stammt.« Das eine Eulenauge schaute mich an. »Bist du nun zufrieden?«
    »Ja.«
    »Dann kannst du sterben!«
    Zwar hatte ich noch fragen wollen, wie es den Riesenfledermäusen gelungen war, in das Gewölbe zu gelangen, doch die Zeit ließ Strigus mir nicht mehr. Er griff auch nicht selbst an, sondern schickte die Eule, die wir verfolgt hatten.
    Wie ein Pfeil, so schnell löste sie sich von seiner Schulter und jagte auf mich zu.
    Auch Strigus bewegte sich, brachte sich dabei aus der Schußrichtung, während aus den Särgen die ersten Strigen hochstiegen.
    Gleichzeitig lösten sich auch die roten Vampire von ihren Plätzen, und es kam zu einem Kampf ohnegleichen…
    ***
    Commissario Tolini hatte den Piloten zu noch größerer Eile aufgefordert. Noch nie war er so schnell über seine Stadt geflogen, und er trieb ihn weiter an, denn die Sekunden zählten.
    Während des Flugs schon gab Tolini Alarm. Seine Anweisungen kamen knapp und präzise. Über Bordtelefon setzte er sich mit seinem Vorgesetzten in Verbindung, der auch noch eine Neuigkeit für ihn hatte.
    »Wir wissen jetzt, woher die Särge stammen. Sie sind aus einem Lager gestohlen worden. Allerdings nicht in Venedig, sondern in Genua. Soeben kam die Meldung.«
    Tolini bedankte sich und klärte seinen Chef dann über den Großeinsatz auf.
    Der Mann wollte es nicht glauben, hielt alles für einen makabren Scherz, doch Tolinis Stimme bewies ihm, daß es dem Kommisar sehr ernst war. »Dann scheuchen Sie in Gottes Namen die Hundertschaft!« Der Kommissar bekam grünes Licht.
    Wenig später schon landete der Hubschrauber am Canale Grande. Dort sah es inzwischen völlig anders aus. Der Kanal war gesperrt worden, keine Gondel fuhr mehr, und auch an den Ufern stauten sich die Polizeiwagen. Es gab kaum einen Platz, wo der Pilot hätte landen können, der mußte erst geschaffen werden.
    Suko war inzwischen ebenfalls an Land gekommen. Tolini rannte winkend auf den Chinesen zu. »Kommen Sie mit. Ich weiß jetzt, wo sich das Grabmal befindet. Zudem habe ich Großalarm gegeben.«
    Der Inspektor stellte keine Fragen, enterte die Maschine, und ab ging die Post.
    Wieder einmal rauschten sie über die Stadt. Beide Männer hofften, daß sie nicht zu spät kommen würden…
    ***
    Auch während des Gesprächs hatte ich immer mit einem Angriff der Strige gerechnet, deshalb wurde ich auch nicht davon überrascht und konnte meine Gegenmaßnahmen ergreifen.
    Gedankenschnell glitt ich zur Seite, drehte mich dabei und schoß.
    Es mußte alles innerhalb einer Sekunde geschehen, denn mehr Zeit würde ich nicht bekommen.
    Übermäßig laut krachte die Beretta im Innern des Gewölbes. So flink die Strige auch war, diesmal konnte sie der geweihten Kugel nicht ausweichen. Sie hieb in das graue Gefieder, wurde zur Seite geschleudert, überschlug sich in der Luft noch, fiel dann zu Boden und verging.
    Völlig dunkel war es in der Höhle nicht. Von irgendwoher über mir drang ein spärliches Licht, und es wurde sogar noch ein wenig heller, denn Strigus’ Körper überzog sich mit einem grünlichen Leuchten. Auch das kannte ich von der Kreuzfahrt her, ja, eigentlich hatte ich Strigus so kennengelernt.
    Ich wandte mich um. Er
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