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1605 - Besucher aus dem Irgendwo

Titel: 1605 - Besucher aus dem Irgendwo
Autoren: Unbekannt
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Besucher aus dem Irgendwo
     
    Er erscheint im Solsystem - die Hyperraum-Parese hält ihn nicht auf
     
    von Peter Terrid
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Philip - Ein Besucher aus dem Irgendwo.  
    Nora Bierer - Kommandantin einer Raumstation.  
    Reginald Bull - Der Unsterbliche wird von seiner Vergangenheit eingeholt.  
    Tyler Danning - Er entwickelt einen verwegenen Plan.  
    Myles Kantor - Der Wissenschaftler steht vor einem Rätsel.  
     
     
    1.
     
    „Ich bin dafür", erklärte Nora Bierer mit fester Stimme. „Es wird Zeit, daß wir festen Boden unter die Füße bekommen - und dieses Mal ist es buchstäblich gemeint."
    Tyler Danning schüttelte den Kopf und machte ein sehr ernstes Gesicht. In dem spärlichen Licht in der Zentrale der Raumstation NEPTUN ORBITER IX wirkten seine Züge wie gemeißelt. Sie drückten Anspannung und Konzentration aus; wer dieses Gesicht sah, wußte, daß die Lage kritisch war.
    Es roch nach Schweiß in der Zentrale und nach billigem Konservenessen. Und nach Angst.
    Die Hauptbeleuchtung war ausgefallen, Licht gab es nur noch aus den beleuchteten Instrumentenpulten; ein schwacher, rötlich durchsetzter Schein, der keine Wärme verbreitete. Die meisten dieser Instrumente waren selbst defekt oder hatten keine Meßwerte mehr, die sie hätten anzeigen können. „Es würde unsere Lage nur unwesentlich verbessern", gab er zu bedenken. „Und es brächte eine beträchtliche Menge an Unbequemlichkeiten mit sich."
    „Inwiefern?"
    Noras Frage kam schnell und scharf, begleitet von einer energischen Handbewegung. Und das war ein Fehler. Beinahe augenblicklich begann sich die Frau zu bewegen, und ebenso schnell versuchte sie, den spontanen Fehler wieder auszugleichen. Das Ergebnis war, daß sie haltlos im Raum herumdriftete und sich mehrfach überschlug, bis eine von den anderen Frauen sie zu fassen bekam und wieder zur Ruhe brachte. „Da siehst du es!" schimpfte Nora Bierer; es war nicht klar zu erkennen, weshalb sie wütend war - war es wegen ihres kleinen Fehlers, oder lag es daran, daß sie schon immer Probleme gehabt hatte, mit offenem Widerstand gegen ihre Beschlüsse fertig zu werden? Nora war eine sehr autoritäre Kommandantin, das ließ sich nicht leugnen. Zweifelsohne kompetent, aber auch störrisch. „Was sehe ich?" fragte Danning zurück. „Daß wir mit dieser kleinen Panne fertig geworden sind, wie mit allen anderen Pannen auch, seit diesem verfluchten 10. Januar."
    „Wir haben überlebt", antwortete Nora Bierer. „Aber das ist dann auch schon alles."
    „Mir genügt es", gab Tyler zurück. „Vorerst. Es gibt uns Zeit, unsere Maßnahmen genau zu durchdenken." Die beiden sahen sich grimmig an. Nora Bierer war die Kommandantin der Station NEPTUN ORBITER IX, einer von insgesamt vierundzwanzig Stationen dieser Art. Eine Frau von knapp über Einhundert, Dimensionsmathematikerin von Beruf, energisch, umsichtig, diszipliniert, gescheit und äußerlich noch recht ansehnlich. Bis zu diesem Schicksalstag, dem 10.
    Januar 1200 NGZ, hatte sie niemals große Schwierigkeiten gehabt, die Station in ihrem Sinn arbeitsfähig zu halten.
    Seither hatte sich so manches geändert - und der komplette Ausfall aller 5-D-Technologie war nur der kleinste Teil des Ärgers, mit dem sie sich herumzuschlagen hatte. „Okay", sagte Nora Bierer halblaut und strich sich die leicht struppigen grauen Haare glatt. „Diskutieren wir die Sache noch einmal durch."
    Sie blickte in die Runde, aus müden, ein bißchen wehmütig blickenden Augen. Jeder wußte, daß sie alles getan hatte in den letzten Tagen und Wochen. Daß es noch Leben im Inneren der NEPTUN ORBITER IX gab, daß es noch Anlagen und technische Geräte gab, die funktionierten und imstande waren, dieses Leben für einige Zeit zu erhalten, wenn auch auf niedrigem Niveau, war nicht zuletzt ihr Verdienst. „Wir sind nur noch elf einsatzfähige Personen", sagte die Kommandantin. „Unsere Technologie ist weitgehend zusammengebrochen, wir haben zwei Verletzte, die wir kaum noch medizinisch versorgen können. Wir brauchen Hilfe, aber bis Hilfe kommen kann..."
    „Haben wir auch graue Haare, wie du ...", ergänzte eine trockene Stimme aus dem Hintergrund; über Noras Gesicht huschte der Schimmer eines Lächelns. „So ist es", sagte sie halblaut. „Wir müssen selbst zusehen, wie wir uns helfen, aber dazu ist nötig, daß wir uns wenigstens in einem Teil der NEPTUN ORBITER IX halbwegs normal bewegen können."
    „Und wie ist das zu
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