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0231 - Meer der weißen Särge

0231 - Meer der weißen Särge

Titel: 0231 - Meer der weißen Särge
Autoren: Jason Dark
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befand sich längst nicht mehr auf seinem Platz, sondern hatte sich ins Kampfgetümmel gestürzt. Und das war wirklich enorm.
    Für die roten Vampire war es ebenfalls ein Angriffsignal gewesen. Wie beutegierige Tiger stürzten sie sich von der Decke, breiteten ihre gewaltigen Schwingen aus, ich hörte das Brausen, und dann prallten die beiden Parteien aufeinander.
    Ich zog mich zurück. Dicht am Ausgang blieb ich stehen, schußbereit die Beretta, und fasziniert schaute ich dieser gnadenlosen Auseinandersetzung zu.
    Hier ging es um Sein oder Nichtsein. Eine Dämonenart bekämpfte die andere, jede wollte die Herrschaft gewinnen. Innerlich bebte ich, ich wußte nicht, zu wem ich halten sollte und schaute nur zu.
    Für die beiden verfeindeten Parteien schien ich nicht existent zu sein, sie kümmerten sich nicht um mich.
    Von der Größe her hätten die Eulen eigentlich unterlegen sein müssen, aber sie spielten ihre Schnelligkeit aus, während die Vampire sich mit ihren großen Schwingen manchmal gegenseitig stark behinderten. Einem Blutsauger war es gelungen, eine Satans-Eule zu packen. Er hielt die Eule zwischen seinen Krallen, huschte sogar dicht an mir vorbei, stieg in die Höhe, und dann wurde die Strige zerrissen.
    Der Riesenvampir stürzte sich auf den nächsten Gegner.
    Da hatte er sich verrechnet. Die zweite Strige war schneller. Sie drehte sich, befand sich plötzlich über dem Blutsauger und saß mit einemmal auf ihm.
    Ihr Schnabel hackte zu.
    So scharf wie ein Messer war er, und er riß auch die Haut am Kopf der Fledermaus auf.
    Ein seltsam schriller Schrei drang an meine Ohren. Für mich hörte er sich an wie der Todesschrei des Blutsaugers.
    Dem war auch so.
    Der Vampir hielt sich nicht mehr, sondern fiel zu Boden.
    Die würde nie mehr aufstehen. Und die Strige hatte mir bewiesen, wie sehr sie kämpfen konnte.
    Ich suchte den Anführer. Weit brauchte ich nicht zu schauen, er befand sich inmitten des Pulks. Auch war er gut auszumachen, da die grünliche Aura ihn nach wie vor umhüllte. Gern hätte ich ihn erschossen, aber die riesenhaften Fledermäuse befanden sich in dauernder Bewegung und auch zwischen ihm und mir.
    Das Gewölbe war erfüllt von einem hohen Kreischen und abgehackten Krächzen. Es übertönte sogar noch das Flattern der Flügel, und immer wieder stießen beide Gegner aufeinander.
    Sie verbissen sich ineinander oder rissen sich entzwei, und ich war nach wie vor der Zuschauer.
    Sollte ich es bleiben?
    Nein, ich wurde selbst in den Kampf mit hineingezogen, denn die roten Vampire wußten ebenfalls, wer ich war. Ein Schatten segelte plötzlich auf mich zu. Er kam von der Decke, wurde riesengroß, ich sah die großen Schwingen ausgebreitet und zwischen ihnen den relativ kleinen Kopf.
    Da hinein setzte ich die Kugel.
    Sie zerschmetterte den Schädel der Fledermaus. Trotzdem hatte sie noch soviel Wucht, daß sie über mich fiel und mich fast begraben hätte. Ich kämpfte mich unter ihr frei, wollte auf die Beine kommen, sah mich gleich zwei Strigen gegenüber, die von verschiedenen Seiten auf mich zuflogen.
    Ausweichen konnte ich nicht mehr, riß in meiner Verzweifelung einen noch intakten Flügel der Fledermaus wie ein schützendes Tuch hoch, und die rechte Strige donnerte dagegen.
    Die Krallen der linken aber fanden mein Haar.
    Der Schmerz zuckte durch meinen Kopf. Für den Bruchteil einer Sekunde überfiel mich die Panik. Wenn sie jetzt zuhackte, dann…
    Da fiel der Schuß.
    Den Luftzug der Kugel glaubte ich zu spüren, so dicht strich das Geschoß über meinen Scheitel hinweg und riß die Strige von meinen Haaren.
    Gefeuert hatte mein Freund und Kollege Suko, der am Eingang stand und weiterhin auf die Bestien hielt.
    Die geweihten Kugeln schlugen in die Körper. Sie trafen Vampire und Strigen, stifteten ein heiloses Durcheinander. Zeit, mich bei Suko zu bedanken, hatte ich jetzt nicht, ich wollte sehen, daß ich endlich an Strigus herankam.
    Er schwebte.
    In der Größe stach er wesentlich von den anderen Satans-Eulen ab. Groß wie ein Mensch, unheimlich aussehend und mit einem noch längeren Schnabel versehen als die anderen Eulen.
    Ich brüllte seinen Namen. Dabei rechnete ich, daß er zu mir herumfahren würde, das Gegenteil war der Fall. Er stieg der Decke entgegen, kollidierte mit einem Vampir, hackte in dessen Kopf und tauchte im Dunkel des Gewölbes unter, wobei ich den grünen Schein langsam verschwinden sah.
    Und mit ihm die restlichen Strigen.
    Wieder einmal flüchteten sie, wollten
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