Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
023 - Der Kopf des Vampirs

023 - Der Kopf des Vampirs

Titel: 023 - Der Kopf des Vampirs
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
nicht zufrieden: Er verlor gleich seinen Körper. Doch da er ein Vampir ist und nur durch Pfählen sterben kann, lebt sein Kopf weiter. Rosqvana – oder vielmehr sein Kopf – hat eine höllische Angst vor diesem Hunter, in dessen Gewalt er sich befindet. Und natürlich will er auch einen neuen Körper für seinen Kopf haben. Deshalb kommt er zu mir, zum altem Johan Zaander, mit dem er jahrhundertelang Spinnefeind gewesen ist. Er hat mir auf magische Weise eine Traumbotschaft geschickt. Angefleht hat er mich, ihm zu helfen und ihn aus der Gewalt Dorian Hunters zu befreien.«
    Der Schwarze sagte kein Wort. Er wußte, daß er seinen Herrn und Meister jetzt nicht unterbrechen durfte.
    Johan Zaander, Professor von eigenen Gnaden, war kein Mediziner, sondern ein Dämon. Ndoyo fürchtete ihn mehr als den Teufel selbst.
    »Was soll ich tun, Mijnheer?«
    »Du fährst sofort mit einem Wagen nach Bonn. Von dort rufst du mich an, damit ich dir sagen kann, mit welchem Zug Dorian Hunter nach Amsterdam unterwegs ist. In diesen Zug steigst du zu. Dorian Hunter hat eine Frau bei sich, vor der du dich in acht nehmen mußt. Sie ist eine Hexe. Nun paß genau auf! Du wirst den Kopf Thören Rosqvanas stehlen und Hunter und möglichst auch die Frau umbringen.«
    »Ja, Professor Zaander. Ich habe verstanden. Ich werde ihre Befehle bis ins Detail ausführen.«
    »Mach dich gleich auf den Weg, damit du rechtzeitig nach Bonn kommst! Ich will sehen, daß ich mit diesem Versager Rosqvana Kontakt bekomme. Und noch etwas, Ndoyo: Wenn du Dorian Hunter getötet hast, nimm das Gehirn aus seinem Schädel! Es soll das Prunkstück meiner Sammlung werden.« Professor Zaander kicherte heiser. »Herrliche Experimente werde ich damit anstellen können, und wenn ich alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe, werde ich Hunters Gehirn vielleicht an Olivaro schicken, um mein Image aufzupolieren. Vielleicht werde ich das Gehirn des Dämonenkillers auch in den Körper eines Schweines transplantieren und dieses schlachten lassen.« Über die letzte Möglichkeit wollte Zaander sich ausschütten vor Lachen. Seine Fettmassen bebten und wabbelten.
    Ndoyos Gesichtsfarbe wechselte zu einem schmutzigen Grau. Er kannte die Grausamkeit seines Herrn und Meisters. Ihm selbst hatte der Dämon, der sich in Amsterdam Johan Zaander nannte, schon wiederholt angedroht, er würde seinen Körper in einen Scheintodzustand versetzen, in dem er nach wie vor seine Umgebung empfinden konnte. Als Scheintoter würde er dann den Studenten der medizinischen Fakultät zu Versuchszwecken zur Verfügung gestellt.
    »Geh jetzt, Ndoyo! Und mache deine Arbeit gut, sonst kommst du in die Pathologie! Dort werden sie sich freuen, einen so frischen Leichnam zu bekommen.«
    Ndoyo verneigte sich. Er verließ den unterirdischen geheimen Gebäudetrakt und packte oben in der Villa in aller Eile die Sachen ein, die er für die Reise benötigte.
    Johan Zaander ging zurück in sein medizinisches Laboratorium. Schreie, Klagen und Stöhnlaute aus menschlichen und tierischen Kehlen und von den Kreaturen, die weder Mensch noch Tier waren, schallten ihm entgegen, als er eintrat. Zaander verzog seine rechte Gesichtshälfte zu einem dämonischen Grinsen. Er fühlte sich wohl in seinem unterirdischen Reich. Hier hielt er sich am liebsten auf. Hier konnte er ungestört seine scheußlichen Experimente betreiben, konnte seinen makabren, widernatürlichen Forschungen nachgehen und seinen widerlichen Neigungen und Lastern frönen. Er hatte sich eine Privathölle geschaffen, in der er unbeschränkter Herr war.

    Dorian Hunter und Coco Zamis waren um sieben Uhr einundfünfzig in Vaduz in den Zug gestiegen. Sie wollten über Buchs und Zürich nach Basel, von wo aus es direkt nach Amsterdam ging.
    Dorian stellte eine Hutschachtel vorsichtig auf dem Gepäckgitter ab. Sie enthielt den Kopf des Vampirs. Dorian und Coco waren allein im Abteil. Es handelte sich um einen Personenzug, der nur schwach besetzt war. Vaduz mit seinen dreitausend Einwohnern war nicht gerade eine Weltstadt; der Reiseverkehr war entsprechend.
    Dorian und Coco reisten mit leichtem Gepäck, worunter Coco einen kleinen Koffer, eine umfangreiche Reisetasche und die Hutschachtel verstand, Dorian ein Diplomatenköfferchen mit einem frischen Oberhemd, Unterwäsche, Socken und ein paar Toilettenartikeln.
    »Hoffentlich geht alles gut«, ertönte eine dumpfe Stimme aus der Hutschachtel. »Ich erinnere euch noch einmal daran, daß ihr ohne meine Hilfe den goldenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher