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023 - Der Kopf des Vampirs

023 - Der Kopf des Vampirs

Titel: 023 - Der Kopf des Vampirs
Autoren: Dämonenkiller
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seiner Klinik zu bestimmen pflegte. Und da kam solch ein hergelaufener Schwarzer mit dieser wahnsinnigen Forderung zu ihm, platzte mitten in eine wichtige Operation hinein! Das war ein Skandal. Das hatte es noch nie gegeben.
    Doch hier stand kein Assistenzarzt vor ihm, den er scheuchen konnte. Der Mann hob die Schalldämpferpistole und drückte ab. Es machte Plopp, und Professor Hendrik Vermeeren, Facharzt für innere Krankheiten und Chirurgie, hatte ein kleines rotes Loch dreieinhalb Zentimeter unter dem Rand der grünen Operationsmütze.
    Der Professor hatte zornbebend den Arm ausgestreckt und auf die Tür gezeigt. In dieser Haltung, ein Sinnbild erzürnter, arroganter Autorität, starb er. Schwer fiel er zu Boden und stürzte gegen den Operationswagen, der ein Stück wegrollte.
    Die OP-Schwester wollte schreien, aber als die dunkle Mündung des Schalldämpfers abrupt zu ihr herumruckte, schlug sie nur die Hände vor den Mund und begann zu schluchzen.
    »Sie!« sagte der Fremde zum Narkosearzt. »Schneiden Sie dem Patienten die Organe heraus! Oder legen Sie Wert darauf, neben Vermeeren zu liegen?«
    »Glauben Sie, daß Sie damit durchkommen?«
    »Warum nicht? Niemand wird den Operationssaal betreten, während draußen die Warnlampe leuchtet. Wenn ich habe, was ich will, verschwinde ich. Niemand wird daran denken, mich aufzuhalten. Herz, Leber, Milz und Blase van der Terks werde ich auf jeden Fall bekommen, und wenn ich euch alle erschießen und sie mir selber herausschneiden muß. Genug geredet jetzt. Fangen Sie an, oder ich erschieße Sie!«
    Der Narkosearzt machte noch einen letzten Versuch. »Was wollen Sie mit den Organen? Das ist doch blanker Wahnsinn!«
    »Mein Meister braucht sie für seine Experimente. Ich muß ihm gehorchen. Sein Wille muß erfüllt werden. Fangen Sie nun an oder nicht? Ich zähle bis drei. Eins …«
    Der Narkosearzt ächzte, kehrte in einer verzweifelten Geste die Handflächen nach oben und ließ die Arme dann herunterfallen.
    »Zwei!«
    Es schien, als würde der Narkosearzt ein Stück kleiner. Seine Schultern sanken nach vorn. Schleppenden Schrittes trat er an den Operationstisch, um den schlimmsten Eingriff seines Lebens zu beginnen.
    Die drohende Pistolenmündung hielt alle in Schach. Dr. Saiten dankte seinem Schöpfer dafür, daß nicht er gezwungen war, das Furchtbare zu tun. Von dem Schwarzen angetrieben, schnitt der Narkosearzt zuerst das Herz heraus. Er wollte, daß der Patient gleich tot war. Die Milz, die Leber und die Blase folgten. Fein und säuberlich legte der Narkosearzt die warmen, noch konvulsivisch zuckenden Organe neben den Leichnam des Ministerialbeamten auf den Operationstisch.
    Die Tücher, mit denen der Körper van der Terks abgedeckt gewesen war, lagen achtlos hingeworfen auf dem Boden. Der Operationstisch schwamm in Blut, das eine Lache auf dem Boden bildete. Der Mund des Toten stand halb offen.
    Der Farbige zog nun unter dem grünen Operationskittel, den er noch immer trug, ein Gummisäckchen hervor, dessen Inneres von einer gelatineartigen, farblosen Schicht bedeckt war. Er steckte die blutigen Organe des Ministerialbeamten hinein. Dann zog er den OP-Kittel aus und warf ihn in das Blut auf dem Boden. Unter dem Kittel trug er eine großkarierte Jacke und eine schwarze Stoffhose. Er hatte Turnschuhe an, die sicher die Größe 48 hatten. Rückwärts ging er zur Tür, die Parabellum mit dem Schalldämpfer in der Rechten, das Gummisäckchen mit den Organen in der Linken. Der Narkosearzt und Dr. Saiten standen mit hängenden Armen da und sahen ihn fassungslos an. Der Narkosearzt war ebenso bleich wie der tote Patient auf dem Operationstisch.
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle!« sagte der Fremde an der Tür. »Und machen Sie keinen Lärm! Ich bleibe eine Weile draußen stehen. Wenn Sie nur mucksen, erschieße ich Sie alle!«
    Die schwere, schallgedämpfte Tür des OP-Saals schloß sich hinter ihm.
    Die beiden Ärzte und die Operationsschwester standen fast zwei Minuten wie Salzsäulen auf der Stelle. Dann hielten sie die Anspannung nicht mehr aus. Als sei der Bann auch von ihnen abgefallen, rannten die beiden Ärzte zur Tür und rissen sie auf. Im Vorraum war niemand, und auch der lange Korridor dahinter war leer. Ratlos und entsetzt sahen sich die beiden Ärzte an.
    »Polizei!« schrie der Narkosearzt unvermittelt. »Alarm! Alarm! Ein Wahnsinniger! Laßt Ihn nicht entkommen!«

    Ndoyo ging eilig, aber ohne zu rennen, durch die Klinikgänge. Die Pistole mit dem
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