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023 - Der grüne Bogenschütze

023 - Der grüne Bogenschütze

Titel: 023 - Der grüne Bogenschütze
Autoren: Edgar Wallace
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zu und zog ein Zigarettenetui aus der Tasche.
    »Sie folgten Creager«, erwiderte er und steckte sich eine Zigarette an, »weil - das vermute ich allerdings nur -, weil Sie dachten, daß er in seinem Zorn auf Bellamy diesen vielleicht verraten und Ihnen die Aufklärung geben würde, nach der Sie nun schon seit Jahren suchen.« Als sie ihn verblüfft anstarrte, setzte er hinzu:
    »Sie suchen nach einer Frau, die unter merkwürdigen Umständen verschwand, Miss Howett. Und Sie vermuten, daß Bellamy mit dem Verschwinden dieser Frau zu tun hatte. Ich habe allerhand Zeit gebraucht, bis ich Ihre Gedankengänge rekonstruieren konnte. - Der grüne Bogenschütze jedenfalls ist mir gestern entgangen. Ich hätte viel Geld dafür gegeben ...«
    Sie sah ihn von der Seite an.
    »Glauben Sie also wirklich -?«
    »Ich glaube es nicht nur, ich weiß es ganz sicher.«
    Sie betrachtete ihn mit neuerwachtem Interesse. Manches wurde ihr jetzt klar.
    »Ein seltsamer Mensch sind Sie, Mr. Featherstone! Sie sind bedeutend schlauer als der Detektiv, den mein Vater vor Ihnen engagiert hatte, um mich zu beschatten.«
    Er lachte amüsiert.
    »Leider muß ich Ihnen ein Geständnis machen, Miss Howett! Ich bin nämlich auch Detektiv, und ich habe ebenfalls einen Auftrag Ihres Vaters, wenn auch gewissermaßen inoffiziell. Ich bin Captain Featherstone von Scotland Yard, und ich beobachte Sie schon, seit Sie nach London kamen.«
     
7.
     
    Spike Holland arbeitete gerade an seinem zweiten Artikel über den Mord durch den grünen Bogenschützen, als er ans Telefon gerufen wurde. Gleich danach verständigte er den Redakteur von dem Gespräch.
    »Man ruft mich nach Scotland Yard - passen Sie auf, ich werde noch eine ganz bedeutende Persönlichkeit!«
    »Sind Sie eigentlich sicher, daß eine Frau in die Geschichte verwickelt ist?« fragte der Redakteur.
    »Natürlich. Zwei Personen haben sie gesehen. Ich habe den Taxichauffeur gefunden, der sie fuhr, und außerdem wurde sie von einer Frau, die in der Field Road wohnt, beobachtet. Ganz bestimmt läßt sich feststellen, wie sie heißt und wer sie ist.«
    Zehn Minuten später war Spike Holland in Scotland Yard.
    »Der Chef der Abteilung H möchte Sie sprechen«, sagte der Sergeant am Eingang und ließ Spike von einem Polizisten in ein Zimmer führen, das nach Größe und Ausstattung einem höheren Beamten zu gehören schien. Am Schreibtisch saß ein jüngerer Mann und schrieb eifrig. Als der begleitende Polizist sich zurückzog, schaute er auf.
    »Donnerwetter!« rief Spike überrascht. »Ich habe Sie doch schon mal irgendwo gesehen!«
    Der Beamte erhob sich und schob Holland einen Sessel hin.
    »Ich glaube nicht, daß wir uns schon begegnet sind. Bitte, nehmen Sie Platz, Mr. Holland. Ich bin Captain Featherstone. Im allgemeinen bekommt mich das Publikum nicht zu Gesicht, aber da ich Sie so ungemein sympathisch finde -«
    »Haben Sie kein besseres Kompliment auf Lager - zum Beispiel über meine schönen roten Haare?«
    Featherstone grinste.
    »Also, zur Sache. Ich habe Sie hierherbemüht, weil ich weiß, daß Sie einen Chauffeur ausfindig machten, der eine Dame bis ans Ende der Field Road brachte. Daran ist gar nichts Geheimnisvolles. Der Chauffeur fühlte sich übrigens, nachdem Sie ihn so scharf ausgefragt hatten, unbehaglich und meldete den Vorfall auch der Polizei.«
    »Wurde es auch den anderen Zeitungen mitgeteilt?« fragte Spike unangenehm berührt.
    »Keine Zeitung bekam eine Mitteilung. Auch Ihre nicht.«
    »Was heißt das? Wir haben es doch schließlich herausgefunden!«
    »Gerade deshalb möchte ich Sie dringend bitten, keinen Gebrauch davon zu machen. Dies ist der Grund, weshalb ich Sie herbat. An der Sache ist nämlich nichts dran. Ich bin mit der Dame persönlich bekannt, und ihre Anwesenheit in der Field Road ist zur Genüge aufgeklärt. Vermutlich sind Sie jetzt enttäuscht, weil ja doch vom Standpunkt des Berichterstatters eine Mordgeschichte mit einer geheimnisvollen Dame viel wirkungsvoller gewesen wäre!«
    »Gut -«, meinte Spike bedauernd, »wenn Sie sonst nichts von mir wollen. Die übrige Geschichte wird aber auf alle Fälle in unserer Zeitung veröffentlicht.«
    »Ich will Ihnen noch ein paar Tatsachen mitteilen«, sagte Featherstone, »aus denen Sie weitere Schlüsse ziehen können. Der Mörder Creagers hat rote Narben quer über die Schultern.«
    »Ist das eine Vermutung von Ihnen?«
    »Nein, eine Tatsache. Aber ich möchte noch auf einen weiteren Punkt hinweisen. Der Mörder trug
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