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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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Ihre Auskünfte uns von Nutzen.«
    »Schon gut«, sagte er und tat so, als ob er schon wieder in seine Bücher vertieft sei, aber er blickte darüber hinaus in die Ecke des Zimmers, wo ein kleiner Schnappschuß eines Mädchens an der Wand hing.
    Ich konnte das Bild in dem durch die Schreibtischlampe nur ungenügend erleuchteten Zimmer nicht erkennen, aber ich glaubte nicht fehlzugehen, wenn ich annahm, daß es Kay Trace darstellte.
    Heute abend war es zu spät, um noch etwas zu unternehmen, und außerdem wollten wir das Reklamefernsehen um elf Uhr nicht versäumen.
    Wir fuhren also zurück zum Office und schalteten den Apparat ein. Pünktlich um elf Uhr kam die erwartete Reklameschau der Firma des Mr. Trace und darin das mit dem Erpresser und Entführer verabredete Stichwort.
    Um gegebenenfalls Zeit zu sparen, rief ich Mr. Trace an, der so schnell antwortete, daß ich wußte, er hatte ungeduldig neben dem Fernsprecher gewartet.
    »Für den Fall, daß Sie mich heute nacht erreichen wollen, rufen Sie zuerst meine Privatnummer an« — ich gab sie ihm — »sollte ich nicht zu Hause sein, so wenden Sie sich an die Ihnen bekannte Nummer des Office, LE 57700, die Sie, wenn weder mein Freund noch ich verfügbar sind, mit uns verbinden wird. Einer von uns beiden wird auf jeden Fall' für Sie erreichbar sein.«
    »Es ist gut«, sagte er kurz, so kurz, daß ich glaubte, er sei froh, mich schnellstens wieder loszuwerden.
    In diesem Augenblick begann ich daran zu zweifeln, daß er uns überhaupt davon Mitteilung machen werde, wenn einer der Verbrecher anrief. Ich konnte ihm das nicht verübeln, ihm ging es in der Hauptsache darum, daß seine Tochter nicht weiter gequält und mißhandelt wurde und er sie schnellstens zurückbekam.
    Phil sagte:
    »Es kribbelt mir in den Fingern, etwas zu unternehmen, und ich würde es tun, wenn ich nicht fürchten müßte, berechtigte oder unberechtigte Vorwürfe zu bekommen, wenn etwas schiefgeht.«
    »Und was möchtest du tun?«
    »Erstens diesen Roman, der sich so sehr für die Konservierung von menschlichen Körperteilen interessiert, überwachen lassen. Ich traue dem Burschen nicht Zweitens müßte einer von uns das Haus von Trace im Auge behalten. Was nun, wenn der Gangster ihn noch für heute nacht zu einem Rendezvous bestellt und ihm die Million einfach abnimmt?«
    »Das wird nicht klappen. Der Verbrecher selbst hat den Termin zur Zahlung auf morgen angesetzt, und außerdem konnte Trace das Geld heute gar nicht mehr abheben. Die Bank war bereits geschlossen.«
    »Das mag stimmen, aber trotzdem…« knurrte mein Freund, »ich habe ein ungutes Vorgefühl, und das trügt mich selten.«
    Wir palaverten noch einige Zeit, und dann verabredeten wir, daß Phil von Mitternacht bis um vier und ich für den Rest der Nacht bis um acht Uhr morgens die Wache bei dem Haus der Familie Trace übernehmen sollten.
    Ich hatte keine Lust, wegen dieser vier Stunden in meine Wohnung zu fahren. Ich legte mich im Office in dem für die Nachtschicht reservierten Raum auf eine Couch und sagte Bescheid, man solle mich wecken, wenn irgend etwas los sei, andernfalls aber um drei Uhr dreißig.
    Glücklicherweise war nichts los, und ich konnte wenigstens drei und eine halbe Stunde schlafen. Dann machte ich mich auf, um Phil abzulösen. Die Nacht war klar und warm, die Straßen leer. Einen Block von Traces Wohnung entfernt ließ ich meinen Jaguar stehen und ging langsam zu Fuß weiter.
    ***
    Mein Freund stand im Schatten eines Vorgartens, und wenn er sich nicht gemeldet hätte, so würde ich ihn gar nicht gesehen haben.
    »Hallo«, grüßte ich ihn. »Ist irgend etwas geschehen?«
    »Ja und nein. Ich hatte eigentlich geglaubt, Trace hätte dich angerufen. Die Fenster in dem Zimmer, das wir ja kennen, waren bis zwei Uhr dreißig geöffnet. Um diese Zeit glaubte ich eine Telefonklingel zu hören, aber ich war nicht sicher, weil ich mich ja nicht in unmittelbarer Nähe aufhalten wollte. Dann schloß Trace plötzlich beide Fenster und ließ die Läden herunter, das Licht aber brannte weiter.«
    »In Anbetracht der warmen Nacht ist das allerdings außergewöhnlich«, überlegte ich. »Wahrscheinlich hat der Entführer Kays seine Instruktionen für die Übergabe des Geldes erteilt, und dieses Schließen der Fenster war ein verabredetes Signal für das Einverständnis von Trace. Hast du denn Leute gesehen, die den Eindruck machten, als ob sie nur darum vorbeigingen, um nach diesen geschlossenen Fenstern zu sehen?«
    »Es ist
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