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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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ersten falschen Bewegung knallt es.«
    Jetzt stand ich draußen, und er war drinnen. Ohne die Waffe aus der Hand zu legen oder einzustecken, kam ich aber nicht durch das Fenster.
    »Stehen Sie auf und stellen Sie sich mit dem Gesicht zur Wand, die Hände im Nacken verschränkt!« befahl ich.
    Er versuchte einen gestotterten Protest anzubringen, aber angesichts der drohend erhobenen Waffe besann er sich eines Besseren.
    Jetzt, da er mich nicht mehr beobachten konnte, steckte ich die Pistole ein und machte einen Klimmzug. Ein Satz, und ich stand im Zimmer.
    »So, mein Lieber, jetzt können Sie sich wieder herumdrehen. Ich glaube, wir setzen die von Ihnen so jäh abgebrochene Unterhaltung fort. Zuerst, was tun Sie hier?«
    »Nichts«, antwortete er stur.
    »Was haben Sie denn im Schreibtisch gesucht?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Ist mir auch recht.«
    Ich drückte ihm die Pistole in die Magengegend und tastete ihn zuerst einmal ab. Er war tatsächlich unbewaffnet.
    »Wo ist Kay?« fragte ich.
    Er zuckte nur die Achseln.
    »Lebt sie noch, oder haben Sie sie schon umgebracht?«
    Der Kerl glotzte mich aus weit aufgerissenen Augen an, in denen sich das Entsetzen spiegelte.
    »Warum sollte Kay nicht mehr leben?« fragte er, und seine Stimme zitterte tatsächlich.
    »Weil jemand dabei ist, sie langsam aber sicher umzubringen, und, wenn ich mich nicht sehr irre, so sind Sie dieser Jemand!«
    »Hören Sie, wer Sie auch sein mögen. Wenn Sie mir jetzt nicht die Wahrheit über Kay sagen, so erwürge ich Sie mit meinen bloßen Händen, Pistole oder nicht.«
    »Geben Sie doch nicht an, mein Lieber. Sie wissen das doch viel besser als ich, oder wollen Sie vielleicht leugnen, den Finger präpariert zu haben?«
    »Welchen Finger?« fragte er atemlos. »Kays Finger natürlich, den Zeigefinger der rechten Hand.«
    In diesem Augenblick sprang er mich an wie ein wildes Tier.
    ***
    Ich holte mit der Linken aus. Er ging sofort zu Boden, stöhnte kurz und lag dann still.
    Zuerst überzeugte ich mich, daß sein Puls in Ordnung sei, und dann legte ich ihm zur Vorsicht ein paar stählerne Armbänder an.
    Der Krach war natürlich nicht ungehört geblieben. Die Tür flog auf, und Alger Trace stand auf der Schwelle. Falls er überhaupt eine Waffe besaß, so hatte er es nicht für nötig befunden, sie mitzunehmen. Er machte den Eindruck eines Menschen, den man plötzlich nus dem Schlaf gerissen hatte, aber Trace hatte nicht geschlafen. Ich war sicher, daß er darüber nachgedacht habe, was der morgige Tag ihm wohl bringen werde.
    »Was tun Sie hier, und was bedeutet das?« Er wies auf den Bewußtlosen am Boden. »Das ist das Zimmer meiner Tochter, Kays Zimmer«, fügte er hinzu.
    »Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen? Er war bis vor acht Tagen mit Kay befreundet, brach dann die Freundschaft ab und wollte angeblich nichts mehr von ihr wissen. Dagegen erwischte ich ihn, als er hier herumstöberte, und ich mußte ihn niederschlagen, als er mich angriff.«
    »Ich habe diesen Menschen noch nie gesehen«, sagte Trace.
    »Wirklich nicht? Es wurde mir gesagt, er sei Kays bester Freund gewesen und die zwei hätten sogar von Verlobung und Heirat gesprochen, bis es zu einem Zerwürfnis kam.«
    »Sie sind verrückt. Kay war doch noch ein halbes Kind. Sie hatte bestimmt keine Freunde, und erst recht keinen, den sie hätte heiraten wollen. Kay dachte an so etwas gar nicht.«
    »Wie Sie meinen«, antwortete ich und hatte einmal wieder die Bestätigung bekommen, daß gerade die Eltern am wenigsten darüber orientiert sind, was ihre Kinder denken und tun.
    Sie fallen dann aus allen Wolken, wenn sie mit der Wahrheit konfrontiert werden. Ich hütete mich zu streiten, und es ging mich ja auch eigentlich nichts nn, was Mr. Trace über sein Töchterchen dachte. Meine Aufgabe war es, Kay in möglichst guter Verfassung wieder zur Stelle zu schaffen.
    Ich telefonierte nach einem Wagen, der meinen Gefangenen abholen sollte. Mit ihm wollte ich mich später befassen. Zuerst kam Trace an die Reihe.
    »Warum haben Sie eigentlich in Ihrem Wohnzimmer die Fenster geschlossen und die Läden heruntergelassen?« fragte ich ihn.
    »Es wurde mir gegen Morgen zu kühl.«
    »Aber Sie taten das doch bereits um' zwei Uhr dreißig, und da war es noch recht warm. Außerdem hatte man Ihnen gerade telefoniert.«
    Das war ein Bluff, aber er wirkte.
    »Ich habe Mr. High ersucht, alles zu vermeiden, was bei den Entführern den Eindruck erwecken könne, ich hätte ihnen die Polizei auf
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