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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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bedingt, Jerry, solange Sie die Nachforschungen so führen, daß die Gangster keinen Wind davon bekommen, haben Sie freie Hand. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran, daß man das Mädchen nach Erhalt der Million freilassen wird. Sicherlich hat sie den einen oder anderen Verbrecher gesehen und darf darum nicht am Leben bleiben. Es wäre am besten, wenn wir die Kerle schnappen könnten, bevor die Auszahlung der Million erfolgt. Hinterher ist es wahrscheinlich zu spät.«
    Ich begriff vollkommen, aber weder Phil noch ich waren gesonnen, die furchtbare Verantwortung auf uns zu nehmen. Wir baten deshalb Mr. High, sofort ins Office zu kommen, um die Lage gründlich zu besprechen.
    ***
    Die beiden Fingerabdruckleute erschienen, um zu melden, daß sie nur die Fingerspuren eines einzigen Mannes — das mußte Tony Trace sein — und ein paar ältere, halb verwischte eines Mädchens gefunden hatten. Es war nicht schwer zu erraten, daß dies Kays Prints waren. An einer Stelle befand sich ein Abdruck aller Finger mit Ausnahme des Daumens, der, wenn auch schlecht, sämtliche zur Identifizierung notwendigen Merkmale aufwies.
    »Von welcher Hand stammt dieser Abdruck?« fragte ich.
    »Von der Linken.«
    Einen Augenblick lang war mir eine phantastische Idee durch den Kopf geschossen, eine Idee, deren Richtigkeit ich hatte nachprüfen wollen, aber dann hätte ich den Abdruck der Finger der rechten Hand haben müssen.
    »Jerry«, Phil faßte mich an der Schulter, »ruf doch bitte noch mal bei Trace an und frage, ob Mr. High schon unterwegs ist!«
    Ich tat das, ohne zu wissen, was er wollte. Mr. High war gerade im Begriff, in seinen Wagen zu steigen.
    »Sag ihm, er möge sich Kays Nagellack geben lassen«, meinte mein Freund.
    Ich tat das und wußte, daß Phil, wie es uns so oft ging, denselben Gedanken hatte wie ich. Audi der Nagellack konnte dabei von Nutzen sein.
    Mr. High kam. Er stellte uns als erstes den Nagellack auf den Tisch und fragte: »Wollen Sie ihn mit dem…« Er stockte, und dann fuhr er fort »… mit dem anderen vergleichen?«
    »Ja, und außerdem seien Sie doch so freundlich, bei Trace anzurufen und darum zu bitten, daß in Kays Zimmer nichts verändert oder angefaßt wird. Wir müssen ihre Fingerabdrücke haben, auch zu Vergleichszwecken.«
    Mr. High erledigte das sofort, und dann legte er uns noch ein Blatt mit der fast wörtlichen Aufzeichnung dessen, was der Kidnapper zu Trace gesagt hatte, vor.
    »Was tun wir jetzt. Wir können keine Großfahndung starten, weil das unbedingt bekannt und den Kidnapper veranlassen würde, das Mädchen zu töten, wenn sie überhaupt noch lebt.«
    Mr. High blickte uns ernst an.
    »Ich schlage vor, daß wir uns als erstes mit drei Freunden von Kay in Verbindung setzen, die Beryl Willow uns ge nannt hat. Ihr erklärter Boy friend Henry Roman macht keine Schwierigkeit. Wir haben die Adresse, und wir hoffen, von ihm die Adressen der beiden anderen zu erfahren. Wir werden uns einfach als Bekannte von Kay ausgeben und sagen, daß wir sie suchen. Das ist vollkommen unverfänglich.«
    »Seien Sie um Gottes willen vorsichtig«, mahnte unser Boß. »Sie wissen, was davon abhängt, daß die Kerle nichts merken. Sie können mich die ganze Nacht über erreichen. Rufen Sie einfach bei mir zu Hause an!«
    Bevor wir das Office verließen, fuhren wir hinunter ins Kellergeschoß, wo Doc Baker neben dem Leichenkeller seine Höhle hatte.
    »Wir möchten den Nagellack vergleichen«, sagte ich.
    Der Doktor öffnete eine Truhe, aus der ein eisiger Hauch aufstieg.
    »Zehn Grad unter Null«, grinste er. »Da drinnen hält sich alles auf unbeschränkte Zeit.«
    Wir verglichen. Der Lack aus dem Fläschchen stimmte mit dem des Nagels genau überein. Ich hatte das Gegenteil erhofft.
    ***
    Es war eine ordentliche Strecke zu Henry Roman. Wir fuhren die Lexington Ávenue hinauf, kreuzten den Harlem River und brausten über die zu dieser Zeit glücklicherweise nur schwachbelebte Third Avenue vorbei am Crotona Park, bis wir an der Fordham Station rechts einbogen. Zur Linken lag das Gelände der Universität und deren Krankenhaus, an der Grenze des weitausgestreckten Parks und vor uns der Zoologische Garten.
    Nummer 22 war ein älteres Wohnhaus, aber den Namen Henry Romans konnten wir nicht finden. Also klingelten wir, obwohl es schon fast zehn Uhr war, den Hausmeister heraus.
    »Da müssen Sie einmal im zweiten Stock bei Mrs. Sherman nachfragen. Bei der wohnen drei Studenten.«
    Mrs. Sherman war eine mütterlich
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