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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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Doktor?« fragte ich.
    »Ich habe den Finger genau unter die Lupe genommen. Der Mann, der ihn abtrennte, war entweder Arzt oder etwas Ähnliches. Das sieht man an der glatten Schnittführung. Er muß auch sonst noch einiges von Medizin verstehen, denn er hat den Finger so präpariert, daß er sich noch mindestens eine Woche halten würde. Allerdings ist es dadurch unmöglich, festzustellen, wann er einmal abgetrennt wurde. Dann ist da noch etwas sehr Merkwürdiges.«
    Der Doc machte eine kurze Pause und fuhr dann fort, »Die Flüssigkeit,mit der er präpariert wurde, muß den Nagellack vollkommen aufgelöst haben Das bedeutet, daß dieser nach der Behandlung erneuert wurde Auch der Ring muß von dem Finger abgezogen und später wieder aufgesteckt worden sein. Andernfalls hätte sich das Gold verfärbt. Der Kerl hat sich also ganz gewaltig Mühe gegeben. Es handelt sich nicht um den Ringfinger, sondern um den Zeigefinger, und zwar um den Zeigefinger der rechten Hand. Ich werde das natürlich schriftlich begründen, aber Sie können jetzt schon sicher sein, daß ich mich nicht geirrt habe.«
    »Sonst noch etwas?« fragte ich.
    »Nein, aber ich möchte wissen, was ich mit dem Ding machen soll.«
    »Zuerst von allen Seiten fotografieren lassen und dann auf Eis legen oder auf irgendeine andere Art so lange wie möglich haltbar machen. Aber den Nagellack dürfen Sie dabei nicht zerstören Der könnte ein wichtiges Indiz darstellen. Dagegen schicken Sie mir bitte den Ring herunter.«
    »Um Gottes willen! Wo habe ich denn den hingelegt?«
    »Suchen Sie ihn, Doc, und suchen Sie ihn schnell! Die Geschichte kostet Sie .sonst ein paar tausend Dollar. Mr. High hat Sie gewarnt.«
    Er schimpfte empört und legte auf. Aber knapp zehn Minuten später hing er wieder an der Strippe.
    »Ich habe das verfluchte Ding gefunden. Was denken Sie, wo?«
    »Woher soll ich das wissen? Vermutlich in Ihrer Westentasche.«
    »Denkste! Ich hatte ihn in den Abfalleimer geworfen, und was meinen Sie, was da drin alles liegt. Ich habe ihn buchstäblich eigenhändig ausgegraben. Zur Zeit liegt er in Benzin.«
    »Muß das sein?« fragte ich ihn.
    »Es ist jedenfalls besser. Ich möchte vermeiden, daß sich jemand eine Blutvergiftung oder derartiges holt.«
    Ich war froh, als er mir das wertvolle Stück eine Viertelstunde später, natürlich in Verbandmull gepackt, herunterschickte.
    Gleich danach klingelte das Telefon. »Hier spricht Tony Trace. Ich habe soeben Kays Wagen gefunden.«
    »Wo?«
    »An der Penna Station auf dem Parkplatz.«
    »Haben Sie etwas angefaßt?« fragte ich.
    »Ja, ich habe den Schlag geöffnet und die Zündschlüssel abgezogen.«
    »Sonst nichts?«
    »Ich glaube nicht, aber warum fragen Sie?«
    Am liebsten hätte ich ihm gesagt, er sei ein Idiot. Es war sehr leicht möglich, daß sich in oder an dem Wagen Fingerabdrücke des Entführers befanden, und die hatte der Dummkopf möglicherweise vernichtet oder wenigstens verwischt.
    »Warten Sie dort, bis wir hinkommen, aber hüten Sie sich, irgend etwas zu berühren!« sagte ich sehr energisch.
    Dann brausten wir im Eiltempo ab und vergaßen nicht, ein Schlepptau mitzunehmen, denn ich wollte nicht riskieren, Kays Auto noch länger dort stehen zu lassen. Es mußte sofort aufs gründlichste untersucht werden.
    Als wir ankamen, war ich nahe an einem Wutanfall.
    Tony Trace hatte sich nicht um meine Anordnung gekümmert, saß quietschvergnügt auf dem Fahrersitz, hatte eine Zigarette im Mundwinkel und studierte in einem Magazin.
    Ich pfiff ihn an wie ejnen jungen Hund, aber er machte den Eindruck, als ob er gar nicht begreife, um was es ging. Er war auch noch beleidigt und schimpfte auf die »dämlichen Cops«, die den Wagen nicht gefunden hatten. Jedenfalls ließ ich ihn sofort aussteigen und mir die Schlüssel geben.
    Im gleichen Augenblick bremste eine Radio Car der Stadtpolizei. Zwei Mann kamen auf uns zu, warfen einen Blick auf die Wagennummer des grünen Chrysler und fragten uns, die Hände an den Pistolenkolben, was wir hier verloren hätten. Sie wurden erst friedlich, als sie unsere Ausweise sahen.
    »Wir fahren den ganzen Bezirk seit fünf Uhr dreißig ab«, sagte der Sergeant. »Wir haben diesen Parkplatz besonders aufs Korn genommen, weil darauf schon eine Menge gestohlene Wagen abgestellt waren, aber den grünen Chrysler sehen wir jetzt zum erstenmal.«
    »Wann waren Sie zuletzt hier?« fragte ich.
    »Vor einer guten halben Stunde.«
    »Und Sie sind sicher, daß zu dieser Zeit der
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