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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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Miß Willow, ich muß Ihnen die Wahrheit sagen.«
    »Lassen Sie die Miß Willow sausen. Sagen Sie Beryl zu mir«
    »Also gut, Beryl Ihre Freundin wurde anscheinend gewaltsam entführt, als sie auf dem Weg zu Ihnen war, und man hat das sehr drastisch bewiesen.« Irgendwie ging es mir gegen den Strich, dem jungen Ding die scheußliche Entdeckung, die Mr. Trace in der Zuckerdose gemacht hatte, an den Kopf zu werfen.
    »Auf welche Art? Vielleicht hat Kay nur etwas ausgeheckt, um ihre Eltern glauben zu lassen, sie sei gezwungen worden. Vielleicht wollte sie nur einen Bummel oder einen Urlaub mit Rush oder Martin herausschinden.«
    »Sie irren sich, leider irren Sie sich, Beryl«, sagte ich ernst. »Ich hätte es Ihnen gern verschwiegen, aber man hat den Eltern auf sehr geheimnisvolle Weise Kays Ring mit dem Smaragd zukommen lassen, und dieser Ring steckte noch an ihrem Finger.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte sie kopfschüttelnd. »Wenn er an ihrem Finger steckte, so muß sie doch dabeigewesen sein«
    »Ich habe nicht von ihr, sondern nur von ihrem Finger gesprochen.«
    Beryl zog die Augenbrauen zusammen. und dann sah ich, wie sie unter der sonnengebräunten Haut bleich wurde und wie sie die Fäuste ballte, so daß sich ihre Nägel in die Handflächen gruben.
    »Sie wollen doch nicht sagen, daß man Kay den Finger…«
    Ich nickte, und da verlor sie die Beherrschung Sie schlug die Hände vors Gesicht und konnte den Schrei, der aus ihrer Kehle wollte, nur schwer zurückhalten. Phil faßte sie beruhigend um die Schulter.
    »Wir mußten Ihnen das sagen. Sie hätten uns ja sonst nicht geglaubt.« Langsam ließ sie die Hände wieder sinken. Ihre schwarzen Augen waren wie zwei tiefe Brunnen.
    Sie schauderte, und dann sagte sie leise und gepreßt:
    »Wenn ich etwas für Kay tun kann, so sagen Sie mir das. Sie können sich vollkommen auf mich verlassen.«
    »Sie können nichts anderes tun, als unsere Fragen wahrheitsgemäß beantworten.«
    Sie warf einen Blick hinüber zum Haus und einen zweiten auf eine ungefähr dreißig Yard entfernt stehende Gartenlaube, die dicht mit Schlinggewächsen umrankt war.
    »Gehen wir da hinüber. Da sind wir ungestört.«
    Wir gingen hinüber zu der Laube und setzten uns in die Gartenstühle, die rund um das kleine Tischchen standen.
    »Hatte Kay Sie angerufen oder Ihnen gesagt, daß sie heute mittag kommen werde?« fragte Phil.
    »Angerufen nicht, aber wir haben vorgestern verabredet, sie solle heute zu mir kommen Ich wollte ihr mein neues Kleid vorführen. Als sie nicht kam, machte ich mir weiter keine Sorgen und dachte, wie ich schon sagte, sie sei mit einem ihrer Freunde losgezogen.«
    »Und wer sind diese Freunde?«
    »Ihr fester Freund ist eigentlich Henry Roman. Die zwei phantasierten sogar von Verlobung und Heirat, aber vorige Woche, da gab es Krach. Warum? Das weiß ich nicht.«
    »Wo wohnt dieser Henry Roman?«, »Am Bronx Park in East Fortham Road. Die Nummer kenne ich nicht. Eigentlich ist er noch viel zu jung, erst zweiundzwanzig. Ich glaube, er studiert Medizin.«
    Ich hatte mein Notizbuch und den Kugelschreiber gezückt, während mein Freund weiter fragte.
    »Sie sprachen aber doch von mehreren Freunden?«
    »Da ist noch, wie ich schon sagte, Rush, der mit Nachnamen Flunky heißt, von dem ich aber nicht weiß, wo er wohnt. Von Martin kenne ich auch den Nachnamen nicht. Man kann die beiden eigentlich nicht Kays Freunde nennen. Es waren Flirts. Manchmal fuhr sie mit einem von ihnen weg, nach Richmond an den Strand, um zu baden. Manchmal fuhren sie auch zusammen in ein Autokino«
    »Trauen Sie einem von Kays Bekannten eine sadistische Grausamkeit zu?«
    »Das kann man niemals sagen. Männer sind unberechenbar, vor allem, wenn sie verliebt und entsprechend eifersüchtig sind.«
    Ich fand, daß Beryl für siebzehn Jahre schon über einen reichen Schatz an Erfahrung verfügen mußte. Der kleine Teufel war mit allen Wassern gewaschen. Ich bat sie, aufzupassen und uns sofort anzurufen, wenn ihr etwas zu Ohren käme, was Licht in den Fall bringen könnte. Dann gab ich ihr noch meine Karte, die sie im Ausschnitt ihres Pullis verschwinden ließ, und wir gingen.
    Jetzt hatten wir einige Namen und eine Adresse, wenn diese auch nicht ganz vollständig war. Es würde einen Haufen Kleinarbeit geben.
    Wir fuhren zuerst ins Office, wo wir um sieben Uhr zehn ankamen.
    Auf meinem Schreibtisch lag ein Zettel:
    Dr. Baker anrufen!
    Der Arzt war noch im Sezierraum neben der Totenkammer.
    »Was gibt es
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