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0227 - Stellas Rattenkeller

0227 - Stellas Rattenkeller

Titel: 0227 - Stellas Rattenkeller
Autoren: Jason Dark
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Sinclair fiel.
    Was viele Monstren nicht geschafft hatten, das gelang den Ratten.
    John verlor die Balance, für einen Moment sah es so aus, als könnte er sich noch fangen, dann aber rutschte er nach unten.
    Suko war von seinem Freund zu weit entfernt, um direkt eingreifen zu können, aber er konnte etwas anderes tun. Nicht umsonst hatte er den von Buddha abstammenden Stab mitgenommen, der nun ihm gehörte. Ein Wort reichte, um die Situation gedankenschnell zu verändern.
    So rasch es ging holte der Chinese den Stab hervor, umklammerte ihn und rief das berühmte Wort.
    »Topar!«
    Da geschah es. Die Zeit stand plötzlich still. Fünf Sekunden lang konnte sich kein Lebewesen, das sich innerhalb der Rufweite befand, bewegen. Es war praktisch zu Eis geworden, und der Inspektor mußte diese Zeit nutzen.
    Er ließ den Stab verschwinden und sah unter sich den erstarrten Rattenteppich.
    Über die Körper der Tiere mußte er hinweg, es war nicht einfach, die Zeit verrann zudem, aber Suko legte alles hinein, wozu er nach diesem Kampf fähig war.
    Er bückte sich, hob seinen Freund John Sinclair hoch und wuchtete ihn über seine Schulter.
    Jetzt noch die Tür öffnen.
    Die Ratten blockierten sie!
    Suko setzte seine restlichen Kräfte ein. Beide Hände nahm er zu Hilfe, bekam die Tür einen Spalt breit auf und drückte sich mit seiner menschlichen Last auf der Schulter hindurch.
    Zur Hälfte hatte er es geschafft, als die Zeit vorbei war und die Ratten wieder in Bewegung gerieten.
    Auch ich wurde wieder wach und hörte Suko schrill klingende Stimme. »Roll dich ab, John!«
    Dann ließ er mich los. Ich sah das Pflaster auf mich zukommen, da Suko mich von seiner Schulter geschleudert hatte und machte es vorschriftsmäßig wie im Lehrbuch. Das Abrollen gelang mir ausgezeichnet, aber Suko hatte seine Schwierigkeiten. Ganz war er noch nicht draußen, und die Ratten taten alles, um ein Entkommen des Chinesen zu verhindern. Sie sprangen ihn vom Flur her an, bissen auch zu, und ich sah, wie Suko mit dem Messer zustach.
    Ob er traf, konnte ich nicht erkennen, aber ich wollte ihm helfen.
    Zwei Sprünge brachten mich an die Tür. Ich packte Suko, schleuderte ihn durch den Spalt und rechnete damit, daß mir zahlreiche Ratten folgen würden, das geschah nicht. Die Tiere blieben im Haus.
    Nur zwei Ratten huschten mit nach draußen. Die beiden erwischte und tötete ich mit knochenharten Fußtritten, so daß von ihnen kaum etwas übrigblieb.
    Dann gelang es mir, den Griff der Tür zu fassen und bei einer günstigen Gelegenheit konnte ich sie auch zurammen, so daß sich das Geräusch wie ein Schuß anhörte.
    Geschafft!
    Mehr taumelnd als gehend lief ich auf Suko zu. Wir sahen uns an, holten tief Luft und schafften es nicht einmal, zu grinsen. Wir waren einer wahren Rattenhölle entkommen und wäre Sukos Stab nicht gewesen…
    Aber lassen wir das.
    »Und?« fragte ich.
    Der Chinese schaute an sich herab und meinte: »Du siehst nicht besser aus, John!«
    Das konnte ich mir vorstellen. Wir glichen in der Tat Horror-Gestalten aus einem Gruselfilm. Über und über waren wir mit dem Blut der Ratten bespritzt, es gab kaum eine Stelle, die nicht von scharfen Zähnen in Mitleidenschaft gezogen war.
    Und Schmerzen?
    Die Zähne hatten ihren Weg in das Fleisch gefunden. Bis zu den Oberschenkeln bluteten wir. Überall an den Beinen waren kleine Wunden zu sehen, normalerweise mußten wir sofort in ärztliche Behandlung, die konnten wir uns momentan zeitlich nicht leisten.
    Noch hatten wir nicht gewonnen, denn erst ein Teil der Ratten befand sich eingesperrt innerhalb des Hauses. Die anderen Nager hatten zusammen mit Stella Murdock das Haus verlassen.
    Wir gingen zum Wagen. »Großfahndung?« fragte Suko.
    »Nein, die holen wir uns allein«, erwiderte ich, »aber dieses Haus muß ausgeräuchert werden.«
    »Und wer übernimmt das?«
    »Feuerwehr, Katastrophenschutz, was weiß ich.«
    Wir wurden auch gesehen. Solange die Leute nicht herkamen und Fragen stellten, war es mir egal.
    Es war wirklich etwas wert, daß ich einen Sonderausweis besaß.
    So konnte ich meine Kompetenzen ausspielen. Ich verhandelte mit dem Chef des Katastropheneinsatzes und erklärte ihm das Problem.
    Er war ein ruhiger Mann, der sofort seine Entscheidungen traf.
    »Wir kommen und räuchern die Plage aus.«
    »Danke sehr! Und bringen Sie einen Arzt mit.«
    »Gut.«
    Dann wählte ich noch einmal. Als meine Finger über die Tastatur glitten, fragte Suko: »Sir James?«
    »Ja, auch wenn er
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