Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gehen und das Schwert an dich nehmen.«
    Susanoo, der Gott der japanischen Meere, war aus dem Licht vertrieben worden und hauste nur noch in der Tiefe. Dort hatte er sein schreckliches Reich aufgebaut, und er war froh, daß Emma-Hoo gerade ihn für diese Aufgabe ausgesucht hatte.
    »Ja«, sagte Susanoo, »ich werde das Schwert holen, und dann trete ich gegen den Goldenen an. Tokatas Erbe soll nicht verkommen. Er hat zu viele Fehler gemacht, denn er hätte sich nicht denjenigen anschließen sollen, die ihn aus der Tiefe der Erde geholt haben, sondern uns. Unsere Macht ist stärker.«
    »Da sagst du etwas.«
    Susanoos Vorwürfe galten Dr. Tod.
    Zu ihm und dessen Mordliga hatte Tokata gehört. Irgendwie gönnte Susanoo Tokata dieses Schicksal, denn der Samurai hatte sich von seinen Ahnen abgewendet und die Traditionen mit Füßen getreten.
    Die Folge davon war nicht ausgeblieben. Tokata lebte nicht mehr. Seine Todesspur war erloschen.
    Und Susanoo machte sich ans Werk.
    Auch er lebte und existierte nicht allein. Zahlreiche Diener gehorchten ihm, finstere Wesen und Mutationen, die in der Tiefe lauerten, in einer düsteren, unheimlichen See, die in einer Dimension lag, die ein Mensch wohl nie begreifen würde.
    Aber es gab Risse und Spalten, so daß Susanoo aus seinem Reich die Erde erreichen konnte. Um das Schwert zu holen, schickte er zunächst den Taifun und dann seine Diener. Während das Meer zu gigantischen Wellen aufgeworfen wurde und die kochende Hölle alles verschlang, gelangten die Diener Susanoos an Land. Von den mörderischen Wellen ließen sie sich weiterspülen und erreichten die inmitten der kochenden Meerhölle stehende Insel des Schweigens.
    Von den Menschen war sie verlassen worden, doch das Zuchthaus existierte nach wie vor. Und mit ihm auch die Gefangenen, denn in der Regierung hatte man nicht gewußt, wo man ein neues Zuchthaus bauen sollte. Außer unfruchtbaren Diskussionen war nichts herausgekommen, und so blieb alles beim alten. Nach wie vor wurden Gefangene auf die Insel geschafft, und nach wie vor starben sie und wurden, eingenäht in Säcken, dem Meer übergeben, was wiederum Haie anlockte.
    Die Brecher überschwemmten auch den kleinen Hafen, der vor dem Zuchthaus angelegt worden war. Sie hieben gegen die starken Betonmauern und schleuderten ihre Gischt meterhoch darüber, so daß ein nie abreißender heller Regen über dem Kai lag, wo sonst die Schiffe vertäut waren.
    Niemand bemerkte, welches Unheil sich der Insel näherte, was da von den Wellen herangetragen wurde, aber von den Menschen wollten die Diener Susanoos auch nichts.
    Mit einer günstigen Strömung trieben sie dort auf die Insel zu, wo sie noch so urwüchsig war wie vor Hunderten von Jahren.
    Hinter den gewaltigen Abfallbergen begann das Gebirge mit einer dschungelähnlichen Vegetation. Es gab geheime Wege und versteckt liegende Pfade. Sie waren von den kämpfenden Parteien benutzt worden, bis Tokata und der Goldene das Versteck gefunden hatten, wo der Fächer der Sonnengöttin lag. Und hier wollten Susanoos Helfer auch hin.
    Denn an dieser Stelle lag Tokatas wertvolles Schwert.
    Die Wesen ließen sich an Land spülen, krochen aus den Wellen und bewegten sich über einen schmalen Strand. Es waren seltsame Geschöpfe, und sie erinnerten an die Zwerge oder Gnome der europäischen Mythologien. Einem normalen Menschen reichten sie höchstens bis an die Hüfte.
    Sie besaßen eine glatte, feuerrot schimmernde Haut, übergroße Köpfe und Haare, die den Namen kaum verdienten, weil sie wie die Borsten eines Kamms abstanden. Sie besaßen praktisch nur vier Pfoten und bewegten sich auch auf allen vieren voran. Dabei hüpften sie manchmal wie Affen und stießen seltsame blubbernde Geräusche aus. Ein Gesicht war kaum zu sehen, nur mehr ein paar Ausbuchten, die wohl die eigentlichen Merkmale darstellen sollten.
    Manchmal packte der Sturm sie und schüttelte sie durch. An besonders windscharfen Stellen, wurden sie kurzerhand von ihren Pfoten geweht und zu Boden geschleudert. Sie krallten sich mit ihren scharfen Greifern an den Felsen fest und gelangten immer höher, so daß sie schon bald den dschungelartigen Bewuchs erreichten. Hier schlüpften sie ins Unterholz.
    Als hätte Susanoo bemerkt, daß seine Diener ihr Ziel erreichten, so schlief der Sturm plötzlich ein. Es wurde windstill. Für die beiden Diener des Götzen Susanoo nahezu ideal. Jetzt kamen sie ungestört voran und konnten sich ihrer eigentlichen Aufgabe widmen.
    Als wären sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher