Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wenig nach Hoffnung, obwohl ich daran selbst kaum glauben konnte. Irgendwie hatte ich mich damit abgefunden, daß Nadines Geist im Körper einer Wölfin steckte, deren Augen seltsamerweise die Farbe der Bergerschen besaß.
    Mit einer anderen Sache hatte ich mich ebenfalls abgefunden. Jane Collins stand nicht mehr auf unserer Seite. Wikka, der Oberhexe, war es tatsächlich gelungen, sie zu einer ihrer Dienerinnen zu machen. Ein schlimmes, grauenhaftes Schicksal und eins, gegen das ich mich nicht anstemmen konnte. Die andere Seite hatte ihre Trümpfe eiskalt ausgespielt.
    »Was ist mit dir, Onkel John? Du sagst ja nichts.«
    »Mir ist ein wenig heiß.«
    »Sollen wir gleich ein Eis essen? Dann wird dir bestimmt kühler.«
    Ich lachte. »Das könnte dir so passen. Du hast doch erst gerade etwas getrunken.«
    »Das ist schon zu lange her.«
    »Zunächst einmal fahren wir mit der Geisterbahn. Schließlich wolltest du das auch.«
    »Aber danach…«
    »Sehen wir weiter und fragen deine Eltern. Okay?«
    »Mummy wird es bestimmt nicht erlauben.«
    »Dann hat sie auch recht.«
    »Du bist gemein.«
    So ging das hin und her, und ich war heilfroh, als wir die Kasse erreichten und zahlen konnten. Wir bekamen unsere Karten, mußten drei Stufen hoch und standen an der Rampe, auf der auch die Schienen der Bahn herliefen.
    Ununterbrochen stießen die kleinen Wagen die Eingangstür auf, und ebenso schnell kamen sie auch aus dem Ausgang gefahren. Ein Helfer überwachte den Einstieg der Personen und nahm auch die Karten entgegen.
    Ich schwitzte. Unter dem Dach der Geisterbahn war es noch drückender. Zudem schienen die Wände frisch gestrichen zu sein. In der Hitze strahlte die Farbe einen penetranten Geruch aus. Nein, dieses Wetter war wirklich nichts für mich. Da legte man sich am besten zu Hause in die Badewanne.
    Endlich konnten auch wir einsteigen. Wie immer waren die Wagen viel zu klein für meine langen Beine. Ich mußte sie zur Seite drücken.
    Johnny war aufgeregt. Er drehte den Kopf und winkte seinen Eltern zu, die zurückgrüßten.
    »Ich habe keine Angst!« schrie er, wobei seine Stimme dicht an meinem Ohr explodierte und ich zusammenzuckte.
    Er wollte noch etwas sagen, doch der Wagen nickte an und stieß mit seiner Schnauze die beiden Türhälften auf.
    »Jetzt geht es los, Onkel John, nicht?«
    »Und wie.«
    Dann hatte uns das Innere der Geisterbahn verschluckt. Sheila und Bill blieben zurück. Während Bill den Rest aus seinem Pappbecher trank, scharrte Sheila unruhig mit den Leinenschuhen und blickte dabei zu Boden.
    »Was hast du?« fragte der Reporter.
    »Eigentlich nichts.«
    »Aber?«
    »So ganz überzeugt es mich nicht, daß unser Sohn mit John Geisterbahn fährt. Ich…«
    Bill winkte ab. »Hör auf, das ist doch nur ein Spaß.«
    »Kann sein, nur wäre es nicht das erstemal, daß in der Geisterbahn etwas passiert.«
    »Pappmonster.«
    »Und der Fall mit diesem Teufelsohn damals? Wo die ganze Familie ein Werkzeug des Satans war?« [3]
    »Ist ausgestanden.«
    Sheila hob die Schultern. »Ich weiß nicht so recht, Bill. Ich denke da immer etwas anders.«
    »Du machst dir nur unnötige Sorgen«, erklärte der Reporter. »Du wirst schon sehen, es wird alles gut.« Bill drehte den Kopf und schaute zur Bahn hinüber.
    »Da, sie sind in der ersten Etage.«
    Auch Sheila schaute. Die Bahn war zweistöckig, und die Fahrgäste hatten einen Heidenspaß, wenn sie von den Freiflächen der Bahn den wartenden Angehörigen zurufen und -winken konnten. Johnny machte da keine Ausnahme. Als er und der Geisterjäger an einem Monstrum vorbeifuhren, das wie ein deformierter Gorilla aussah und seine Keule schwang, hatte der Kleine einen Heidenspaß und winkte wie wild.
    Bill hatte einen Fotoapparat mitgenommen. Blitzschnell schoß er drei Aufnahmen. Dann war der Wagen wieder verschwunden. Der Reporter grinste.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was du willst«, wandte er sich an seine Frau.
    »Aber es läuft doch alles glatt.«
    »Ja, ja, schon gut.«
    Bill legte seinen Arm um Sheila.
    »Du bist auch immer der große Angsthase. Reiß dich doch mal zusammen, die beiden werden es schon packen.«
    Der Reporter lachte. Er fühlte sich inmitten des Trubels wohl, auch wenn die Sonne so unbarmherzig vom Himmel brannte.
    Sheila wischte sich den Schweiß aus der Stirn. »Wir könnten am Abend noch eine Runde im Pool drehen.«
    »Bei uns?«
    »Glaubst du, ich gehe hier ins Freibad, wo man im Becken bald totgetreten wird? Das ist auch nichts für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher