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0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe
Autoren: Jason Dark
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seine Bewegung gespürt hatte.
    »Verdammt, John, das schaffen wir nicht!« schrie er.
    »Nein, das…«
    Er wollte weglaufen, doch ich war schneller. Mein Arm stieß vor, die Hand griff zu wie die Klaue eines Vogels, und ich riß den Reporter zurück, denn ich dachte daran, was uns der Professor gesagt hatte. Auf keinen Fall wegbewegen, was immer auch geschah. Daran wollten wir uns halten. Jetzt durfte nichts mehr passieren, sonst war alles umsonst.
    Und Bill blieb.
    Auch Suko stand gebannt auf dem Fleck. Verzerrt war sein Gesicht. Er empfand wahrscheinlich das gleiche wie wir alle, ihn hielt es kaum auf dem Fleck, aber er riß sich zusammen. Natürlich waren wir nicht die einzigen, die diese gewaltige Wasserwand bemerkt hatten. Sie war auch dem Professor aufgefallen, der inmitten seines Kreises kniete, den Blick zum Himmel gerichtet hielt, wobei sein Gesicht, das fahl leuchtete, eingefroren zu sein schien.
    Dann drang eine krächzende Beschwörung aus seinem Mund. Laute, die ich noch nie im Leben gehört hatte, die aber für die Elementargeister gedacht waren, denn sie begannen sich zu vereinigen und kämpften gegen Susanoo, den Mächtigen. Zuerst war es das Feuer, das in den Himmel stieg, zu einer Flammenspur wurde und hineindrang in die alles vernichtende Wasserwand. Sie stieß wie ein glühendes Schwert durch die Flüssigkeit. Gewaltige Dampfwolken entstanden, die von einem plötzlichen Orkan erfaßt und zur Seite geweht wurden.
    Zwei Magien bekämpften sich. Noch stand es unentschieden, noch hielt die starke Magie der Erdelemente die andere zurück, und aus dem Spiegel drang weiterhin der Strahl wie ein Fanal der Hoffnung.
    »Gib sie frei!« brüllte Dr. Ganasaro mit Stentorstimme.
    »Gib deine Geisel frei, oder die vier, die schon waren, als du noch nicht warst, werden dich vernichten!«
    »Shaaaooo!«
    Der Schrei drang aus Sukos Mund. Er hatte seine Freundin gesehen, die auf den Armen des Monstrums Susanoo ruhte und wie eine leblose Puppe aussah. Suko hielt nichts mehr auf dem Fleck. Er hatte die Warnung des andern vergessen und stürmte vor.
    Seinen Stab, mit dem er die Zeit anhalten konnte, hielt er fest umklammert, er war bereit, ihn einzusetzen. Normalerweise hätte ich nichts dagegen gehabt, der Stab hatte uns oft genug gerettet, doch heute war es etwas anderes. Wenn Suko das bewußte Wort schrie, konnte er alles zerstören. Ich hatte die Befürchtung, daß eine dritte Magie die beiden anderen aufhob.
    Mit einem fast schon artistischen Sprung stieß ich mich ab, flog auf Sukos ungedeckten Rücken zu und rammte ihn, als wäre ich ein Stück Eisen. Damit hatte mein Freund nicht gerechnet.
    Er verlor das Gleichgewicht, fiel zu Boden, und ich riß ihm mit einem Griff den Stab aus seiner rechten Hand. Suko schaute mich an. War es Zorn, Wut oder Angst? All das vereinigte sich in seinem Blick, so saß ich hastig zurücksprang, denn ich wollte nicht, daß er mich erreichte.
    Da schnellte Suko hoch. »Gib ihn her!«
    Seine Stimme hörte sich an wie das Knurren eines Raubtieres!
    »Nein!«
    »Gib ihn!« er brüllte es, und seine rechte Hand stieß dabei zur Waffe.
    In diesen Augenblicken wußte Suko nicht, was er tat. Da war er nicht mehr Herr über sich selbst. Ich aber wußte es genau, holte weit aus und schleuderte den Stab über den Kopf des Chinesen hinweg, bis er irgendwo im Gebüsch landete. Für Suko unerreichbar!
    Suko drehte sich wie ein Kreisel. Er hatte nicht genau mitbekommen, wohin der Stab geflogen war, aber er wollte ihn holen.
    »Nein, nicht!« schrie ich ihn wieder an, packte seine Schulter und schleuderte ihn herum.
    Aus der Unendlichkeit war die gewaltige Wasserwand gekommen. Und sie verdeckte fast den gesamten Himmel. Unser Sichtbereich war eingeschränkt, wir sahen nur diese grünlich schimmernde Wand, in die der helle Strahl hineinfuhr und Susanoo bannte.
    Er bewegte sich nicht mehr. Wie ein Denkmal kam er uns vor, und er hob jetzt seinen rechten Arm. Wir sahen Tokatas Schwert. Eine schlimme Ahnung überkam uns alle drei, als wir die Bewegung mitverfolgten.
    Wenn jemand so das Schwert anhebt, dann zu dem Zweck, damit zu töten. Auch Suko verstand die Bewegung. Seine Lippen formten Shaos Namen. Zu hören war es nicht. Zu entsetzt stand der Chinese vor diesem schrecklichen Bild.
    Aus eigener Kraft konnte Shao sich nicht retten…
    ***
    Dr. Ganasaro versuchte alles! Er hatte diese gefährliche Beschwörung noch nie in seinem Leben durchgeführt, aber durch die alten Schriften wußte er von der
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