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0226 - Tokatas Erbe

0226 - Tokatas Erbe

Titel: 0226 - Tokatas Erbe
Autoren: Jason Dark
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längst, und ich kraulte das Fell seiner Beschützerin. Das Tier hatte uns unwahrscheinlich geholfen.
    Wäre ihr Angstschrei nicht in die Dimensionen des Schreckens vorgestoßen und dort gehört worden, und zwar von dem richtigen, hätte es für Johnny und mich wohl kaum eine Rettung gegeben.
    Der äußere Kreis und auch die astrologischen Symbole waren aufgebaut worden. Nur in der Mitte hatte der Japaner einen kleinen Kreis freigelassen. Was damit geschehen sollte, wußten wir nicht, konnten uns allerdings vorstellen, daß er eine große Bedeutung besaß.
    Dr. Ganasaro schaute sich sein Werk noch einmal an und kam dann auf uns zu. Er bat um einen Schluck Wasser. Sheila gab es ihm.
    Auf dem Tisch neben uns standen zahlreiche Flaschen und Gläser. Der Wissenschaftler trank in langen Zügen. Er schloß dabei die Augen und ließ sich Zeit, das Glas zu leeren. Als er es absetzte, umspielte ein feines Lächeln die Lippen.
    »Der äußere Ring ist jetzt fertig«, erklärte er.
    »Und was ist mit dem kleinen Kreis?« fragte ich.
    Dr. Ganasaro hob die Augenbrauen.
    »Er ist der wichtigste überhaupt«, erklärte er uns.
    »Um ihn auszufüllen, braucht man die Geduld und die Weisheit der Zeiten. Ich hoffe, beides zu haben.«
    Für uns sprach er in Rätseln, und ich erkundigte mich danach, ob er die Beschwörung schon einmal durchgeführt hatte. Eine Weile schaute er uns nur an. Der Japaner ließ sich Zeit mit der Antwort, bis er den Kopf schüttelte.
    »Dann ist es das erste Mal?« erkundigte ich mich überrascht.
    »Ja.«
    Ich bemerkte, wie Suko zusammenzuckte. Seine Gefühle konnte ich durchaus begreifen. Der Chinese hatte Angst, daß die Beschwörung nicht klappen und sich ins Gegenteil umkehren würde. Wenn das eintrat, war alles verloren, und Shao würden wir wohl kaum wiedersehen.
    »Sie wissen genau, wie man es macht?« hakte ich sicherheitshalber noch einmal nach.
    »Ja, ich habe mich gut vorbereiten können und mich zudem jahrelang mit der Mythologie beschäftigt.«
    »Und doch bleibt ein Risiko«, warf Bill Conolly ein.
    »Wo gibt es das nicht, frage ich Sie?« Da hatte er auch wieder recht.
    Nur kam es hier wirklich auf jede Kleinigkeit an, denn wie der Professor selbst erwähnte, war die Beschwörung nicht wiederholbar. Wenigstens nicht in so kurzer Zeit, wie wir es bei einem mißglückten Versuch gern gehabt hätten.
    »Wann geht die Sonne auf?« fragte der Japaner.
    Bill, Suko und auch ich schauten auf die Uhren. Fast gleichzeitig kamen unsere Antworten. »In einer halben Stunde.«
    »Gut, dann darf ich jetzt keine Zeit mehr verlieren.«
    Er sagte das mehr zu sich selbst, doch die nächsten Worte waren für uns gedacht.
    »Zudem möchte ich Sie bitten bei dem schwierigsten und wichtigsten Teil der Beschwörung sich völlig still zu verhalten. Ich darf nicht gestört werden, egal, was geschieht. Versprechen Sie mir das?«
    Wir nickten.
    »Denn sonst könnten Sie auch mich in eine tödliche Gefahr bringen.«
    Obwohl uns wohl eine Frage auf der Zunge brannte, stellten wir sie nicht. Wir wollten den Professor nicht unnötig quälen, er sollte in Ruhe seine Arbeit verrichten können, bei der wir nur Statisten waren.
    Die Wölfin hielt sich erstaunlich ruhig. An meiner Seite war sie zusammengesunken. Hin und wieder blickte ich sie an, sah ihre Augen und erkannte darin den Ausdruck, den ich auch bei der lebenden Nadine immer gesehen hatte.
    Gewaltsam mußte ich die Erinnerung unterdrücken.
    Der Japaner bewegte sich an uns vorbei. Er ging dorthin, wo seine schmalen Aktentasche stand, die er aus seiner Wohnung mitgenommen hatte. Noch war sie verschlossen, er bückte sich, drückte den Verschluß und klappte den Deckel hoch. Aus dem Innern der Tasche holte er vier Gefäße. Sie bestanden aus Ton, hatten eine schalenartige Form und waren jeweils mit einem Deckel verschlossen. Auf jedem Deckel sahen wir japanische Schriftzeichen, die keiner von uns entziffern konnte.
    Vom Tisch nahm der Professor ein Tablett und stellte die Schalen darauf. Dr. Ganasaro schaute auf die Deckel und breitete seine Hände darüber aus. Dann begann er zu sprechen.
    »In diesen Schalen befinden sich die vier Grundelemente in stilisierter Form. Feuer, Wasser, Luft und Erde. Damit hat alles begonnen. Es waren und sind auch noch heute die elementarsten Dinge, die vier, die überhaupt das Leben darstellen und es vernichten können. Ich hoffe, daß sich bei der Beschwörung die vier Elementargeister auf meine Seite stellen und das Böse vernichten
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