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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard
Autoren: A.F. Morland
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nur Reeso-hans Befehle aus.«
    Mughti war entsetzt. »Kann mir so etwas noch mal passieren?«
    »Ich glaube nicht. Für eine Weile werden die Kräfte, die von meinem Amulett in Ihren Körper geflossen sind, Sie vor bösen Einflüssen bewahren.«
    »Und wenn diese Kräfte nachlassen?«
    »Bis dahin hoffe ich, daß sich hier alles entschieden hat«, sagte Zamorra, und plötzlich spannte sich seine Kopfhaut, denn Nicole Duval bückte sich und hob den Dämonenspiegel auf -jenen Spiegel, der Delbert Kingsley das Gesicht heruntergerissen und ihn auf diese grauenvolle Weise getötet hatte!
    ***
    Nicole wußte das nicht. Der Handspiegel gefiel ihr. Er lag mit dem Glas nach unten auf dem Boden. Die Goldverzierung auf der Rückseite tat es Nicole an. Ein ewig weiblicher Wunsch erwachte in ihr. Keine Frau konnte an einem Spiegel Vorbeigehen, ohne hineingesehen zu haben. Nicoles schlanke Finger schlossen sich um den Griff.
    Der Spiegel war eine tödliche Zeitbombe.
    Ein höllisches Vermächtnis.
    Er konnte jedem gefährlich werden. Ininga hatte damit gerechnet. Deshalb ließ sie den Spiegel zurück. Sie hoffte, daß sich einer finden würde, der den Spiegel aufhob.
    Und das war Nicole Duval.
    Wenn sie hineinsah, war sie verloren!
    Sie hob ihn hoch, wollte auch sehen, ob das Glas nicht kaputt war. Da schnellte aus für Nicole völlig unerfindlichen Gründen Professor Zamorra hoch und brüllte: »Laß ihn fallen, Nici! Wirf ihn weg!«
    Das Mädchen reagierte nicht sofort, und der Spiegel schien schon Macht über sie gewinnen zu wollen. Er versuchte sie zu verleiten, einen Blick hineinzuwerfen, und sie hob automatisch die Hand.
    »Nein!« schrie Zamorra in größter Sorge um die Freundin.
    Er flog förmlich durch den Raum und schlug Nicole den Spiegel aus der Hand. Sie schrie auf und verzog das Gesicht. »Autsch! Sag mal, hast du den Verstand verloren?«
    So sah es aus. Nicole konnte nicht ahnen, daß ihr der Parapsychologe soeben das Leben gerettet hatte. Sie war haarscharf an einem entsetzlichen Ende vorbeigegangen.
    Der Spiegel landete auf dem Boden. Diesmal mit dem Glas nach oben. Zamorra warf sich darauf, das Amulett in der Hand. Merlins Stern landete auf der Glasfläche. Magie prallte gegen Magie. Jene des silbernen Talismans war stärker. Sie zertrümmerte den Höllenspiegel. Flammen schlugen aus dem Rahmen. Sie leckten über Zamorras Hand. Eiskalt waren sie, aber sie vermochten dem Professor nichts anzuhaben. Das Amulett schützte ihn. Unglaubliche Energien wurden frei und zerstörten das höllische Vermächtnis, das Ininga zurückgelassen hatte. Brennend löste sich der Spiegel auf. Die Gefahr war gebannt.
    Als Zamorra seiner Freundin erklärte, wovor er sie bewahrt hatte, lehnte sie sich zitternd gegen ihn und küßte ihn mit jenen weichen, warmen Lippen, die nicht mehr vorhanden gewesen wären, wenn der Parapsychologe nicht so geistesgegenwärtig eingegriffen hätte.
    »Entschuldige«, hauchte sie. »Ich dachte, du wärst übergeschnappt.«
    »Tut die Hand noch weh?« fragte der Professor fürsorglich.
    »Nicht der Rede wert«, erwiderte Nicole.
    Sie verließen das Fort, und Ibram Mughti und zwei weitere Algerier begruben den zweiten Amerikaner.
    Mit düsteren Mienen begaben sie sich anschließend wieder an die Arbeit. Zamorra engte die Stelle mit seinem Talisman noch mehr ein, und mit vereinten Kräften wühlten sie sich dann in den Sand. Vier Meter war die Grube schon tief, und die Algerier beförderten weiter Kubikmeter um Kubikmeter heraus.
    Zamorras Hemd war durchgeschwitzt. Er legte eine kleine Verschnaufpause ein. Sofort trat ein Algerier an seine Stelle und grub weiter.
    »Hier sind wir richtig«, sagte der Professor. »Das Amulett zeigt es immer deutlicher an. Wir werden wohl bald auf Reeso-hans irdische Hülle stoßen.«
    »Hoffentlich«, brummte Bill Fleming. »Ich komme mir in diesem Glutofen wie eine Schweißfabrik vor.«
    »Wie heißt es schon in der Bibel? Im Schweiße deines Angesichts…«
    »… sollst du dir dein Brot verdienen«, vollendete Bill Fleming den Satz. »Das tu’ ich hier aber nicht. Ich verdiene mir meine Brötchen als Historiker.«
    »Man muß hin und wieder auch mal was anderes machen«, erwiderte Zamorra. »Sonst wird man zum Fachidioten.«
    Er sagte das genau in dem Moment, wo Reeso-han in der Jenseitswelt sein Queue über die Knochenfinger wippen ließ.
    ***
    »Zamorra!« knurrte der Magier. »Jetzt geht es dir an den Kragen!«
    Ininga wartete voller Spannung. Ihr unsteter Blick
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