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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard
Autoren: A.F. Morland
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Stimme zurück.
    »Kommst du von In Salah?« fragte Marshad.
    »Ja.«
    »Irgend etwas Neues da?«
    »Nein.«
    »Und wohin willst du? Nach Amguid?«
    »Vielleicht«, antwortete der Schwarzgekleidete einsilbig.
    »Du scheinst ein sehr mutiger Mann zu sein«, sagte Marshad.
    »Wieso?«
    »Allein durch die Wüste zu reiten erfordert doch Mut, oder bist du anderer Meinung?«
    »Ich fürchte die Wüste nicht. Du kannst es nicht wissen: Ich habe von ihr Besitz ergriffen. Sie ist mein Reich, das Gebiet, in dem ich jage!«
    Marshad rieselte es kalt über den Rücken. Seine Augen verengten sich. »Bist du etwa Reeso-han, der Zauberer?«
    Der Schwarzgekleidete nickte grinsend. »Wie ich sehe, hast du schon von mir gehört.«
    »Böse Geschichten verbreiten sich wie ein Lauffeuer«, sagte Marshad mit belegter Stimme. Die Begegnung mit Reeso-han konnte schlimme Folgen haben. Er fürchtete um die Sicherheit seiner Karawane. Um dem anderen zu zeigen, daß er nicht unbewaffnet war, schob er seinen Burnus etwas auseinander. Nun war der Revolver zu sehen, der in Marshads Gürtel steckte, doch der Schwarzgekleidete war nicht beeindruckt.
    Jumah Salem, der gehört hatte, wer der Mann im schwarzen Burnus war, hatte Angst. Würden sie diese Begegnung überleben? War Reeso-han wirklich so grausam, wie man sich erzählte? Konnte der Zauberer es tatsächlich mit einer ganzen Karawane aufnehmen? Es gab Männer mit Gewehren…
    »Ich wußte, daß ihr hier langkommen würdet«, sagte Reeso-han.
    »Heißt das, du hast auf uns gewartet?« fragte Marshad.
    »Erraten.«
    »Weshalb?«
    »Ich wette, darauf bist du längst gekommen«, erwiderte der Zauberer und bleckte die Zähne.
    Marshad versteifte. »Ich warne dich, Reeso-han. Begehe nicht den Fehler, uns anzugreifen. Wir sind bewaffnet, und wir würden von unseren Waffen Gebrauch machen.«
    »Eure Waffen könnt ihr wegschmeißen«, sagte der Zauberer verächtlich. »Sie sind wertlos.«
    »Zur Seite mit dir!« knurrte Hamad Marshad. »Sonst rpiten wir dich über den Haufen!«
    Reeso-han rührte sich nicht von der Stelle. Marshad verlor die Geduld. Er packte den Kolben seines Revolvers und riß die Waffe aus dem Gürtel.
    Da passierte etwas Unfaßbares: Die Augenfarbe des Zauberers veränderte sich. Von Schwarz wechselte sie auf Blutrot. Gleichzeitig wurde der Revolver in Marshads Hand eisig-heiß. Jawohl, die Waffe wurde kalt und heiß zugleich. Ein Phänomen. Schmerzhaft. Der Karawanenführer stieß einen Schrei aus und ließ die Waffe fallen.
    Reeso-han lachte spöttisch. »Siehst du? Du kannst mir nichts anhaben. Niemand kann das!«
    Marshad starrte verstört auf seine Hand. Er sah Erfrierungen und Verbrennungen nebeneinander. Jemand hatte Reeso-han mal als den Sohn des Teufels bezeichnet. Das schien der Schwarzgekleidete wirklich zu sein.
    »Was… was willst du von uns?« preßte der Karawanenführer heiser hervor.
    »Du weißt es.«
    »Unser Leben?«
    »Genau!« zischte Reeso-han und griff nach seinem schwarzen Kristallschwert, in dem sich eine mächtige fremde Magie befand. Er brauchte nicht jeden einzelnen umzubringen. Es genügte, wenn er mit seinem Krummschwert den Anführer der Karawane tötete und dazu »Alle!« rief. Dann starben auch alle, ohne daß das gefährliche Krummschwert sie getroffen hatte.
    Der Magier trieb, sein Kamel auf Marshad zu. Immer noch glühten seine Augen. Der Karawanenführer wich mit seinem Tier zurück.
    Jumah Salem geriet in Panik. Er hatte alles gehört. Sterben sollten sie. Die ganze Karawane! Bestimmt hatte Reeso-han die Möglichkeit, dieses Vorhaben auszuführen. Er sprach niemals leere Worte. Die nackte Angst veranlaßte den Jungen, sein Kamel herumzureißen. Er trieb das Tier mit wilden Schlägen an. Weg von der Karawane! schrie es in Salem. Wer bei ihr bleibt, ist des Todes!
    Wie Stahltrosse traten die Muskelstränge des Kamels unter der Haut hervor, als es davonsauste.
    In diesem Moment erreichte Reeso-han den Karawanenführer. Sein schwarzes Schwert surrte wie ein Blitzstrahl durch die Luft. Die scharfen Kristallklinge traf Hamad Marshad. Er brüllte auf. Das Grauen eines unerforschten Universums explodierte in ihm.
    »Alle!« dröhnte die Stimme des Zauberers über die Köpfe der Menschen hinweg. Bis hin zum letzten Reiter der Karawane, und der Ruf erreichte auch Jumah Salem. Der Junge erstarrte vor Entsetzen. Er konnte nicht begreifen, was in seinem Inneren passierte. Ein verzweifelter Schrei entrang sich seiner Kehle, während ein schwarzes Tier
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