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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard
Autoren: A.F. Morland
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Sie einen Moment zu mir kommen?«
    »Selbstverständlich, Sir.« Mughti legte den Spaten weg und kam mit schweren Schritten auf Mulligan zu.
    »Hören Sie, ich möchte vermeiden, daß unter den Männern eine Panik ausbricht, deshalb wende ich mich an Sie. Ein Mitglied der Geisterkarawane ist aufgetaucht. Der Kerl beobachtet uns. Meine Freunde und ich wollen versuchen, ihn einzufangen.«
    »Ist das nicht zu gefährlich, Sir?«
    »Wir kriegen das schon irgendwie hin. Kümmern Sie sich um Ihre Männer.« Es war richtig, daß Mulligan »Ihre Männer« sagte, denn Ibram Mughti war der Vorarbeiter des zehnköpfigen Trupps.
    »Keine Sorge, Mr. Mulligan, es wird keine Panik geben. Meine Leute wissen, worauf sie sich eingelassen haben. Ich will nicht sagen, daß sie keine Angst haben, aber sie werden alles -was auch immer passieren wird - mit Fassung zu tragen versuchen.«
    »Na schön, dann bin ich beruhigt«, sagte Mulligan und machte kehrt.
    Kingsley und Mann warteten im Geländewagen auf ihn.
    »Kann’s losgehen?« fragte Kingsley, der das Steuer in seinen sehnigen Händen hielt.
    »Ja, von mir aus«, sagte Mulligan und sprang in das Fahrzeug.
    Daraufhin zündete Delbert Kingsley die Maschine, und Jerry Mann hoffte, daß sie kein zu großes Wagnis eingingen…
    ***
    Das Bildgeviert, das Ininga gezeichnet hatte, bestand immer noch. Es glich einem Fenster zur Erde, durch das die Tochter des Dämons beobachten konnte, was in der anderen Dimension geschah. Ihre roten Augen glühten wütend auf.
    »Das läßt du einfach zu?« fragte sie aggressiv ihren Vater.
    Reeso-han lachte. »Warum nicht?«
    »Diese Männer wollen Jumah Salem in ihre Gewalt bringen.«
    »Na, wenn schon.«
    »Sie werden ihn zwingen, zu reden.«
    »Das werde ich zu verhindern wissen.«
    »Ich verstehe nicht, wieso du diesen Leuten so viel Spielraum läßt«, sagte Ininga kampflustig. »Ein Dämon, ein so großer Magier wie du, läßt sich doch nicht auf der Nase herumtanzen.«
    »Ich treibe mit ihnen mein Spiel«, sagte Reeso-han. »Du weißt, wie gern ich solche Spiele inszeniere. In dieser Hinsicht bin ich wie eine Katze, der es nicht reicht, die Maus einfach nur zu töten. Ich will mehr davon haben, verstehst du?«
    »Ich wäre an deiner Stelle schon längst dreingefahren«, sagte Ininga. »Diese Leute begehen einen sträflichen Frevel. Sie graben nach deinem Körper. Du weißt, daß das für dich nicht ungefährlich sein kann. Wenn sie deine irdische Hülle tatsächlich finden, gelangen sie auch in den Besitz des schwarzen Kristallschwerts. Was dann? Willst du es so weit kommen lassen?«
    »Aber nein. Ich werde viel früher eingreifen, mach dir keine Sorge, Ininga. Aber jetzt laß mir noch ein wenig mein Vergnügen, ja?«
    Sie beobachteten die Amerikaner, die in diesem Moment losfuhren. Frederic Mulligan öffnete sein Hemd. Das goldene Kreuz kam zum Vorschein. Grelle Sonnenstrahlen fielen darauf, die das Metall reflektierte und wie Blitze bis in die andere Dimension herüberschoß.
    Erschrocken hob Ininga die Hände, als wollte sie einen Angriff abwehren. Geblendet schloß sie die roten Augen.
    Der Zauberer lachte rauh. »Aber meine Liebe, wer wird denn vor einem Kreuz, das so weit entfernt ist, Angst haben?«
    »Ich sage dir, es ist falsch, nicht jetzt schon zuzuschlagen!« keuchte Ininga.
    »Ich entscheide, was richtig und was falsch ist, vergiß das nicht!« herrschte der Dämon sein Tochter scharf an. »Ich werde die Fäden so ziehen, wie es mir Spaß macht, werde diesen Menschen Hindernisse errichten und Dornen auf ihren Weg streuen. Sie sollen meine ganze Macht zu spüren kriegen, ehe ich sie vernichte.«
    Ininga widersprach ihrem Vater nicht mehr. Sie wußte, daß das gefährlich war. Auch für sie, seine Tochter.
    ***
    Jerry Manns Hand lag auf dem Kolben seines Revolvers, der in einer Gürtelholster steckte.
    »Mir wäre bedeutend wohler, wenn Professor Zamorra schon hier wäre«, sagte Kingsley, während er im Direktkurs auf den Höllenreiter zusteuerte.
    »Mir auch«, gab Jerry Mann zu.
    »Er wird heute noch zu uns stoßen«, bemerkte Mulligan. »Dann ist unser Trupp vollständig. Wäre schön, wenn wir dem Parapsychologen diesen Burschen präsentieren könnten.«
    Jumah Salem verzog sein Gesicht zu einem höhnischen Grinsen. Endlich kam Bewegung in seinen Körper. Gelassen, beinahe träge, zog er am Zügel. Das Kamel wandte sich um und verfiel in eine Art Trab.
    »Der Knabe will ausreißen!« rief Mulligan aufgeregt. »Fahr schneller,
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