Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Freudenschrei aus: »Fort El-Tarak!«
    Bill schüttelte unwillig den Kopf. »Nicht. Bitte nicht, Nicole. Bitte nicht auch noch hänseln.«
    »Dort vorne ist wirklich die Ruine«, sagte das attraktive Mädchen, Zamorras Sekretärin und Freundin.
    »Ich wage nicht hinzusehen«, sagte Bin.
    »Versuch’s ruhig.«
    Er hob den Blick und sah tatsächlich die Mauern aus dem Wüstensand ragen. »Es ist bestimmt eine Fata Morgana«, meinte er zaghaft.
    »Warum findest du dich nicht einfach damit ab, daß wir Fort El-Tarak vor uns haben?« fragte Zamorra. »Hast du Spaß daran, dich selbst zu quälen?«
    Ein langer Seufzer entrang sich Bill Flemings Brust. »Na schön, es ist Fort El-Tarak, und ich kann euch nicht sagen, wie sehr ich mich freue, es zu sehen.«
    Aber durfte sich Bill wirklich freuen?
    ***
    Was geschehen war, behielt Abdullah Shahen nicht für sich. Er verbrachte eine Nacht voller peinigender Angst im Fort und ritt tags darauf allein weiter. Es war ein Wunder, daß er sich nicht verirrte. Er gelangte nach In Salah und wandte sich da an die Polizei. Man glaubte ihm seinen Bericht über die Geisterkarawane, denn Hamad Marshad und sein schreckliches Gefolge hatte nicht zum erstenmal Menschen in der Wüste überfallen.
    Man sorgte dafür, daß die Toten beerdigt wurden. Ein Polizeihubschrauber brachte Shahen nach Algier, wo sich allerhöchste Regierungsstellen anhörten, was er erlebt hatte.
    Man war sich einig, daß gegen diese Höllenkarawane etwas unternommen werden mußte. Die Wüste war ohnedies gefährlich genug. Einen Hamad Marshad brauchte man nicht auch noch.
    Es gab etliche Legenden, die sich um die Geisterkarawane rankten, und man erzählte sich auch Schreckensgeschichten über Reeso-han, den dämonischen Zauberer, der die Wüstenteufel geschaffen hatte, die sich zu einer gefährlichen Plage entwickelt hatten. Keine Karawane war in diesem Gebiet sicher.
    Man mußte Marshad und seinen Höllenreitern den Kampf ansagen.
    Mit herkömmlichen Methoden war jedoch nichts zu erreichen. Marshad und seine Männer waren Geisterwesen. Sie tauchten mal hier, mal dort auf, waren mit einem Schlag da, konnten ebenso schnell wieder verschwinden. Sie auf einer normalen Basis zu bekämpfen, hatte keinen Sinn, das konnte man vergessen, man mußte sich etwas einfallen lassen. Das war leicht gesagt. Aber was?
    Im ganzen Land schien es niemanden zu geben, der die Voraussetzungen mitgebracht hätte, mit dem grausamen Spuk in der Wüse aufzuräumen. Also mußte man sich im Ausland nach einer geeigneten Person umsehen. Die Algerier trugen ihr Problem über ihre Landesgrenzen hinaus. Sie brauchten Hilfe, und zwar schnell. Von wo sie kam, war ihnen gleichgültig.
    Der Hilferuf der algerischen Regierung kam auch einem Forscherteam in Amerika zu Ohren. Drei Männer waren es: Delbert Kingsley, Jerry Mann und Frederic Mulligan. Sie lebten in New York, wo auch ihr Kollege Bill Fleming zu Hause war. Sie waren Historiker wie er. Aber sie hatten auch schon ihre Erfahrungen mit geheimnisvollen Phänomenen, die die Vergangenheit der Menschheit als Erbe hinterließ.
    Sie waren bereit, zu helfen und glaubten auch schon zu wissen, wie man dem Wüstenspuk ein Ende bereiten könnte.
    Man erzählte sich, daß Reeso-hans irdische Hülle in der Nähe von Fort El-Tarak unter dem Sand lag. Sie mußte man ausgraben und mit dem Kristallschwert vernichten. Dann konnte sie die Magie aus der Jenseitswelt nicht mehr an die Geisterkarawane weitergeben, und Hamad Marshad und seine Reiter würden für immer verschwunden bleiben.
    »So könnte es klappen«, sagte Delbert Kingsley, als sie noch in New York weilten.
    »Ein ziemlich riskantes Unternehmen«, meinte Jerry Mann. »Aber ich mache trotzdem mit.«
    »Vielleicht sollten wir uns nicht nur auf unseren Mut allein verlassen«, bemerkte Frederic Mulligan, der Dritte im Bunde.
    »Was willst du damit sagen?« fragte Kingsley. »Wir kriegen von der algerischen Regierung bestimmt jede Unterstützung, die wir brauchen.«
    »Wenn die Geisterkarawane uns aufs Korn nimmt, hilft uns das wahrscheinlich herzlich wenig. Ich denke, wir sollten diese Arbeit nicht ohne Rückversicherung tun«, sagte Mulligan.
    Zwei Stunden später traf er sich in einem kleinen italienischen Restaurant mit Bill Fleming. Die Lasagne war vorzüglich wie immer, der Rotwein wohltemperiert.
    »Viel zu tun?« erkundigte sich-Mulligan während des Essens.
    Bill winkte ab. »Ach, ist nicht so schlimm. Und wie sieht’s bei Ihnen aus?«
    »Ich bin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher