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0226 - Dämonen-Billard

0226 - Dämonen-Billard

Titel: 0226 - Dämonen-Billard
Autoren: A.F. Morland
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Höllenaugen, die ein Beweis dafür waren, wie stark die Verbindung zwischen ihnen und dem Magier war.
    Reeso-han rieb sich die bleichen Knochenhände. »Los, Marshad! Auf sie!« rief er, und Hamad Marshad schien das zu hören.
    Er nickte Jumah Salem zu, der neben ihm auf dem Kamel saß, und dann ritten sie gleichzeitig an.
    Die Schreie, die sie dabei ausstießen, mußten den Menschen, über die sie herfielen, durch Mark und Bein gehen.
    ***
    So war es auch. Wie gelähmt sah Slaiman Bin Khalifah die Höllenkarawane herankommen. Ein eiskalter Schrecken saß in seinen Knochen. Hinter ihm schrie Abdullah Shahen in panischer Furcht auf. Schüsse krachten. Einige Mitglieder der Karawane hatten zu ihren Waffen gegriffen.
    Endlich tat dies auch Khalifah. Er faßte nach seinem Gewehr, riß es von der Schulter, legte an und drückte ab. Eine Feuerlanze stach aus dem Lauf und schleuderte die Kugel in Jumah Salems Richtung. Das Geschoß traf den Jungen. Ein Loch entstand genau zwischen seinen Augen. Der Aufprall stieß ihn zurück. Er wäre beinahe vom Kamel gestürzt. Mit einer akrobatischen Glanzleistung gelang es ihm, im Sattel zu bleiben, und er starb nicht an dem Treffer, der für einen Menschen tödlich gewesen wäre.
    Ein gellender Wutschrei entrang sich seiner Kehle. Er hielt einen Dolch in seiner Faust. Hart und dumpf trommelten die tellergroßen Hufe der Kamele auf den Sand.
    Das Loch in Jumah Salems Stirn schloß sich wieder.
    Khalifah traute seinen Augen nicht, als er das sah.
    Und dann war Jumah Salem bei ihm. Der hochgeschwungene Dolch sauste herab. Khalifah verschraubte den Oberkörper. Die Klinge verfehlte ihn um Haaresbreite. Er setzte Salem den Gewehrlauf an die Brust und drückte wieder ab. Kein Erfolg.
    Salem stach erneut zu, und dieses Mal hatte nicht viel gefehlt… Khalifah bog sich erschrocken zurück. Er drehte das Gewehr um. Mit den Kugeln vermochte er Jumah Salem nichts anzuhaben. Also verwendete er seine Waffe als Keule. Er schmetterte dem Jungen den Kolben auf den Schädel. Der Schlag riß Salèm aus dem Sattel. Er landete im Sand, sprang auf, packte Khalifahs Bein und riß ihn vom Kamel herunter.
    Mittlerweile war die Geisterkarawane gegen Khalifahs Begleiter geprallt, und ein erbitterter Kampf Mann gegen Mann entbrannte. Geist gegen Mensch… Slaiman Bin Khalifah stürzte sich auf Jumah Salem. Er hieb mehrmals mit dem Gewehr auf den Wüstenteufel ein. Doch dann schlug ihm Salem das Gewehr mit großer Wucht aus den Händen.
    Khalifah sprang zurück.
    Immer wieder versuchte ihn Salem mit der Klinge zu erwischen.
    Als seine Hand wieder vorschnellte, packte Khalifah sie. Er war kein Schwächling, aber in diesem Jungen befand sich die große Magie einer unerforschten Jenseitswelt. Dagegen war Slaiman Bin Khalifah machtlos. Er spürte, daß er dem Gegner kräftemäßig weit unterlegen war, doch es blieb ihm nichts anderes übrig, als weiterzukämpfen…
    Hamad Marshad wütete mit seinem Säbel. Er wurde seiner Aufgabe wie-, der einmal voll gerecht. Mit einem grauenerregenden Kampfschrei auf den Lippen sprengte er zwischen die Menschen. Links und rechts von ihm fielen sie tödlich getroffen in den Sand. Die Seelen, die sie aushauchten, wurden von Reeso-hans Magie gefangengenommen und auf einem magischen Leitstrahl in die Hölle gejagt.
    Abdullah Shahen machte Fürchterliches mit.
    Er war kein Krieger, sondern Geschäftsmann. Er verstand nicht zu kämpfen. Sein ganzes Leben hatte er versucht, mit allen Menschen in Frieden auszukommen. Und nun war er auf einmal gezwungen, sein Leben zu verteidigen.
    Er hatte keine Ahnung, wie man das machte.
    Ein Faustschlag riß ihn vom Kamel. Er fiel zwischen Hufe und eine Sandwolke sprang ihm förmlich in den Mund. Neben ihm stürzte ein Mensch. Eine Pistole landete neben seiner Hand. Ohne zu überlegen ergriff er die Waffe, rollte herum, sah einen Kerl mit roten Augen und schoß. Die Kugel brachte das Geisterwesen zwar nicht um, stieß es aber zurück, so daß Abdullah Shahen Zeit hatte, aufzuspringen.
    Der Wüstensatan warf sich ihm erneut entgegen. Wieder feuerte der Geschäftsmann aus Algier. Welche Wirkung er mit seiner Kugel erzielte, interessierte ihn nicht. Er kreiselte herum und ergriff die Flucht.
    Ein Mann mit roten Augen stellte sich ihm in den Weg.
    Shahen stieß ihn mit einem Schuß nieder.
    In großer Eile kletterte er auf ein Kamel. Es war nicht seines. Egal. Der, der darauf gesessen hatte, brauchte es nicht mehr, war tot, erschlagen worden von diesen
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