Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
Vom Netzwerk:
Grundmauern nieder. Die Feuerwehr konnte wohl noch die angrenzenden Häuser schützen, aber sonst nichts mehr retten.
    Die Bibliothek des Teufels war vernichtet.
    Vielleicht auch das Tagebuch, wenn Asmodis es nicht geschafft hatte, es bei seiner Flucht wieder an sich zu reißen. Zamorra hoffte es.
    Daß Asmodis in den Flammen umgekommen war, glaubte er nicht. Der Alchimist… vielleicht, falls der Dämon ihn nicht gerettet hatte. Asmodis selbst hatte sich bestimmt in Sicherheit gebracht. Dem Dämon stand ja der Weg durch die Dimensionen des Grauens zur Verfügung.
    Tief atmete Zamorra durch. Er war müde, unsagbar müde. Der Sieg war wieder einmal nur ein Teilsieg geworden. Denn nach wie vor existierte die permanente Gefahr, die Asmodis hieß. Wieder einmal war der Dämon davongekommen.
    Zamorra wußte, daß der Fürst der Finsternis seine Bemühungen wieder verstärken würde, ihn, den Dämonenjäger, zu vernichten. Besonders jetzt, da er dessen geheime Wege durch die Dimensionskorridore entdeckt hatte.
    Und Zamorra wußte ebenso, daß er jetzt eine Chance hatte, das Versteck des Höllenfürsten ausfindig zu machen, in welchem der Meegh und die Kleinen Riesen gefangengehalten wurden.
    Aber nur, wenn er sehr auf der Hut war, wenn er schnell war… und wenn Asmodis dieses Versteck nicht wechselte und sich etwas Neues einfallen ließ.
    Zamorra verließ diesen Ort des Grauens machte sich davon wie ein unbeteiligter Zuschauer. Irgendwo in der Nähe fand er eine Imbißstube, die auch am frühen Morgen schon geöffnet hatte, und frühstückte etwas. Der Espresso, gleich vier Tassen hintereinander, weckten seine müden Lebensgeister wieder einigermaßen auf.
    Er dachte an das Tagebuch des Teufels.
    Unschätzbares Wissen mußte darin verborgen sein. Vielleicht gab es noch mehr solche Objekte überall auf der Welt verstreut, der Sternenkrone ähnlich oder auch vollkommen anders, unbegreiflich und schrecklich. Vielleicht wäre das Wissen des Buches nützlich gewesen, um diese teuflischen Dinge zu zerstören.
    Doch Asmodis hatte es in Sicherheit gebracht. Der Parapsychologe war sich dessen jetzt sicher. Wahrscheinlich hätte Asmodis eher den Alchimisten in den Flammen vergehen lassen als das Buch.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er trank eine halbe Flasche Wein, fühlte sich wieder gekräftigt und kehrte langsam zu der Brandstelle zurück. Um diese Zeit rückten soeben die letzten Feuerwehrfahrzeuge wieder ab. Für sie gab es hier nichts mehr zu tun. Denn jetzt kam die Stunde der Plünderer.
    Geschwärzte Ruinen standen da, leere Fensterhöhlen, viel Asche und viel Schlamm. Ein paar vorwitzige Kinder wagten sich bereits in das Trümmerfeld hinein, das nahezu ungefährlich geworden war. Alles, was hätte einstürzen können, war eingestürzt.
    Auch Zamorra wagte sich hinein. Hier und da glommen noch kleine Fünkchen.
    Er wollte die Überreste durchforschen, ob er noch Spuren fand. Aber so lange er auch suchte, nichts mehr war erhalten geblieben. Hier und da befanden sich eigenartige, glasige Substanzen zwischen Asche, Stein und Holz. Überbleibsel aus der Alchimistenküche vielleicht…
    Von den Büchern der Teufelsbibliothek keine Spur. Normalerweise verbrennen Bücher nicht völlig; die Papierdichte läßt es nicht zu. Hier aber mußte noch ein anderes Feuer gewirkt haben; es war nichts mehr zu finden, nur hier und da noch Aschenpartikel.
    Zamorra wollte die Suche bereits aufgeben, als er etwas blinken sah. Hastig trat er darauf zu und kauerte sich davor nieder.
    Der-Staub, zu dem die Diamanten der Krone zerfallen waren!
    Hier lag er, aber er war kein Staub mehr. Eine Wandlung hatte sich vollzogen.
    Der Staub, die feinen Partikelchen, waren unter der ungeheuren Hitze des niederbrennenden Hauses zusammengeschmolzen, hatten sich wieder miteinander verbunden und eine Form gebildet. Eine unglaublich feine, schillernde Folie, in deren Zentrum sich eine Verdickung befand, die in allen Regenbogenfarben funkelte.
    Zamorra berührte die Folie und die Verdickung, herrlicher strahlend als der prachtvollste Diamant, und hob sie auf. Sie war federleicht, brach aber nicht. Langsam rollte er sie zusammen.
    Die einstige Schwarze Magie war hinausgebrannt worden. Diese Folie war jetzt neutral.
    Unbemerkt von anderen »Sammlern« steckte Zamorra diese wunderbare Folie ein und schlenderte davon.
    Als er gegen Mittag den Flughafen erreichte und sich zur Maschine nach London hinausbringen ließ, war mit der Folie etwas geschehen. Zamorra hatte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher