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0221 - Satans Tagebuch

0221 - Satans Tagebuch

Titel: 0221 - Satans Tagebuch
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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ich die Krone verbergen soll?«
    DiStrego sah ihn ratlos an. Der Teufel fragte ihn, den Diener, um einen Rat?
    Dabei beschäftigten den Alchimisten in diesen Sekunden ganz andere Gedanken. Asmodis hatte bislang die geheimen kurzen Wege immer nur im äußersten Notfall benutzt, um sie nicht der Entdeckung preiszugeben. Der Entdeckung durch Gegner.
    Daß der Fürst einen schweren Kampf hinter sich hatte, aus welchem er nicht unbedingt- als Alleinsieger hervorgegangen war, sah man ihm an. DiStrego konnte eins und eins zusammenzählen und sich ausrechnen, daß die Gegenseite bei diesem Kampf überlebt hatte.
    »Was, Herr, wenn Euch jemand durch den geheimen Dimensionsweg gefolgt ist?« platzte er heraus.
    ***
    Im letzten Moment hatte Zamorra den Kontakt zu Asmodis verloren. Aber er wußte, daß er nicht weit von ihm entfernt den Korridor durch die Dimensionen verlasen hatte.
    Er befand sich in einer schmalen Gasse zwischen uralten Steinhäusern. Ein paar Katzen strichen an den Wänden entlang Und maunzten der Morgendämmerung entgegen.
    Der Meister des Übersinnlichen setzte einen Fuß vor den anderen und ging die Straße entlang. An ihrem Ende sah er ein Schild. Er las den Namen und überlegte.
    Sollte er sich in Rom befinden?
    Fünfhundert Meter weiter hatte er die Gewißheit. Er hatte einen Straßennamen wiedererkannt, den es nur in Rom und sonst nirgends gab. Er befand sich in einem der heruntergekommenen Außenbezirke der Millionenstadt!
    Aber wo war Asmodis? Die Bibliothek des Teufels?
    Es mußte irgendwo in der Nähe sein.
    Der Parapsychologe setzte bedachtsam sein Amulett ein. Mit seinen schwachen Parakräften versuchte er Asmodis zu orten.
    Und da war ein schwacher Impuls!
    Zamorra stieß einen leisen Pfiff aus. Dann setzte er sich in Bewegung.
    Er kannte jetzt sein Ziel…
    ***
    »Unmöglich!« fauchte Asmodis. »Steddler ist tot! Er kann mir nicht gefolgt…«
    Er brach ab. Sekundenlang nahm sein Gesicht - er hatte unterwegs wieder menschliche Gestalt angenommen - einen unsagbar dummen Ausdruck an. »Du meinst… du meinst…?«
    Arthuro diStrego meinte gar nichts, weil er ja nicht wußte, mit wem Asmodis es zu tun gehabt hatte. Der hüllte sich ja in Schweigen. Aber diese Kritik wagte der Alchimist in diesem Moment nicht anzubringen.
    »Zamorra!« stieß Asmodis hervor.
    »Zamorra?«
    »Er wagte es tatsächlich«, murmelte der Fürst. »Das darf nicht wahr sein… er ist hier, ist mir gefolgt!«
    War das Panik?
    Krümmte sich Asmodis vor Angst?
    »Er ist mir gefolgt, und ich habe es nicht gemerkt! Er hat mein Geheimnis entdeckt, die kurzen Wege durch die Dimensionen des Grauens… und er besitzt die Frechheit, hierherzukommen! Woher weiß er, wo die Bibliothek sich befindet?«
    »Er ist unterwegs nach hier?« keuchte diStrego. »Dann - dann fühlt er Eure Aura, Herr!«
    »Und ich seine!« brüllte Asmodis. »Komm mit, wir werden ihm einen gebührenden Empfang bereiten! Einmal habe ich ihn geschont. Doch jetzt, wo er die Wege entdeckt hat und hierherkommt… gibt es keine Gnade mehr…«
    ***
    Zamorra fühlte die Nähe des Dämons, als er das Haus betrat, und er wußte sofort, daß er hier richtig war. Das große Portal setzte ihm keinen Widerstand entgegen.
    Wachsam schritt er über den Korridor. Hier und da standen Türen offen… und da war die Alchimistenküche!
    Abermals pfiff er durch die Zähne. Eine Alchimistenküche in der Bibliothek… hier schien einiges im Busch zu sein. Er beschloß, sich anschließend näher um diese Hexenküche zu kümmern - da sah er die Krone.
    Sie lag auf einem der Tische, wie achtlos hingeschleudert. Zamorra trat näher und betrachtete fasziniert das Funkeln der Diamanten, die aus Weltraumtiefen kamen.
    Vielleicht kam eine Gelegenheit wie diese niemals wieder. Hier und jetzt hatte er die Möglichkeit, die Gefahr für immer auszuschalten, die von dieser Krone ausging.
    Er mußte sie vernichten.
    Blitzschnell sah er sich um und fand, was er suchte. Der Benutzer dieser Einrichtung wäre der erste Alchimist, von dem Zamorra hörte, der nicht magische Kreide besäße.
    Zamorra nahm die Kreide und zog einen Kreis um die Krone auf dem Tisch. Dann malte er innerhalb und außerhalb des Kreises eine Gruppe eigenartig aussehender Zeichen. Damit lenkte er die eventuell verhandene Wachsamkeit der Kräfte innerhalb der Krone auf sich selbst zurück.
    »Jetzt«, murmelte er zufrieden, »das Amulett…«
    Er nahm es ab, um es auf das Pentagramm der Krone zu legen.
    Da dröhnte hinter ihm
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