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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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die Namen.
    »Okay.«
    Er schlurfte wieder davon. Unterdessen studierte ich die Karte. Der Kerl hieß Lemmy Fort, aber er war schon unter einem halben Dutzend falscher Namen aufgetreten, denn seine Namenszeile lautete: Lemmy Fort, alias Larry Fond, alias Lorry Fortner, alias John Forris, alias Jimmy Forster, alias Jack Fooly, alias Joe Fonding. Sehr erfinderisch war er also nicht. Seine Vornamen fingen jeweils immer mit L oder J, sein Familienname immer mit Fo an. Dem Geburtsdatum nach war er neunundzwanzig Jahre alt und stammte aus der Verwaltungshauptstadt des Bundesstaates New York: aus Albany. Er hatte bisher viermal hinter Gittern gesessen, und davon das letztemal wegen ›Beteiligung am Bandenverbrechen in Tateinheit mit schwerem Landfriedensbruch‹. Wirklich ein netter Junge.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und wartete. Joe kam bereits wieder den Gang heraufgeschlurft und legte mir eine Karte auf den Tisch. »Das ist dieser Caddis«, sagte er. »Die Karte von Riggini steckt seit zwei Jahren im Friedhof.«
    .Friedhof hatte Joe den Abschnitt der Kartei getauft, wohin die Karten aller Gangster gebracht werden, die auf die eine oder andere Weise ums Leben gekommen sind.
    »Okay«, sagte ich. »Ich brauche diese Karte auch nicht mehr. Da ist schon der richtige!«
    Das angeheftete Bild auf der Karte von Roger Caddis zeigte mir den zweiten Mann, den ich suchte. Es war der lange, hagere Bursche, mit dem ich mich herumgeschlagen hatte.
    »Trag sie ein«, sagte ich zu Joe. »Ich nehme die beiden Karten mit.«
    Joe trug die Nummern der beiden Karteikarten in jene Liste ein, in der jede ausgeliehene Karte vermerkt wird. Ich unterschrieb und machte mich mit meinem Fund auf die Strümpfe.
    Phil äaß nicht im Office. Also war er wahrscheinlich in einem Zimmer unserer Technik und ließ sich die aufgenommenen Tonbänder abspielen Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und vertiefte mich in den Inhalt der Karteikarten.
    Fünf Minuten später stutzte ich schon.
    Caddis und Fort hatten 1958 zusammen im selben Zuchthaus gesessen. Ich nahm den Telefonhörer und ließ mich mit der Zuchthausverwaltung verbinden.
    »FBI New York«, sagte ich, als sich eine Sekretärin gemeldet hatte »Cotton am Apparat. Ich brauche von Ihnen eine Aufstellung all der Häftlinge, die 1958 im selben Block wie Caddis und Fort gesessen haben. Roger Caddis und Lemmy Fort. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn ich die Liste möglichst schnell haben könnte Am besten sagen Sie mir die Namen telefonisch durch, sobald Sie sie zusammen haben.«
    »In Ordnung, Mister Cotton. Aber zwei bis drei Stunden wird es dauern.«
    »Okay. Rufen Sie mich an, sobald Sie die Namen zusammen haben.«
    »Selbstverständlich, Mister Cotton. So long!«
    Ich legte den Hörer zurück auf die Gabel. Zu dieser Zeit gab es noch keinen besonderen Grund für mich, die Namen der Mithäftlinge anzufordern. Ich tat es aus reiner Routine. Beim FBI gewöhnt man sich schnell an, nach allen möglichen Seiten hin seine Nachforschungen zu betreiben. Weil man am Anfang eines Falles ja nie wissen kann, auf welcher Seite die entscheidenden Hinweise zu suchen sind.
    Sicherheitshalber rief ich auch noch das Hauptquartier der Stadtpolizei an und bat die Kriminälabteilung, feststellen zu lassen, ob ihnen die beiden Gangster Caddis und Fort als in New York ansässige Gangster bekannt seien und gegebenenfalls wo man Aussichten haben könnte, die Burschen zu treffen. Auch von dort wurde mir eine umgehende Antwort telefonisch zugesichert.
    Ich legte den Hörer auf und machte mich auf die Suche nach Phil. Hinsichtlich der beiden Gangster konnte ich im Augenblick nichts weiter tun, als auf die Anrufe zu warten.
    Phil hockte in einem schallisolierten Zimmer und spielte sich der Reihe nach die aufgenommenen Tonbänder vor.
    »Hast du schon etwas Interessantes entdeckt?« fragte ich.
    Er zuckte die Achseln.
    »Wie man's nimmt. Die Stewardeß May Foarse hat ausgesagt, daß sie Gloria Steffen allein in der Küche angetroffen habe, als sich Koch und Stewardessen in der Kabine aufhielten, wohin man das sterbende Kind gebracht hatte. In dieser Zeit war Gloria Steffen allein in der Küche. Immerhin ein ungewöhnlicher Aufenthalt für einen Passagier. Findest du nicht?«
    Als wir kurz vor Mittag zurück ins Office kamen, wartete Rocky Hammond auf uns.
    »Hallo!« sagte er, als wir eintraten. »Ich habe eine kleine Neuigkeit!«
    Er grinste vergnügt. Wir setzten uns. Phil fragte gespannt:
    »Was denn? Schieß los!«
    Rocky
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