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0220 - Die Stunde der Ghouls

0220 - Die Stunde der Ghouls

Titel: 0220 - Die Stunde der Ghouls
Autoren: Rolf Michael
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Winnetous Erben zum Marterpfahl geschleift, sondern von den Horden der Nacht zu einer unterirdischen Schädelstätte.
    Und denen durfte es doch nichts ausmachen, wenn hin und wieder mal ein Fetzen Stoff zu Boden fiel.
    Mit wenigen Worten erklärte der Junge Tina den Plan.
    »Wenn ich aber brustfrei rumlaufe, dann bist du dran, Baby!« rief er. »Ausgerechnet heute habe ich nämlich die Leder-Jeans angezogen, um dir zu imponieren. Und die läßt sich nicht so einfach zerreißen!«
    Mit schwacher Stimme gab das Mädchen ein Zeichen, daß es verstanden hatte.
    Währenddessen hatte Michael schon ein Stück der Jacke abgerissen und fallen lassen. Wenn die Ghouls jetzt Aber er hatte Glück. Die Bestien kümmerten sich überhaupt nicht darum. Wie von einer unsichtbaren Macht getrieben hasteten sie vorwärts.
    Sie mußten ihre Grüfte vor Sonnenaufgang erreichen. Denn das Licht der Sonne bedeutete den Tod. Und um diese Jahreszeit tauchte die blutrote Scheibe sehr früh auf.
    Ein einziger Sonnenstrahl zerstörte schon das Leben eines Ghouls. Aber die Örtlichkeit des Einstiegs in ihr inneres Reich war so angelegt, daß die Ghouls zwar das Licht des Tages sehen konnten, jedoch nie direkt der Sonne ausgesetzt waren.
    Das wußte Michael Ullich aber nicht. Geschäftig war er dabei, die Satin-Jacke in Einzelteile zu zerlegen.
    Das mußte Professor Zamorra als Fährte genügen. Denn Ullich hatte festgestellt, daß zu ihrem Glück eine totale Windstille herrschte. Sie hatten also Glück im Unglück. Denn sonst wären die Stofffragmente über die ganze Ebene dahingeweht worden. Keine sehr brauchbare Spur.
    Er hoffte nur, daß Professor Zamorra sie auch fand…
    ***
    Professor Zamorra verzweifelte fast.
    Die Spur der Leichenfresser hatte in die Wüste geführt. Und sie war durch die abtropfende Nässe ziemlich gut sichtbar gewesen. Aber als er ungefähr eine halbe Stunde der Fährte gefolgt war, hörte die Feuchtigkeit am Boden auf.
    Daran hatte Professor Zamorra nicht gedacht. Aber es war nur logisch. Die Körper der Ungeheuer waren getrocknet. Und in der Steinwüste waren beim unsicheren Licht der schmalen Mondsichel kaum Fußabdrücke zu erkennen.
    Aus! Feierabend! Die Wüste war groß. Mochte dieser und jener wissen, wo sich das Gezücht der Nacht verkrochen hatte.
    Aber er hatte schon oft vor aussichtslosen Situationen gestanden. Und er hatte nicht aufgegeben. Kapitulieren kam einfach nicht in Frage.
    Denn dann konnte er Tina Berner und Michael Ullich getrost aus der Liste der Lebenden streichen.
    Es mußte eine Lösung geben. Es mußte… es mußte…
    Die Hand des Parapsychologen umklammerte das Amulett. Wie oft hatte es schon geholfen. Und heute? Sollte es ganz nutzlos sein?
    Es war wirklich nicht das erste Mal, daß Merlins Stern seinen Meister auf die Spur von Dämonen geführt hatte. Die Leichenfresser wurden von der Silberscheibe zwar nicht direkt als gefährliche Mitglieder der Schwarzen Familie akzeptiert, aber vielleicht gab es doch eine Möglichkeit.
    Man mußte es nur versuchen.
    Der Franzose nahm die Kette mit dem Amulett ab.
    »Dann wollen wir uns mal zum Wünschelrutengänger degradieren!« murmelte er bissig zu sich selber.
    Er ließ Merlins Stern wenige Zentimeter über den Boden gleiten und hoffte, daß seine Berechnung aufging.
    Hier, ja, hier waren die letzten Spuren, die er ganz sicher erkannt hatte. Denn es war eine ganz klare Erkenntnis in der Parapsychologie, daß dort, wo ein Körper einmal war, noch einige Zeit mit menschlichem Geist nicht zu erfassende Sphärenteilchen durcheinanderwirbelten. Die Aura, die Ausstrahlung des Körpers, sie blieb noch eine Zeit vorhanden.
    Wie lange diese Zeit jedoch währte, das wußte Professor Zamorra nicht. Aber er hoffte, daß es noch nicht zu spät war.
    Der Meister des Übersinnlichen konnte nicht sagen, wie lange er gesucht hatte. Wieder und wieder ließ er die Silberscheibe kaum einen Fingerbreit über die Erde gleiten. Es mußte doch etwas anzeigen.
    Es geschah in dem Augenblick, als Professor Zamorra die anscheinend fruchtlosen Bemühungen einstellen wollte.
    Die Silberscheibe mit dem Drudenfuß und der das uralte, magische Symbol umgebende Tierkreis begann, so etwas wie einen rötlichen Schimmer anzunehmen.
    Und schwach, ganz schwach, begann das Amulett des Leonardo de Montagne zu pulsieren.
    Professor Zamorra hätte vor Freude fast aufgeschrien. Es war ihm gelungen, die Spur der Ungeheuer zu finden.
    Und irgendwie schien ihn Merlins Stern nun vorwärts zu
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