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0218 - Der Monster-Club

0218 - Der Monster-Club

Titel: 0218 - Der Monster-Club
Autoren: Jason Dark
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daß dämonische Wesen doch anders reagieren als Menschen. Sie waren nur auf ihren Vorteil und auf Sieg programmiert. Der jedoch lag weiter entfernt als je zuvor. John Sinclair lebte noch immer. Trotz aller Bemühungen war es ihnen nicht gelungen, ihn aus dem Weg zu schaffen. Hinzu kamen noch die Eigeninteressen der einzelnen Mitglieder. Jeder hielt sich für den Größten überhaupt. Und jeder wollte den anderen übertrumpfen. Vielleicht hätten sie sich schon gegenseitig getötet, wenn der Kampf gegen Sinclair sie nicht zusammengeschweißt hätte. Lupina jedoch wollte nicht mehr. Sie hatte schon immer rebelliert. Auch nach ihrer Niederlage in Sibirien sah sie sich als Königin der Wölfe an, als eine mächtige Fürstin, die sich durch nichts und niemanden unterkriegen ließ und sich vor allen Dingen auch nichts sagen lassen wollte. Nicht von Morasso und nicht von den übrigen Mitgliedern der Mordliga. Sie wollte und würde ihren eigenen Weg gehen. Damit war Dr. Tod natürlich nicht einverstanden. Freiwillig gab er kein Mitglied seiner Mordliga her. Also gab es für Lupina nur eine Lösung: Gewalt!
    Sie hatte es versucht. Sie hätte Dr. Tod auch zerfetzt, leider war etwas dazwischengekommen, aber wie sie da auf dem Sprung stand, das bewies, daß sie noch längst nicht aufgegeben hatte. Sie würde um ihre Selbständigkeit kämpfen. Morasso schaute auf. Noch immer zeigte das Gesicht des Mensch-Dämons Blutspuren. Die Lippen bildeten einen Strich, auf dem kleine rote Punkte funkelten. Kalt wie das Eis der nahen Gletscher war sein Blick. Die Augen hatten noch nie Gefühl gezeigt, es sei denn, man zählte den Haß hinzu. Und Haß war die Triebfeder alles Bösen.
    »Du hast es gewagt«, sagte Solo Morasso mit flacher, tonlos klingender Stimme. »Du hast es tatsächlich gewagt, dich gegen mich zu stellen. Gegen deinen Herrn und Meister«
    Lupina schüttelte sich in einem nahezu lautlosen Lachen, als sie die Worte hörte.
    »Herr und Meister?« höhnte sie. »Nein, das bist du nicht. Du bist ein Versager, mehr nicht. Ein widerlicher Stümper, denn du hast es nicht geschafft, uns die großen Erfolge zu bringen.«
    »Wer hat Asmodina getötet?«
    »Das warst du, ich gebe es zu, aber sie war ja nicht die große Feindin. Auf Sinclair hättest du dich konzentrieren sollen. Auf ihn allein. Hast du gehört?«
    »Lenk nicht ab«, erwiderte Solo Morasso kalt. »Was du hier getan hast, ist das, was die Menschen eine Todsünde nennen. Sie kann nur durch den Tod oder deine Vernichtung gesühnt werden. Und ich werde dich vernichten.«
    »Das wird dir kaum gelingen«, hielt Lupina ihm entgegen. »Nein, du schaffst es nicht!«
    »Keine Sorge. Um dich aus der Welt zu schaffen, bin ich noch immer stark genug. Ich werde dich winseln hören und deinen verdammten Tod genießen.« Nach diesen Worten nickte er und wandte den beiden den Rücken zu. Lupina und auch Lady X waren zu überrascht, um etwas erwidern zu können. Aber jeder von ihnen sah, daß sich Solo Morasso bückte, etwas aus dem Schaltpult holte und sich mit dem Gegenstand in der Hand umdrehte. Es war der Würfel des Unheils!
    Er war der große Trumpf in der Hand des Solo Morasso. Ein geheimnisvolles magisches Mittel, dessen Herkunft eigentlich noch im dunkeln lag. Woher der Würfel kam, interessierte Dr. Tod nicht. Er wußte nur, daß er ihn manipulieren konnte. Der Würfel gehorchte ihm ebenso, wie er einem anderen Menschen gehorcht hätte, der seine Kraft zum Guten ausgenutzt hätte. Dr. Tod jedoch produzierte mit Hilfe des Würfels den grauenhaften Todesnebel, der alles Leben zerstörte und ungeschützten Menschen die Haut von den Knochen löste. Mehr als einmal hatte Dr. Tod bewiesen, wie mächtig der Würfel war. Er wollte ihn nur nicht zu oft einsetzen, denn aus bestimmten taktischen Erwägungen blieb er lieber ein wenig im Hintergrund. Wenn der Todesnebel erschien, wußten seine Gegner immer sofort Bescheid, daß sich etwas anbahnte. So etwas war oft schlecht!
    Mit beiden Händen hielt er den Würfel auch dann noch fest, als er ihn auf dem Pult abgesetzt hatte. Der Würfel sah so harmlos aus. Seine Seiten schienen aus bläulichem Milchglas zu bestehen. Nur wer genauer hinschaute, sah, daß sich hinter den Seiten Schlieren bewegten, die diesen Eindruck hervorriefen.
    Aus welchem Material der Würfel nun wirklich bestand, wußte Solo Morasso nicht zu sagen, es war ihm auch egal. Hauptsache, er konnte ihn für seine Zwecke ausnutzen und manipulieren, wie für die Bestrafung der
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