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0217 - Das Gespensterschiff

0217 - Das Gespensterschiff

Titel: 0217 - Das Gespensterschiff
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Marinebasis wurde der Notruf aufgenommen.
    Commodore Stripport hatte eine zusätzliche Nachtschicht eingelegt. Den Rear-Admiral hatte dies wenig gekümmert. Der war längst daheim bei seinem geehelichten Drachen und ließ sich Feuer vorspeien, weil er auf dem Weg nach Hause eine hübsche Anhalterin mitgenommen hatte und die erst vor der Haustür wieder aussteigen ließ, was sein angetrauter Zerberus natürlich mitbekommen hatte. Stripport ahnte hiervon naturgemäß nichts, und es hätte ihn auch kaum berührt. Ihn interessierte nur, was auf See vorging.
    Die ARIES sank?
    Der Kreuzer hatte es nicht geschafft, einen Treff mit dem Gespensterschiff zu überstehen, obgleich dieser Zamorra an Bord war, auf den ein hoher Pentagon-Offizier große Stücke hielt? Sollte dieser Zamorra nicht so etwas wie ein Gespensterjäger sein?
    »Oh, verflixt«, murmelte der Commodore. »Leute, kauft Kämme. Lausige Zeiten kommen auf uns zu. Hoffentlich verschwindet dieses Gespensterschiff so schnell wieder aus unseren Breiten, wie es aufgetaucht ist!«
    Daran, daß es ein getarntes feindliches Schiff sein könnte, das hinter dem Geheimnis der neuen Waffe her jagte, glaubte er längst nicht mehr. Kein Seemann, der auf sich hielt, und mochte er der hinterhältigste Pirat oder Spion sein, wagte es, den fliegenden Holländer zu imitieren.
    Stripport bestellte eine riesige Kanne Kaffee, weil er gewillt war, in der Basis auszuharren, bis diese Sache so oder so ausgestanden war, und er hoffte, daß die drei anderen Schiffe schnell genug waren, die Überlebenden des sinkenden Kreuzers aufzunehmen, ehe für die alles zu spät war.
    Daran, wie er den Verlust eines Kreuzers den Vorgesetzten Stellen beibrachte, wollte er sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Das hatte Zeit bis später, nur durfte er es nicht dem Admiral überlassen, weil dieser Elefant dabei mit Sicherheit den größten Porzellanladen finden und niedermachen würde, den es gab.
    Neptun, dachte Stripport und bangte um die Crew der ARIES, steh unseren Seeleuten bei!
    ***
    Der einen Überraschung folgte die zweite. Zamorra registrierte es verblüfft. Von einem Moment zum anderen strahlte sein Amulett, der Dämonenwarner, keine Wärme mehr ab!
    Die schwarzmagische Aktivität war erloschen?
    Erloschen wie das Glühen des Skeletts? Aber das krachte jetzt nicht klappernd in sich zusammen, sondern stand nach wie vor aufrecht vor ihm, aber auch die Augenhöhlen strahlten kein Glühen mehr ab.
    »Was ist das denn jetzt?« stieß Zamorra überrascht hervor. Nicole, die die Veränderung des Amuletts nicht mitbekommen hatte, machte nur große Augen.
    Endlich! klang da in ihnen die telepathische »Stimme« des Knochenmannes auf. Ich fürchtete schon, ich müßte euch umbringen… aber nun gilt es schnell zu handeln, ehe das Böse wieder Macht über mich gewinnt!
    Erregung packte Zamorra. Was bedeutete dies alles?
    Wenn du ein starker Magier bist, Zamorra, mußt du mir helfen! verlangte er. Zerbrich den Fluch der Schamanen! Zerstöre das Böse, das in mir lauert, ehe es wieder Gewalt über mich bekommt!
    »Dann löse unsere Fesseln!« schrie Zamorra ihm entgegen.
    Sofort, Zamorra! beeilte sich der Knöcherne zu versichern und begann tatsächlich die Fesseln des Parapsychologen zu lösen. Der verstand gar nichts mehr. Was hatte diese abrupte Verwandlung des Kapitäns ausgelöst?
    Fluch der Schamanen?
    Im Land Grex gab es Schamanen, die den Dämonen des ORTHOS dienten, aber der war doch zerstört! Zerstört wie sein großer Haupttempel in Aronyx! Die Macht der Dämonen war gebrochen!
    Er fragte den Knochenmann danach, während er seine Glieder reckte und das Skelett Nicole von ihren Fesseln befreite.
    Macht der Dämonen gebrochen? Der ORTHOS zerstört? stieß das Skelett fassungslos hervor. Ist das wahr? Und wer bist du, daß du das wissen willst? Du bist ein Mensch dieser Welt! Meine Welt aber…
    Mit ein paar Schritten war Zamorra bei ihm, unterbrach ihn mit einer raschen Handbewegung.
    »Ja, Knochenmann… deine Welt liegt in einer anderen Dimension, durch Weltentore getrennt! Die Straße der Götter…«
    Bei uns in Grex nannte man sie die Straße der Dämonen! Woher kennst du sie?
    »Weil ich dort war!« schrie Zamorra ihn an. »Nicht nur einmal, sondern schon oft! Ich kämpfte gegen Dämonen und Schamanen, ich schlug Pluton zurück, der mit seinem Heer Rhonacon erobern wollte und…«
    Da flogen die Arme des Knöchernen hoch. Seine Hände griffen nach Zamorras Schultern, schüttelten ihn, und
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