Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0216a - Fahrgast im Höllen-Express

0216a - Fahrgast im Höllen-Express

Titel: 0216a - Fahrgast im Höllen-Express
Autoren: Fahrgast im Höllen-Express
Vom Netzwerk:
jetzt noch so etwas! Aber du wirst schon sehen, wohin das führt! Du wirst es sehen!«
    Rack Stone lächelte mit verzerrtem Gesicht auf den Alten hinab. Ich fühlte, wie ich fröstelte. Dieses Lächeln verriet, dass dieser Stone nicht die Absicht hatte, Zeugen am Tatort zurückzulassen.
    Mit dem Aufbrechen der mehrfach gesicherten Geldkiste hatten sie sicher noch zwei bis drei Minuten zu tun. Ich musste diese kostbare Frist ausnutzen. Bei einem neuerlichen Ruck des Zuges krümmte ich mich zusammen und stöhnte hörbar. Mein Bewacher sah mich misstrauisch an.
    »Magengeschwüre«, stieß ich mit verzerrtem Gesicht hervor. »Jedes Mal, wenn ich mich aufrege…«
    Statt den Satz zu beenden, krümmte ich mich noch ein bisschen. Dann ließ ich die erhobene linke Hand langsam herabsinken.
    »Eine Tablette«, krächzte ich. »Ich muss eine Tablette…«
    Ich sah ihm an, dass er mich nicht daran hindern würde. Aber er beobachtete mich durchaus sorgfältig.
    Ich zog den kleinen Karton aus der Tasche, mit spitzen Fingern.
    Dann holte ich tief Luft.
    Und bevor einer verstand, was geschah, hatte ich die Miniaturbrandbombe mitten in den Packraum geschleudert.
    Die Brandbombe, mit Magnesium gefüllt, brennt mit einem Helligkeitsgrad, der Menschen vorübergehend blendet, selbst wenn sie die Augen geschlossen haben.
    Selbst durch die Schutzbrille, die ich mir schnell aufgesetzt hatte, war die Helligkeit noch so groß, dass ich vermeiden musste, genau in die Richtung des gleißenden Lichtbündels zu blicken.
    Die fünf Gauner fluchten laut, aber sie konnten nichts tun.
    Ich riss meine Pistole wieder an mich und klopfte meinem Bewacher mit dem Lauf auf das Handgelenk, sodass er es jetzt war, der seine Pistole fallen ließ. Ich setzte zwei weitere mit knappen Schlägen auf die Kinnspitze außer Gefecht, und ich erwischte Rack Stone gerade noch, als er geblendet an einer der kleinen Türen herumtastete.
    »Was ist los?«, kreischte Mac. »War das eine Atomexplosion?«
    »Keine Sorge, Mac«, rief ich. »Es dauert nur eine Weile, bis Sie wieder sehen können.«
    Ich ging zu ihm und bückte mich, um ihm die Fesseln abzunehmen, solange die anderen noch geblendet waren.
    »G-man…«, sagte der alte Mann noch, als er meine Hände an seinen Fesseln spürte, dann hörte ich nichts mehr.
    Denn etwas war mitten auf meinen Kopf niedergegangen mit der Wucht einer Schmiedepresse.
    ***
    »Byrne!«, rief Phil.
    Der Aufsichtsbeamte fuhr zusammen.
    »Ja?«
    »Vorsignal auf Halt!«
    »Malcolm geben Sie dem Posten am Signal Bescheid: Er soll mit seinen Leuten in den Tunnel eindringen und die Seite nach Jersey hin hermetisch abriegeln. Dann sitzt der ganze Zug fest.«
    Phil stürmte auf die Tür zu und gab dem Streckenwärter einen Wink. Auf der Schwelle drehte er sich noch einmal um.
    »Sobald der Zug steht, soll man die vier Scheinwerfer einschalten. Und der Posten am Stellwerk soll den tragbaren Lautsprecher runter zum Vorsignal bringen!«
    Vom Bahnhof bis zum Signal gelangten sie mit der bereitstehenden Rangierlokomotive in einigen Minuten. Als sie ankamen, stand der Zug ND 111 achtzehn Meter über das Vorsignal hinaus, gestoppt von der Signalanlage mit automatischer Zugbeeinflussung.
    Die Scheinwerfer erstrahlten bereits in taghellem Licht. Neugierige Menschen reckten die Köpfe zu geöffneten Fenstern heraus.
    Phil sprang von der Lokomotive und hastete auf den Nahverkehrs-Express zu. Ein Mann mit einem Indianergesicht rief von der großen Lokomotive herab: »He, ihr da unten! Seid ihr verrückt geworden? Verschwindet von den Gleisen! He, Sie da, Mann! Hauen Sie gefälligst mit Ihrer Rangierflöte ab! Wenn das Signal die Fahrt freigibt, blockieren Sie mir ja die Strecke!«
    »Regen Sie sich nicht auf!«, rief Phil zu ihm hinauf. »FBI! Der Zug bleibt stehen!«
    Phil winkte die nächststehenden G-men heran und deutete auf den Packwagen.
    »Damit fangen wir an«, knurrte er. »Haltet nach Jerry Ausschau! Was ist mit der Mannschaft, die ich in den Tunnel geschickt habe?«
    »Sind weg.«
    »Dann ist der Hinterausgang ja abgeriegelt«, nickte Phil zufrieden. Sie erhielten vom Lokomotivführer einen Dreikantschlüssel, sodass sie die Türen zum Packwagen aufschließen konnten. Sie sahen die »Bescherung«, schleppten die fünf Ganoven heraus, kümmerten sich um Mac und suchten nach mir.
    »Jerry muss eine ›Höhensonne‹ benutzt haben«, sagte einer.
    »Das Geld ist weg!«, rief der zweite.
    »Aber Jerry ist da!«, frohlockte Phil.
    In diesem Augenblick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher