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0216a - Fahrgast im Höllen-Express

0216a - Fahrgast im Höllen-Express

Titel: 0216a - Fahrgast im Höllen-Express
Autoren: Fahrgast im Höllen-Express
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kamen zwei Mann aus dem Tunnel zurück. Es war einer der G-men, der einen Patrolman, der die Uniform der Stadtpolizei von Jersey City trug, mitbrachte. Sie suchten den Leiter des Einsatzes, bis sie Phil vorn im Packwagen gefunden hatten.
    »Ich bin Patrolman Ted Harper«, sagte der Polizist mit rauer leiser Stimme. »Ich möchte Sie um etwas bitten, Sir.«
    »Ja? Was ist es?«
    »Mein Kollege Jimmy Sallister wurde heute Abend auf dem Bahnhofsgelände niedergestochen. Er ist sofort ins Krankenhaus gebracht worden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Täter in diesem Zug befindet. Er hat ein Messer benutzt, wahrscheinlich ein Schnappmesser. Vielleicht hat er es sogar noch. Lassen Sie mich bitte diesen Mann suchen.«
    »Wissen Sie, dass Snucky Barnes vielleicht in diesem Zug sitzt?«, fragte Phil.
    »Nein, Sir. Er interessiert mich auch nicht. Ich will nur den Mann haben, der Jimmy niedergestochen hat.«
    »Bleiben Sie in meiner Nähe«, bat Phil. »Wenn wir den ganzen Zug hier an Ort und Stelle durchsuchen, können Sie mitmachen.«
    »Danke, Sir.«
    Phil nickte nur, dann schaute er zu uns.
    »Na, bist du wieder anwesend?«
    Ich hatte die Augen schon seit einiger Zeit auf, aber in meinem Kopfe ging es immer noch durcheinander.
    »Jemand hat dich anscheinend von hinten niedergeschlagen«, sagte Phil.
    »Ja«, brummte ich und tastete sehr behutsam mein misshandeltes Haupt ab. »Fünf Mann hatten es auf das Geld abgesehen. Einer von denen, em gewisser Rack Stone, scheint mal bei der Gesellschaft gearbeitet zu haben. Jedenfalls kannte ihn der Mann, der immer das Geld transportiert. Habt ihr die fünf Halunken?«
    »Die fielen uns fast in die Arme, als wir die Tür aufmachten. Sie sind noch immer halb geblendet.«
    »Ja, so eine ›Höhensonne‹ ist eine sehr nützliche Sache, wenn man plötzlich kalte Füße kriegt«, brummte ich. »Ich verstehe nur eins nicht…«
    »Und das wäre?«
    »Wie kann mich einer so fachgerecht ausschalten, wenn die ›Höhensonne‹ noch brennt? Wie…«
    Ich brach jäh ab. Meine Schutzbrille hatte mich gegen die Blendwirkung sehr wirksam geschützt. Und es gab im Zug mindestens noch einen, der eine dunkle, fast schwarze Brille getragen hatte: der Blinde!
    »Hilf mir hoch!«, bat ich, als ich merkte, dass mir die Knie beim ersten Versuch nachzugeben drohten.
    »Bleib liegen!«, widersprach Phil.
    »Kommt überhaupt nicht in Frage.«
    Ich stand auch ohne seine Hilfe. Freilich wurde es dann gleich sehr mühsam, als wir zu dritt zum Zug hinaufkletterten.
    Snucky Barnes saß ruhig, als sei er die personifizierte Unschuld, auf seinem Platz und las eine Baseball-Zeitung. Wir zeigten ihm die Mündung unserer Pistolen, bevor er das Blatt sinken lassen konnte. Er sprang vor wie ein Panther. Aber er rannte genau in Phils Uppercut.
    Nur ein paar Minuten später verriet sich Georgie Holl selbst, als er Ted Harper sah und einen sinnlosen Fluchtversuch unternahm. Noch in derselben Nacht legte er ein umfassendes Geständnis ab, das auch zur Auffindung der beiden Schwerverletzten droben bei Florham Park führte. Sie kamen sofort ins Krankenhaus und wurden gerettet.
    Selbst noch während der Verhandlung sah es aus, als ob Georgie Holl größten Wert darauf legte, allgemeiner Mittelpunkt zu sein. Er wurde auf Lebenszeit zum Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt verurteilt.
    ***
    Phil hatte mir in zwischen auch erzählt, wie er überhaupt den Zug im richtigen Moment stoppen konnte. Unsere Posten, die an der Strecke standen, hatte eine wild gestikulierende Frau an einem Fenster gesehen.
    Nachher, als wir Barnes und Holl hatten, stellte es sich heraus, dass es die junge Holl war, der wir Phils richtiges Schalten zu verdanken hatten. Sie war sehr schnell aus ihrer Ohnmacht erwacht, fand jedoch nicht den Mut, ihr »Gefängnis« zu verlassen, obwohl die Tür nicht abgesperrt war. Aber sie fürchtete zu sehr, Barnes noch einmal zu begegnen.
    An Snucky Barnes wurde die längst verhängte Todesstrafe vollstreckt. Auch Dollahan wurde zum Tode verurteilt, als er von der Schussverletzung genesen war. Man hatte ihm den Mord an dem Bankkassierer nachweisen können. Tibby Eagle kam mit Gefängnis davon. Tony Scaropolous ebenfalls, nachdem er als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen worden war. Die fünf aus dem Packwagen mit mehr oder minder langen Zuchthausstrafen. Sie hatten vom großen Coup geträumt. Nun waren sie ärmer als Bettler, denn auf viele Jahre hinaus hatten sie nicht einmal mehr ihre Freiheit.
    ENDE
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