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0216a - Fahrgast im Höllen-Express

0216a - Fahrgast im Höllen-Express

Titel: 0216a - Fahrgast im Höllen-Express
Autoren: Fahrgast im Höllen-Express
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fünfundzwanzig, dachte Sallister. Bin gespannt, was er ausgefressen hat. Er schob die Pistole zurück in das Halfter. Von diesem Burschen erwartete er keine ernstliche Gefahr.
    Er war hoch vier oder fünf Meter entfernt, als Georgie Holl sich flink wie eine Wildkatze in Bewegung setzte. Rasch turnte er in den Verstrebungen des breiten Stahlmastes empor.
    »Zum Donnerwetter!«, brüllte Sallister und sprang vor. »Willst du wohl unten bleiben!«
    Er erreichte den Mast und kletterte hinterher. Sein Atem ging pfeifend von der wilden Hetzjagd. Mit nach oben gewandtem Kopf kletterte er im Gerüst empor. Holl besaß die Gewandtheit eines Pumas.
    Er kam auf die erforderliche Höhe und sprang jenseits der Mauer hinab.
    Nur drei Sekunden später kam Sallister nach, und als er aus den Knien emporfederte, musste sich Holl nach der vorgeworfenen Tasche bücken.
    Der Streifenpolizist Jimmy Sallister von der Stadtpolizei in Jersey City sah darin seine Chance.
    Er schnellte sich aus den Knien vorwärts. Aber im selben Augenblick fuhr auch Georgie Holl in die Höhe. Sallister konnte seinen Sprung nicht mehr bremsen.
    Die Klinge des Messers traf seinen rechten Oberarm.
    ***
    Im Hudson Terminal in Manhattan erhielt der fahrplanmäßige Nahverkehrs-Express das Zeichen zur Abfahrt.
    Im Zuge saßen die beiden G-men Benno S. Girard und Donald Evans. Sie beobachteten unauffällig einen weiteren Passagier: die Telefonistin Mabel Holl, die nervös am Fenster saß und in die Dunkelheit hinausstarrte.
    Als der Zug wenig später die Tunneleinfahrt passierte, fiel Mabel Holl plötzlich der Scheck ein, den sie ihrem Bruder mitbringen wollte. Und ihr wurde klar, dass sie ihn mitsamt dem Scheckheft in der Schublade an ihrem Arbeitsplatz vergessen hatte.
    Eine Station weiter, der Pennsylvania Station hatten die Gangster Rack Stone, Bill McFair, Ivan Czernik, Walter Lindner und Pierre Lafoire ihre Ausgangsstellungen für den großen Coup bezogen, den sie planten.
    Unter den vielen Gästen saß im Warteraum ein Blinder und rauchte in langsamen Zügen eine Zigarette.
    Knapp zweihundert Yard weiter kletterte Georgie Holl unter Signaldrähten hindurch und schlich in der Dunkelheit auf die Bahnsteige zu.
    Eine Kompanie von G-men und Detectives, von uniformierten Beamten der Stadt- und der Staatspolizei New York hockte hinter Büschen.
    und Bäumen, niedrigen Rampen und Hausecken, in Stellwerken und Geräteschuppen, in-Signalhäuschen und Weichenschuppen, unter abgestellten Güterwagen oder in unbeleuchteten Abteilen bereitgestellter Personenwagen.
    ***
    Phil nippte an dem Becher mit heißem Kaffee, während er mit der Bleistiftspitze immer wieder auf denselben Punkt einer großen Zeichnung tippt.
    »Hier, Jerry, hier ist der erste neuralgische Punkt. Hier steht das Vorsignal, und außerdem beginnt die Steigung. Und da der Zug sowieso nicht mit hoher Geschwindigkeit durch den Tunnel fährt, dürfte hier die geringste Gefahr bestehen, abzuspringen.«
    »Was hast du unternommen, um diese Stelle abzusichern?«
    »Na, es wimmelt dort natürlich von unseren Leuten. Das Schlimmste ist, dass es zugleich auch die dunkelste Stelle der Strecke ist. Es gibt keine Laterne im weiten Umkreis. Wenn er dort abspringt und unsere Kollegen zum Einsatz zwingt, werden sie sehr aufzupassen haben, um sich nicht gegenseitig in Gefahr zu bringen.«
    »Hätte man nicht ein paar Scheinwerfer besorgen können?«
    »Hab’ ich ja gemacht. Vier Standscheinwerfer sind dort in der Gegend verteilt, aber wer weiß, ob uns Barnes den Gefallen tun wird, gerade in ihrem Lichtbereich abzuspringen? Vorausgesetzt, dass er überhaupt abspringt.«
    »Vorausgesetzt, dass er überhaupt kommt.«
    Phil stutzte.
    »Wieso? Hast du neue Informationen?«
    »Das nicht. Aber jetzt kommt mir die ganze Sache ein bisschen windig vor. Da erzählt uns ein alter Tramp eine rührende Geschichte, wir trommeln hundert Leute zusammen - und schon meinen wir, jetzt müsste Barnes auch ankommen. Ich weiß nicht. Bevor er nicht in Reichweite vor uns steht, glaube ich es noch nicht.«
    »Mit deinem Unken ist jetzt nichts mehr getan. Der Kaffee ist gut. Morgen werde ich versuchen, herauszukriegen, was für eine Marke sie hier verwenden. Die sollte man in unserer Kantine auch einführen.«
    »Deine Sorgen möchte ich haben, Phil«, sagte ich.
    Er zuckte die Achseln.
    »Was erwartest du? Ich habe alle Vorbereitungen abgeschlossen. Jeder Mann steht an einer Stelle, die wir reiflich überlegt haben. Wir können jetzt nur noch
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