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0214a - Alibis und weiße Westen

0214a - Alibis und weiße Westen

Titel: 0214a - Alibis und weiße Westen
Autoren: Alibis und weiße Westen
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einer Sektflasche auf uns zusteuerte.
    »Die Herren gehören zwar nicht zu uns, aber Sie sollen an der allgemeinen Freude teilhaben!«
    Dann stand er uns gegenüber und setzte die Flasche ab. Jetzt erst sah er uns richtig an. Er reagierte, als hätte ihn ein Hammer getroffen, wurde blass, schnappte nach Luft und stieß einen schrillen Pfiff aus.
    »Bullen! Das sind Bullen!«
    Das Licht erlosch bis auf einige winzige Notlampen. Mehrere der Burschen drangen auf uns ein, ich konnte deutlich das schnappende Geräusch von Messern unterscheiden. Es wurde ernst!
    Mehrere Gestalten entwischen durch den Ausgang, aber eine Gruppe von fünf Kerlen rückte gegen uns vor.
    Ich entschied mich für eine Schocktherapie, die meist Erfolg hat: Ich zog die 38er aus dem Schulterhalfter, ließ sie aber gesichert.
    Alle hielten den Atem an.
    »Freunde«, sagte ich ganz ruhig, »was soll das eigentlich? Haben wir euch was getan, oder habt ihr ein schlechtes Gewissen?«
    Schweigen.
    Uns gegenüber, gedeckt durch die Burschen und weit genug entfernt, um nicht in Berührung mit uns zu kommen, stand Jim Alderdale.
    »Hört nicht auf sie«, hetzte er, »die lügen. Sie waren schon bei mir in der Wohnung und wollten mich aushorchen. Macht sie fertig!« .
    Ein langer Schlaks fasste Mut, zückte sein Messer und ging auf Phil los. Phil fasste zu und wand ihm blitzschnell das Messer aus der Hand.
    Der Angreifer schlug mit der Faust nach Phil. Daraufhin versetzte ihm mein Freund einen fast sanften Stoß mit flacher Hand vor die Brust. Rückwärts taumelte der Lange durch die Reihe seiner Kumpane, die Platz machten. Der Schwung war so nachhaltig, dass der Kerl gegen die Bar krachte, das Übergewicht nach hinten bekam und in Maggies Gläservorräten landete.
    Phil sagte: »Jetzt reißt euch zusammen und seid vernünftig. Es hat keinen Sinn, uns mit Messern zu attackieren.«
    Die Messer waren verschwunden, leider war auch Jim Alderdale nicht mehr zu sehen.
    Bis auf drei Lederbejackte und die Bardame Maggie war das Lokal jetzt leer.
    »Schwester, einen doppelten Whisky für jeden«, sagte Phil. »Und ihr, ihr setzt euch mal hierher. Wir wollen uns in Ruhe unterhalten. Wenn es euch lieber ist, können wir auch zum FBI fahren.«
    »FBI?«, fragte ganz entsetzt ein Bürschchen von nicht mehr als sechzehn Jahren.
    »Ja! Wir sind G-men. Wir wollten uns den Laden einmal ansehen. Eurem Benehmen nach muss wohl eine ganze Menge los sein. Mal raus mit der Sprache!«
    Die drei Helden sahen sich an und drucksten herum. Es war ihnen offensichtlich nicht wohl in ihrer Haut. Endlich fasste sich einer ein Herz.
    »Wir haben nichts angestellt. Dies ist unser Treffpunkt, und wir kommen fast täglich hier zusammen.«
    »Weshalb habt ihr solche Angst vor der Polizei?«
    »Jim sagte uns, wenn wir mal einem Cop in die Hände fallen, dann nimmt er uns mit und versucht, den dritten Grad an uns.«
    Phil und ich brachen in schallendes Gelächter aus. »Dritter Grad! Schöne Märchen hat euer Freund euch aufgetischt. So was gibt es doch nur in schlechten Filmen. Niemals würde ein Polizist einen anderen Menschen foltern und ihn mit Gewalt zur Aussage zwingen. Aber Jim muss doch einen Grund haben, dass er euch solche Schauermärchen aufbindet. Woher hat er denn das viele Geld, mit dem er so großzügig um sich wirft?«
    »Das wissen wir nicht. Ich glaube, er hat Verbindungen zur Schnapsindustrie.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Na, hin und wieder müssen wir Flaschen in Lokale bringen, dafür bekommen wir Geld.«
    »Um was handelt es sich dabei?«
    »Die Flaschen sind nicht beschriftet, aber wenn ich mich nicht irre, ist Whisky drin.«
    Wir sahen uns überrascht an - sollte es doch eine Verbindung zum Onkel geben? Der hatte doch in Schottland Whisky in Mengen gebraut.
    »Bestellt mal Jim einen schönen Gruß von uns, er soll morgen um elf Uhr im Distriktgebäude sein. Wenn wir weg sind, wird er wohl wieder auftauchen.«
    Die drei Burschen grinsten breit, sie hatten jede Scheu verloren und gönnten Alderdale anscheinend die Blamage.
    Wir standen auf und gingen an die Bar, um unsere Rechnung zu begleichen. »Wenn wir wieder mal vorbeikommen, dann bitten wir uns Ruhe aus«, sagte ich.
    »Nehmen Sie uns denn nicht mit?«
    »Nicht, wenn Ihr versprecht, euch in Zukunft anständig zu benehmen.«
    ***
    In Mister Highs Büro herrschte Hochbetrieb.
    »Sind alle versammelt, Neville?«
    »Der junge Alderdale ist mit den anderen da. Nur Miss Chris fehlt noch. Es ist aber auch erst Viertel
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