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0214a - Alibis und weiße Westen

0214a - Alibis und weiße Westen

Titel: 0214a - Alibis und weiße Westen
Autoren: Alibis und weiße Westen
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die in Zusammenhang mit dem Mord an Ihrem Onkel stehen. Hier ist mein Ausweis.«
    Ich hielt ihm den blaugoldenen FBI-Stern hin.
    »Richtiger G-man, was?«
    Er pfiff durch die Zähne.
    »Na, dann setzen Sie sich mal hin. Ich habe aber nicht viel Zeit, also fassen Sie sich kurz!«
    »Wie lange ich Sie befragen werde, müssen Sie schon mir überlassen, Mister Alderdale. Es handelt sich immerhin um die Aufklärung eines Mordes, dem noch dazu ein naher Verwandter Ihrer Familie zum Opfer gefallen ist.«
    »Na schön, schießen Sie mal los.«
    »Junger Freund, ich würde Ihnen raten, die Sache etwas weniger leicht zu nehmen. Ich möchte gern wissen, wo Sie während der Tatzeit waren.«
    Jim sprang auf.
    »Was erlauben Sie sich! Mein Alibi ist einwandfrei, das habe ich den Polizisten schon gesagt, die gestern hier waren. Ich habe mich mit meinem Onkel immer bestens verstanden, warum sollte ich ihn wohl getötet haben?«
    »Wie alt sind Sie, Mister Alderdale?«
    »Genau zwanzig, Mister G-man.«
    »Und wovon leben Sie?«
    »Um ganz präzise zu sein, vom Geld meines Vaters. Ich habe gerade das College besucht und überlege mir, was ich werden soll. Der Alte will mich mit Gewalt zu einem Rechtsanwalt machen, aber dazu habe ich keine Lust.«
    »Ist das nicht etwas langweilig, immer vom Geld anderer zu leben?«
    »Vater hat ja genug!«
    »Das ist allerdings ein Standpunkt! Kommen wir zur Sache: Wo waren Sie vorgestern zwischen 20 und 24 Uhr?«
    »Das ist einfach zu beantworten: Ich war in der Vorstellung im Alhambra Theatre. Saß in der vierten Reihe, Mitte. Die Bude war brechend voll, es wäre also mindestens zweihundert Leuten aufgefallen, wenn ich den Laden vorzeitig verlassen hätte. Außerdem hatte ich noch fürchterliches Pech. In der Pause zerbrach ich an der Bar im Vestibül ein Glas, es gab einen ziemlichen Wirbel. Die Kleine hinter der Theke tat mir richtig leid. Die Revue war gegen halb zwölf aus. Ich habe mir noch einen Drink in der Ohio Bar genehmigt und war so gegen eins hier.«
    Ich hatte die Angaben mitgeschrieben, klappte meinen Block zu und stand auf.
    »Wir werden Ihre Angaben natürlich überprüfen. Wenn alles so war, wie Sie gesagt haben, dann kann Ihnen nichts weiter passieren.«
    »Sehen Sie, was habe ich Ihnen gesagt!«
    Jim grinste mich frech an.
    Ich ging zur Treppe hinunter zu meinem Jaguar.
    Beim Einsteigen sah ich mich unauffällig um und konnte gerade noch beobachten, wie die Vorhänge eines Fensters im ersten Stock zusammenfielen.
    ***
    Zur Abwechslung fuhr ich auf dem Rückweg um die Nordseite des Central Parks herum, stellte das Auto an den gewohnten Platz im Hof und eilte direkt zum Chef.
    Ich war sehr erstaunt, als ich vor einem Glas Whisky meinen alten Freund Phil antraf.
    »Na, Jerry, die Überraschung ist gelungen!«, meinte Mister High.
    »Das kann mal wohl sagen. Wie bist du denn den Medizinmännern entkommen, Phil?«
    »Ganz einfach: Ich habe der niedlichen Stationsschwester gesagt, dass ich maßlos in sie verschossen sei. Daraufhin hat sie einen Lachkrampf bekommen und dem Doc mitgeteilt, ich wäre restlos übergeschnappt. Ich müsse in die Irrenanstalt und nicht in ein Krankenhaus. Der Arzt meinte, dann könne ich ruhig ins Distriktgebäude zurückgehen. Na bitte, da bin ich.«
    »Sonst hast du keine ernsthaften Schäden zurückbehalten?«
    »Ein bisschen Kopfbrummen, aber das geht vorüber.«
    »Ausgezeichnet, Chef, dann kann Phil ja gleich mit ins Alhambra Theatre gehen. Wir wollen uns das Alibi des jungen Alderdale mal ansehen.«
    »Haben Sie denn etwas erreichen können, Jerry?«
    »Der Junge hat mit der Sache sicher nichts zu tun. Nur der Form halber will ich das Alibi überprüfen. Ob der Knabe sonst ganz astrein ist, wage ich zu bezweifeln.«
    »Ich kann euch leider auch nichts Neues bieten. Die Durchsuchung der Wohnung des Ermordeten hat keinerlei Anhaltspunkte ergeben. Der Butler scheint ein Freund von echtem schottischem Whisky und außerdem recht bösartig zu sein. Den müssen wir uns auf alle Fälle genauer ansehen.«
    »Morgen, Chef, heute müssen wir ins Alhambra, soll eine tolle Show sein.«
    Wir machten uns auf den Weg.
    Es blieb uns mehr als eine Stunde bis zum Beginn der Vorstellung.
    Aber wir mussten uns noch in den Smoking werfen, um nicht unangenehm aufzufallen.
    ***
    In der großen Eingangshalle des Revue-Theaters stand eine Rundbar, die von allen Seiten benutzt werden konnte.
    Das gewährleistete eine schnelle Abfertigung vieler Besucher in kürzester
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