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0214a - Alibis und weiße Westen

0214a - Alibis und weiße Westen

Titel: 0214a - Alibis und weiße Westen
Autoren: Alibis und weiße Westen
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James Crockby betrieb, besonders seine Verbindungen nach Schottland.«
    »Okay, Chef, wird schnellstens erledigt.« Er war schon halb zur Tür hinaus.
    »Halt, Neville, noch etwas: John Crockby können Sie gleich herbringen lassen.«
    »Per Eilboten, Chef!« Die Tür war zu.
    »Captain Waters rief mich vorhin an, Jerry. Die Fingerabdrücke, die auf der Mordwaffe gefunden wurden, sind im Verbrecheralbum nicht enthalten. Wir haben es also mit einem Neuling zu tun. Der Obduktionsbefund liegt bereits vor, die Tat wurde gegen 22 Uhr ausgeführt. Die Bilder der Leiche sind an uns unterwegs.«
    »Dann will ich die Pause benutzen und mich ein wenig stärken. Ich bin in der Kantine, Chef.«
    »In Ordnung, Jerry, und guten Appetit!«
    ***
    Das Essen in der Kantine war ausgezeichnet. Heute gab es gegrillte Leber auf Apfel-Zwiebel-Curry-Gemüse.
    Ich war gerade mit meiner großen Portion fertig, als Mister High mich zu sich rufen ließ.
    Im Büro saß ein Mann mit ängstlich flackernden Augen.
    »Das ist Agent Cotton«, stellte mich der Chef vor. »Agent Cotton ist mit der Untersuchung betraut worden. Mister John Crockby! Jerry, wir können Mister Crockby gleich vernehmen.«
    Ich setzte mich.
    »Mister Crockby, Sie wissen, warum wir Sie haben herbringen lassen?«, fragte Mister High.
    »Ja. Es ist furchtbar, ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Wir haben erfahren, dass Sie um die Zeit, zu der Ihr Bruder wahrscheinlich ermordet wurde, in der Nähe des Hauses waren. Stimmt das?«
    »Ich, ich war… Ach, es hat doch keinen Zweck. Ich war im Haus! Aber ich habe es nicht getan!«
    Crockby zitterte am ganzen Körper.
    Seine Nerven schienen nicht die besten zü sein.
    »Das wird sich alles herausstellen, wenn Sie ehrlich sind Also, was wollten Sie im Haus Ihres Bruders?«
    »Ich bekomme jedes Vierteljahr einen Scheck über 1000 Dollar von James. Gestern war es wieder soweit. Am Nachmittag rief ich ihn an, er bestellte mich zu sich. Um zehn Uhr abends sollte ich kommen. Ein paar Minuten nach dieser Zeit stand ich vor der Haustür und klingelte. Niemand öffnete. Ich drückte auf die Klinke, die Tür ging auf.«
    »Die Tür war nicht verschlossen?«
    »Nein. In der Halle blieb ich einen Augenblick sehen, dann rief ich, bekam aber keine Antwort. Überall brannte Licht. Ich ging durch die Räume in das Arbeitszimmer meines Bruders. Zuerst fiel mir nichts auf, aber dann sah ich ihn hinter dem Schreibtisch, er lag da, tot!«
    Crockby schlug die Hände vors Gesicht, ein Schluchzen schüttelte ihn. Entweder hatten wir es mit einem ganz abgefeimten Burschen zu tun, oder er war wirklich unschuldig.
    Der Chef setzte das Verhör fort: »Woher wussten Sie, dass er tot war?«
    »Ich beugte mich über ihn und sah das Messer auf dem Teppich liegen.«
    »Sie meinen den Brieföffner?«
    »Ja, aber der sieht doch wie ein Messer aus. Er war blutig! Da verlor ich die Nerven und rannte aus dem Haus.«
    Ich hatte eine Frage: »Auf die Idee, die Polizei zu verständigen, kamen Sie nicht?«
    »Ich war völlig kopflos, Agent Cotton. Ich lief direkt in meine Wohnung und versuchte mir darüber klar zu werden, was passiert sein könnte.«
    »Wo wohnen Sie?«
    »Ein paar Straßen entfernt, in der Jamaika Avenue.«
    »Nach dem, was Sie sahen, hätten Sie sich eigentlich ein Bild von den Vorgängen machen können. Übrigens, den Scheck haben wir gefunden. Er war vorbereitet und lag in der Brieftasche Ihres Bruders. Warum schickte er Ihnen das Geld nicht mit der Post?«
    »Reine Schikane! In meiner Jugend habe ich einmal eine schreckliche Dummheit gemacht. James brachte es daraufhin fertig, unsere Mutter gegen mich einzunehmen. Er und unsere Schwester wurden die Erben des Vermögens, ich bekam nur eine Rente, deren Höhe in seinem Ermessen lag. Außerdem sollte er über meinen Lebenswandel wachen. Können Sie sich vorstellen, wie bitter das für einen Mann ist, der Familie hat und ein anständiges Leben führt? James demütigte mich, wo er nur konnte!«
    »Und gestern haben Sie die Geduld verloren und Ihren Bruder erstochen. Mord im Affekt! Nun, Mister Crockby?«
    Es klopfte, Neville kam herein. Er trug einen großen Umschlag in der Hand.
    »Chef, hier sind die Unterlagen der City Police, ein Bote hat sie eben abgegeben. Es wäre wichtig, meinte er.«
    »Danke.«
    Mister High schnitt den Umschlag auf und zog die Fotos und Papiere heraus.
    Sorgfältig musterte er den Inhalt und sah dann Crockby scharf an: »Es tut mir leid, aber ich muss Sie in Haft nehmen. Die
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